Vergebung Teil 2: Vergeben heißt: Wegschicken, Loslassen, Entlassen
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In dieser zweiten Folge vertiefen Valentina und ich das biblische Verständnis von Vergebung – und tauchen in das griechische Wort ein, das Jesus selbst verwendet hat: „aphiēmi“.
Es bedeutet: wegschicken, loslassen, entlassen.
Nicht behalten. Nicht wieder hervorholen. Nicht festklammern.
Sondern: abschneiden, gehen lassen, frei geben.
Vergebung ist in der Bibel nicht nur ein seelischer Prozess – sondern ein geistlicher Akt.
Ein Akt, der etwas durchtrennt.
Ein Band, das zerschnitten wird.
Eine Fessel, die gelöst wird – nicht am anderen, sondern an dir selbst.
„Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben.“
(Johannes 20,23)
Vergeben heißt: Ich löse mich.
Von dem Schmerz.
Von der Macht, die die Tat über mich hatte.
Ich entscheide mich, nicht länger gebunden zu sein an die Person, die mich verletzt hat.
Jesus greift dieses Bild auf, als er über Scheidung spricht – und genau hier kommt das Wort „aphiēmi“ noch einmal ins Spiel:
Der Scheidebrief.
Ein rechtlich bindendes Dokument im Judentum – es bedeutete: Diese Verbindung ist aufgelöst. Der andere darf dich nicht mehr beanspruchen. Es ist vorbei.
Und genau dieses Bild überträgt Jesus auf Vergebung.
Wenn du vergibst, stellst du einen geistlichen Scheidebrief aus.
Du erklärst:
„Was du getan hast, hat keine Macht mehr über mich.“
„Ich lasse dich los – nicht weil du es verdienst, sondern weil ich frei sein will.“
Es ist nicht immer leicht.
Aber es ist der einzige Weg in echte Heilung.
Denn solange du nicht vergibst, bleibst du innerlich gebunden.
Du trägst die Last.
Du hältst das Seil fest, das euch noch verbindet.
Vergebung ist das Messer, das dieses Seil durchtrennt.
Was passiert, wenn du vergibst?
Du nimmst dich selbst aus der Rolle des Richters.
Du gibst Gott Raum, für Gerechtigkeit zu sorgen.
Du sagst: „Ich entlasse dich. Und ich entlasse mich.“
Denn manchmal halten wir die andere Person gefangen –
aber in Wahrheit sind wir es, die in Ketten liegen.
„Vergib uns unsere Schuld – wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“
(Matthäus 6,12)
Es ist ein Kreislauf der Gnade.
Nur wer selbst loslässt, kann selbst frei empfangen.
In dieser Folge laden wir dich ein, den Heiligen Geist zu fragen:
„Wen halte ich noch fest?“
„Wo gibt es noch unsichtbare Fesseln, die mich binden?“
Denn: Vergebung ist kein Verdrängen. Sie ist ein Freilassen.
Und du wirst sehen: Wenn du vergibst, spürst du nicht nur, dass der andere freier ist –
du bist es selbst.