Unterweltreisen - Postmoderne Märchenfilme von del Toro bis Oz Perkins
Gerade pünktlich zum Start der Aschenputtel-Variation THE UGLY STEPSISTER hat sich Marcus mit Volkskundlerin Janin Pisarek (Die Folkloristin) über postmoderne Märchenfilme unterhalten. Bereits in den 1980er Jahren hatte Neil Jordan THE COMPNAY OF WOLVES nach den psychosexuellen Märchen von Angela Carter gedreht. 2006 mischte Guillermo del Toro die Karten neu, als er den realen Horror der Geschichte (Francos Spanien) mit der Unterweltreise eines junge Mädchens zusammenführte (PAN'S LABYRINTH). An den aktuellen Beispielen ERRIMENTARI und GRETEL AND HANSEL werden die Zusammenhänge zwischen Folklore, dem Unbewussten, dem Grauen und Meta-Narrativen diskutiert.
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Surrealismus und Genrekino
In der Filmkritik werden Genrefilmen der 1960er und 1970er Jahre oft mit dem Adjektiv surreal beschrieben. Dabei geht es vor allem darum, Filmen wie Mario Bavas oder Dario Argentos Gothichorror eine Traumlogik zu attestieren, die deren Brüche mit einer rationalen Weltwahrnehmung Rechnung trägt. Doch sind die Filme wirklich surreal? Oder gar surrealistisch? In dieser Folge wird Marcus im Gespräch mit dem Braunschweiger Film- und Literaturwissenschaftler Dr. Christoph Seeliger dieser Frage auf den Grund gehen. Als Beispiele dienen DIE STUNDE WENN DRACULA KOMMT (1960) und ÜBER DEM JENSEITS (1981).
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Der Kampf gegen Windmühlen und die Chronik der Gefühle - Laura Laabs ROTE STERNE ÜBERM FELD
Laura Laabs ROTE STERNE ÜBERM FELD ist eine Mischung aus Heimat-, Reise- und Gespensterfilm. Die Gespenster, das sind die der Geschichte - Unerledigtes, Fortwirkendes, Trauma, Funken der Hoffnung. In Form einer sprunghaften Collage verbindet sich die Zeit des Zweiten Weltkriegs mit dem Ende der DDR und die Dritte Generation der RAF mit dem Polit-Aktivismus der Gegenwart. Eine andere Form der Geschichtsschreibung und eine Geschichte Deutschlands entlang von Widerständen, Brüchen, Verzweigungen. Was das mit Walter Benjamin, Alexander Kluge und Radu Jude zu tun hat, und ob das nur schmissiger Zeitgeist ist, dazu mehr in der aktuellen Folge der PROJEKTIONEN.
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German Noir - Kann Deutschland Gangster?
Deutschland und Genre-Kino? Vielen gilt dieses Begriffspaar nach wie vor als unvereinbar. Zu Unrecht! Thomas Arslans VERBRANNTE ERDE (2024) und Daniel Rakete Siegels & Dennis Moschittos SCHOCK (2023) stellen sich nicht nur in die Tradition des Kriminalfilms, sondern atmen und reflektieren amerikanisches wie europäisches Genre-Kino. Wie diese sehr unterschiedlichen Filme das gegenwärtige Deutschland reflektieren, die Figur des Gangsters im Wandel der Zeit begreifen und ob man vom Phänomen des German Noir sprechen könnte - all das besprechen Benni und Marcus in der neuen Folge der PROJEKTIONEN.
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Folkhorror und Cinemythologie
Folkhorror boomt. Aktuell sind WHEN EVIL LURKS und STARVE ACRE in Deutschland erschienen. Es ist also an der Zeit, diese Entwicklungen in einer zweiten Podcast Folge seit 2020 zu erkunden. Marcus hat dazu den Literatur- und Kulturwissenschaftler Sascha Seiler eingeladen, der aktuell ein Buch zum Thema schreibt. Zusammen diskutieren sie den Zusammenhang zwischen Film, Folklore, Mythologie und Urängsten.
Welche Rolle spielen Räume bei David Lynch? Haben die Filme von Lars von Trier einen problematischen Umgang mit Frauenfiguren? Was ist intensives Kino? Und wie verändert sich das Kino in Zeiten von Streaming und Internet?
Die Projektionen, das sind Benjamin Johann (Kulturtheoretiker und Autor) und Marcus Stiglegger (Filmwissenschaftler). Ein Podcast an der Schnittstelle von Kunst, Kritik und Filmwissenschaft.
Viel Spaß beim Entdecken und Hören.
Das Impressum findet sich unter: http://www.sebastianseidler.com