Die Gestalt des Romulus nimmt in der römischen Überlieferung eine herausragende und zugleich ambivalente Stellung ein. Als mythischer Gründer Roms und erster König (rex) fungiert er nicht nur als identitätsstiftende Figur der römischen Frühzeit, sondern auch als symbolischer Ursprung politischer, religiöser und militärischer Institutionen, die die römische Gesellschaft über Jahrhunderte prägen sollten.
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#20 Rhea Silvia als Theotokos und das kollektive Gedächtnis der Völker
Heute will ich auch weiter über Parallelen und Gründe für diesen mythologischen Hintergrund der frühen römischen Geschichte nachdenken. Wir haben über das griechische Vorbild gesprochen. Man könnte über zwei Ansätze nachdenken, der eine jede Kultur hat sich seine eigenen Legenden und Glaubensvorstellungen selber entwickelt, z.B. das Alte Testament der Juden und ihre Geschichte des auserwählten Volkes oder wir haben es mit einer Quelle zu tun die kopiert und angepasst wurde an eigene Vorstellungen. Es gäbe dann auf der Welt verschiedene kulturelle Brennpunkte, für unseren Kulturraum, wäre es Mesopotamien und Ostanatolien, als älteste dokumentierte Kultur, Ägypten ist ein wenig jünger. In anderen Teilen der Welt gäbe es dann andere Zentren, und bekanntlich haben die Menschen in Indien, China und Japan andere Vorstellungen.Speziell die jüdische Geschichte und das Christentum zeigen erwähnenswerte Parallelen zu der Romulus und Remus Legende der Römer.
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#19 Der Cursus honorum – Karriere im alten Rom?
Die menschliche Natur ist halt eine solche, dass der Konkurrenzkampf wenn es um Macht und Ehre und Stellung, Ansehen geht ohne Bandagen ausgeführt wird und man feste Regeln braucht. So wurde über die gesamte Zeit der Republik an diesen Regeln und Überwachungsmechanismen gearbeitet, das gleiche Problem kannte auch die Athener Demokratie, wo ebenfalls viele Regeln eingeführt wurden z.B. die Wahlen betreffend, damit diese “demokratisch” ablaufen ohne Bestechung u.ä.
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#18 Die Gründung Roms: Livius und die Quellen
Die Gründung Roms, wird von den Römern nur in der Retrospektive gebracht. Zur Zeit des Kaiser Augustus, der ja eigentlich gar kein Kaiser war, sondern nur Princeps, der Erste der Senatoren, aber Gründer der Kaiserzeit gilt, wollte man Roms Geschichte als eine heroische Geschichte darstellen, schließlich sah man sich als Weltherrscher.Das macht übrigens jeder einzelne von uns, wenn er über seine Vorfahren, Verwandten spricht, denn damit macht man sich ja selber wichtiger und größer.Es gab aber schon zuvor Gründungslegenden, die sich hauptsächlich an der griechischen Literatur und Tradition orientierten, kurz Ereignisse griechischer Geschichte die an die römische Geschichte angepasst wurden.Die wichtigste Quelle ist und bleibt Titus Livius geboren wohl 59 v. Chr. in Patavium, dem heutigen Padua; gestorben um 17 n. Chr. ebendort. Er schrieb sowas wie die Bibel oder das Handbuch der römischen Geschichte in seinem 142 Bücher umfassendem Hauptwerk “Ab urbe condita”. Dieses Werk teilweise von modernen Geschichtsschreibungsstandart entferten, mal eher eine Gute Nacht Geschichte aus dem Reich der Märchen und Sagen, gilt trotzdem als eine der wichtigsten Quellen für die frühe Geschichte des Römischen Reichs gilt. Livius beschreibt darin den Aufstieg Roms zur Weltmacht von der sagenhaften Gründung der Stadt 753 v. Chr. bis in seine Gegenwart des Jahres 9 v. Chr., also bis in die Anfänge der Kaiserzeit unter Augustus. Hier der Merksatz für den, der ihn noch nicht kennt: 753 (sieben, fünf, drei) – Rom schlüpft aus dem Ei.
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#17 Die Ptolemäer: Kriege und Wissenschaft
Der ehemalige General und Alexanders persönlicher Freund aus der Kindheit Ptolemaios I. übernahm kurz nach Alexanders Tod (323 v. Chr.) die Macht in Ägypten.Alexandrien wurde aufgebaut und setzte sich aus drei großen Stadtteilen zusammen, einen westlichen ägyptischen Teil, einem ehemaligen ägyptischen Fischerort, dann einen Mittelteil, wo der Palast Brucheion und die Bibliothek stand, das Herz sozusagen, wo Griechen und Makedonen lebten und einen östlichen Teil, wo eine große jüdische Gemeinschaft lebte, die aber größtenteils helenisiert war und griechisch sprach.Ptolemaios I. war einer von Alexanders treuesten Gefährten und Militäroffizieren und ein Freund aus der Kindheit Alexanders.Es gab auch die Legende, dass er Alexanders naher Verwandter war, Halbbruder.
Ein Versuch, die römische Geschichte in Ihrer Gesamtheit vorzustellen, sowohl mit eigenen Worten, eigenen Gedanken, auch mal abschweifend mit gewisser Spontaneität, aber dazu um den ganzen eine Linie zu bieten werde ich das Originalwerk Leopold von Rankes, ein zeitloses Meisterwerk, über die römische Geschichte lesen. Dazu bemühe ich mich, detailliert den Inhalt zu kommentieren bzw. darüber auch frei und auch unterhaltsam zu sprechen.
Neben Ranke sollen in späterer Folge auch andere originale Quellen gelesen werden, wie z.B. Caesar oder Suetonius.
Auch besondere Zusatzfolgen soll es geben.
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