Putins Lügen: Lange Schatten des Hitler-Stalin-Paktes
Zwei Diktatoren teilen heimlich Europa unter sich auf. Ein diplomatischer Handschlag, der den Weg in den Zweiten Weltkrieg mit ebnete. Millionen Menschen in Polen, dem Baltikum und in der Ukraine zahlten den Preis für diesen Pakt mit Besatzung, Gewalt und Tod.
Doch die Schatten der Vergangenheit reichen bis heute: 86 Jahre nach dem Hitler-Stalin-Pakt – inkl. des geheimen Zusatzprotokolls - ist Osteuropa erneut Schauplatz eines brutalen Angriffskrieges. Russland beruft sich auf historische Narrative, relativiert Grenzen und spielt mit der Geschichte. Was war der Hitler-Stalin-Pakt wirklich? Und welche historischen Parallelen können wir ziehen, gerade vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine. Darüber sprechen wir in dieser Ausgabe von MEMORIAL-Im Gespräch mit dem Historiker Christoph Meißner vom Museum Berlin-Karlshorst.
-
Links:
Über den heutigen Gesprächsgast:
https://www.bebraverlag.de/autoren/autor/862-christoph-meissner.html
https://www.wallstein-verlag.de/autoren/christoph-meissner.html
Zum YouTube-Kanal des Museums Berlin-Karlshorst
https://www.youtube.com/@MuseumBerlinKarlshorst/videos
--------
39:00
--------
39:00
Desinformation made in Russia
Wenn eine Online-Seite auf den ersten Blick wie eine normale Webseite von SPIEGEL oder SÜDDEUTSCHE aussieht, in Wirklichkeit jedoch eine Fälschung ist und bewusst Fehlinformationen verbreitet, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine sogenannte „Doppelgängerkampagne“ im Auftrag des Kreml.
Gerade jetzt, kurz vor den Wahlen, sind unzählige Falschinformationen über Gesellschaft, Politik und Wirtschaft im Allgemeinen sowie über den russischen Angriff auf die Ukraine im Besonderen verstärkt im Umlauf. Der Thinktank CeMAS in Berlin hat die verschiedenen Kanäle zur Verbreitung russischer Falschinformationen in deutscher Sprache untersucht.
Mit einer der Autorinnen der Studie, Julia Smirnova, sprechen wir in der aktuellen Ausgabe vor der Bundestagswahl über Methoden und Erscheinungsformen der Propaganda des Kreml.
Zu den Studien:
https://cemas.io/publikationen/fortsetzung-folgt-doppelgaenger/
https://cemas.io/blog/monitoring-zur-bundestagswahl-2025/
--------
26:28
--------
26:28
Putins Syrien-Debakel: Ein Desaster mit Folgen?
„Mit Putin ist rational nicht mehr zu rechnen“, findet der Gast unserer neuen Podcast Ausgabe. Mit dem österreichischen Politikwissenschaftler Martin Malek analysieren wir in die Folgen des russischen Truppenabzugs aus Syrien für Putin und Russland. Malek bewertet den Abzug als signifikante, wenn auch nicht gewaltige Niederlage, die hohe militärische, wirtschaftliche und vor allem prestigebezogene Kosten verursacht hat.
Wir schauen auf Putins Propagandastrategie zur Vertuschung der Niederlage, die Auswirkungen auf das innenpolitische Machtgefüge und die zukünftigen Beziehungen Russlands zu Partnerstaaten wie der Türkei.
Und: Hat der Westen die militärische Stärke Russlands maßlos überschätzt? Auch über diese mögliche Fehlinterpretation und die Folgen des syrischen Geschehens für den Ukraine-Krieg sprechen wir in dieser Ausgabe von MEMORIAL – Im Gespräch.
--------
36:53
--------
36:53
Georgien: Zwischen Traum und Realität
In der aktuellen Podcastfolge spricht der georgische Literaturwissenschaftler und Publizist Zaal Andronikashvili über die angespannte Lage in Georgien nach den umstrittenen Wahlen im Oktober. Andronikashvili, der auch für deutsche und georgische Medien schreibt, analysiert die Hintergründe der Wahlmanipulationen, die Rolle Russlands und die Folgen für die Zivilgesellschaft und warnt vor einer "Belarusisierung" Georgiens.
Andronikashvili kritisiert in dieser Ausgabe die Untätigkeit des Westens und fordert ein klares Konzept für die Unterstützung pro-europäischer Kräfte in Georgien. Als besonders besorgniserregend nennt das sogenannte "Agentengesetz", das nach russischem Vorbild Nichtregierungsorganisationen nachhaltig stigmatisiert und schwächt.
Weitere Themen: die Besetzung von 20% des georgischen Territoriums durch Russland und die Spannungen in den abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien sowie die Rolle des Oligarchen Iwanischwili, der die Regierungspartei "Georgischer Traum" kontrolliert und die europäische Integration Georgiens trotz gegenteiliger Behauptungen blockiert.
Links:
https://zeitschrift-osteuropa.de/autoren/zaal-andronikashvili/
--------
52:43
--------
52:43
Das Konzept der Russifizierung
Wer sich in den ethnischen Republiken Russlands für die Geschichte seines eigenen Volkes interessiert, gerät schnell in den Verdacht des Separatismus. „In der Republik Burjatien lernen wir die Geschichte der Russen, nicht unsere lokale Geschichte. Und das alles ist sehr einseitig“, sagt Seseg Jigjitova, dekoloniale Aktivistin aus Burjatien und heutiger Gast der Sendung MEMORIAL Deutschland - Im Gespräch.
Mit ihr sprechen wir über dekoloniale Ansätze am Beispiel der Republik Burjatien im fernöstlichen Föderationskreis Russlands. Dabei geht es um den Umgang Russlands mit seinen ethnischen Volksgruppen und um die Perspektive der Burjaten auf den russischen Angriffskrieg in der weit entfernten Ukraine.
-
Veranstaltungshinweis:
Colonial History and its Impact on the Future. Different Perspectives on Russia's Decolonization
(English)
07.11.2024 / 18:00 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte (10405 Berlin, Greifswalder Str. 4)
After an introduction about Indigenous people of Russia by Seseg Jigjitova (Republic of Buryatia), Dankhaiaa Khovalyg (Republic of Tuva) will be discussing Russia's colonial past from an indigenous perspective as part of the decolonial movement in Russia. Sacks Stuurman will contribute his expertise from a South African viewpoint.
We will be addressing the following questions: How can we learn from each other? What is the impact of Russian recruitment policy and state propaganda on indigenous peoples of the Russian Federation and in postcolonial countries abroad? What does decoloniality mean for different countries?
Moderation: Martin Fielko, Collective Leadership Institute
Speaker: Seseg Jigjitova (Nomads), Dankhaiaa Khovalyg, Sacks Stuurman