Eine Nacht im Herzen der Spielebranche: OK COOL trifft den Deutschen Computerspielpreis 2025
Am 14. Mai feierte der Deutsche Computerspielpreis im Berliner Funkturm-Palais die hiesige Branche, verteilte Preise und überraschte mit ungewöhnlichen Catering-Entscheidungen. Mit von der Partie: Ein Teil des Teams von OK COOL, und zwar in HÖCHST unterschiedlicher Funktion. Während Lea Irion zur Fachjury des DCP gehörte, war Dom Schott selbst in der Kategorie "Bester Spieler des Jahres" für seine journalistische Arbeit nominiert.
Beide reisten also für diese besondere Veranstaltung nach Berlin und erlebten in dieser Nacht große und kleine Abenteuer, die sie nun nach einer kleinen Erholungspause einigermaßen regeneriert vor dem Mikrofon mit sich und euch da draußen teilen. Es geht um Einblicke hinter die Kulissen des Preises, Eindrücke vom Zustand der deutschen Spielebranche, die Suche nach Currywurst und ein schlimmer Fauxpas, in dem Dorothee Bär, die Königin von Bayern, eine tragende Rolle spielen wird.
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1:41:48
Wenn das Portfolio von Addy über Empire Earth bis SpellForce reicht: OK COOL trifft Jan Wagner
"Urgestein" ist eine überstrapazierte Zuschreibung, die schneller gezückt wird als das Lichtschwert, sobald Darth Maul den Raum betritt. Im Fall von Jan Wagner aber trifft diese Zuschreibung zu, denn er ist seit Mitte der 1990er Teil der Spielebranche. Sein Lebenslauf strotz voller bekannter Namen: Vivendi, JoWood, Ulisses, aber auch SpellForce, Jagged Alliance, Empire Earth - und Addy. Ausgerechnet Addy, die Lernsoftware, die Anfang der 2000er unzählige Kinder in Geiselhaft nahm und zum Bruchrechnen zwang, um sie anschließend mit einem zwölfsekündigen Rendervideo zu belohnen.
Auch Gastgeber Dom Schott war eines dieser Kinder und holte Jan Wagner vor das Mikrofon, um eigentlich ausschließlich über Addy zu sprechen. Als er aber in der Vorbereitung feststellte, WIE umfangreich die Biographie seine Gastes ist, wurde aus dem Gespräch eine Zeitreise in eine andere Welt, als noch der Kurier die Spiele brachte und "Internet" ein Fremdwort war.
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1:11:32
Wie eine Synchronsprecherin die KI-Revolution erlebt: OK COOL trifft Lynne Glaner
Wegen der riesigen technologischen Fortschritte in der Welt der Künstlichen Intelligenz bangen viele Menschen um ihre berufliche Zukunft - und das nicht erst seit vorgestern, sondern bereits seit Jahren, als die KI-Revolution noch in ihren Kinderschuhen stand. Zu diesen bedrohten Berufsgruppen gehören insbesondere auch die Kreativschaffenden, die als SynchronsprecherInnen, Motion-Capture-SchauspielerInnen oder auch als klassische KünstlerInnen um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze fürchten müssen.
In manchen Ländern ist diese Furcht längst in Trotz und Wut umgeschlagen: Seit vielen Monaten bestreiken so zum Beispiel die US-amerikanische "Federation of Television" und die "Screen Actors Guild" Teile der Unterhaltungsindustrie und kämpfen um ihre eigenen Urheberrechte. Konsequenzen dieses "Video Game Strikes" erreichen dabei längst auch die SpielerInnen hierzulande: Weil unter anderem SprecherInnen und Motion-Capture-KünslterInnen fehlen, müssen Releases von Großproduktionen immer wieder verschoben worden - zuletzt traf es wohl auch Rockstar Games, die die Veröffentlichung von GTA 6 nun ins nächste Jahr verlegen mussten.
Lynne Glaner ist seit 2022 hauptberuflich Synchronsprecherin und damit Teil dieses Konflikts, der zwischen KünstlerInnen und Produktionsstudios schwelt. Sie steht seit 2023 mit Gastgeber Dom Schott im Kontakt, um ihm immer wieder von den neusten Entwicklungen in ihrer Branche zu berichten. Nun hat die KI-Revolution eine derart heiße Phase erreicht, dass sich beide zum Gespräch verabredet haben, um ausführlich über den Stand der Synchro-Branche angesichts der sich rasant weiterentwickelnden KI-Technologie zu sprechen - und sich die Frage zu stellen: wohin wird all das noch führen?
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1:36:47
Zwischen Überlebenskampf & Glücksgefühlen: OK COOL trifft die Nominierten des Deutschen Computerspielpreises 2025
Der Deutsche Computerspielpreis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der hiesigen Spielebranche und versammelt jährlich viele Köpfe der Szene zu einer Gala-artigen Veranstaltung - immer abwechselnd in Berlin und München. Für die diesjährige Ausgabe wurden in 13 Kategorien über 40 Nominierungen für Spiele, Studios und Einzelpersonen verteilt, einige von ihnen erhalten bereits dafür ein wertvolles Preisgeld.
Für diese Sonderfolge von "OK COOL trifft" hat Dom Schott einige der Nominierten vor sein Mikrofon eingeladen, die Mitte Mai nach Berlin reisen und gespannt darauf hoffen dürfen, ob sie eine Auszeichnung erhalten dürfen. Die Nominierung selbst ist dabei natürlich für alle Auserwählten ein Grund zur Freude - und gleichzeitig befinden sich die nominierten Studios in völlig unterschiedlichen Situationen: Höhenflug, kreative Durststrecke, Überlebenskampf. Die Bandbreite, auf die OK COOL mit dieser Folge ein Schlaglicht wirft, ist riesig und die Geschichten dahinter umso spannender.
Hier eine Übersicht über alle Menschen, die in dieser Folge zu hören sind, sowie ihre Nominierungen:
Daniel Marx ("Beste Innovation und Technologie" für Closer The Distance)
Meike Strippel ("Nachwuchspreis: Bester Prototyp" für Echoes of Mora)
Friedrich Kirschner ("Beste Story" für Mini Mini Golf Golf)
Selima Heister ("Bestes Studio", "Beste Story" für Gentle Troll,Tavern Talk)
Jonas Fisch ("Bestes Familienspiel" für PRIM)
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2:07:43
Mit Deutschland als Spiele-Schauplatz zum Erfolg? OK COOL trifft Jakob Braun
Jakob Braun gründete gemeinsam mit einigen MitstreiterInnen 2017 das Entwicklerstudio "Active Fungus Studios" und arbeitete jahrelang an ihrem Debüt: "Inspector Schmidt - A Bavarian Tale", ein Detektivspiel im Stil von Sherlock Holmes, nur nicht in London, sondern in Oberbayern.
Ganz frisch folgte nun mit "Inspector Schmidt - The Ebbing" die Fortsetzung, die den bebrillten Blonden mit der Lupe nun an die Nordsee schickt. Und spätestens jetzt drängt sich eine Frage geradezu auf: Warum setzt dieses Entwicklerteam so sehr auf Deutschland als Schauplatz? Geht diese Rechnung auf? Und warum macht das sonst kaum jemand? All diese und noch viele mehr Fragen beantwortet Jakob Braun in trauter Zweisamkeit vor dem Mikrofon von Dom Schott. Und ja, er wird auch erklären, woher der seltsame Studioname "Active Fungus" kommt und ja, ihr liegt mit jeder Vermutung falsch - ganz sicher.
OK COOL ist das unabhängige Magazin über Menschen, Spiele und ihre Geschichten. Sowohl in tiefgründigen Audioreportagen als auch in kurzweiligen Gesprächen lernt Gastgeber und Journalist Dom Schott jede Woche neue Menschen kennen, die mal mehr, mal weniger viel mit Spielen und Medien zu tun haben — von der Entwicklerin bis zum Wissenschaftler. Es geht um Arbeitsrealitäten, Alltagsgeschichten, Spieleentwicklung, Zukunftsängste und vieles, vieles mehr.