

#97 – Wie lange kann sich Europa noch halten?
19.12.2025 | 20 Min.
Moderne strategische Machtverhältnisse und das daraus resultierende Gewicht auf der Weltbühne werden nicht nur an Frontlinien entschieden, sondern in Fabriken, Kraftwerken und Lieferketten. Wer industrielle Kapazität, Energieversorgung und Rohstoffzugang kontrolliert, verfügt über strategische Tiefe. Wer das nicht tut, verliert Handlungsspielraum, noch bevor militärische Optionen real werden.Die Ablehnung von Krieg wird mit der Annahme verwechselt, sie sei auch durchsetzbar. Der Wunsch nach Frieden wird zur Strategie erklärt. Doch Frieden entsteht nicht durch Absicht, sondern durch Kalkül. Wer glaubt, dass die eigene Friedfertigkeit den Gegner bindet, projiziert die eigenen Maßstäbe auf Akteure, die nach anderen Regeln handeln.Sollten Sie Fragen zum konkreten Podcast oder ganz allgemein zum Militär oder zu sicherheitspolitischen Themen haben, schreiben Sie mir bitte ein E-Mail an [email protected] komme ich bei der Themenfindung auf ihre Fragen zurück.Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte WEITERFÜHRENDE LINKSPutin nennt europäische Staats- und Regierungschefs „Schweine“ (BILD, Dezember 2025)Durchführungsverordnung (EU) 2025/1560 – Gesundheitsbezogene Angabe zu grünen KiwisWhite House – Briefing Room (Strategiedokumente, Reden, Releases)U.S. Department of War – NewsRat der Europäischen Union – Sicherheit und VerteidigungStrategischer Kompass der EU für Sicherheit und VerteidigungEuropäische Verteidigungsagentur – Capability Development PlanIISS – The Military BalanceEuropäische Kommission – PressecornerNATO – Nuclear DeterrenceNATO – Deterrence and DefenceEuropäischer Auswärtiger Dienst – Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP/CSDP)RAND Corporation – European Defense Analysis

#96 Wenn die Ukraine fällt und Europa erwacht
05.12.2025 | 20 Min.
Europa erkennt zwar das Risiko, dass Russland nach einem Zusammenbruch der Ukraine eine direkte militärische Ausgangsposition an der EU- und NATO-Grenze erhielte, eine Lage, in der Europa unter Druck geraten und sicherheitspolitisch erpressbar werden könnte , doch die politischen Entscheidungen laufen dem sicherheitspolitischen Bedarf hinterher, wenn nicht sogar entgegen. Die EU hat weder ein gemeinsames Verteidigungsbudget noch ein verbindliches Aufrüstungsziel für alle Mitgliedstaaten, und ihre Produktionskapazitäten reichen nachweislich nicht aus, um einen hochintensiven Konflikt zu kompensieren. Die NATO wiederum ist zwar militärisch einheitlicher, aber politisch gespalten, weil einige Staaten den amerikanischen Kurs mittragen, während andere versuchen, europäische Autonomie aufzubauen oder überhaupt quer treiben. Diese strategische Divergenz schwächt das Abschreckungsbild.Sollten Sie Fragen zum konkreten Podcast oder ganz allgemein zum Militär oder zu sicherheitspolitischen Themen haben, schreiben Sie mir bitte ein E-Mail an [email protected] komme ich bei der Themenfindung auf ihre Fragen zurück.Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte WEITERFÜHRENDE LINKSNato considers being ‘more aggressive’ against Russia’s hybrid warfareRussia says NATO remarks on pre-emptive strike are irresponsible and escalatoryNATO eyes tougher pre-emptive measures against Russia's hybrid threatsAllies are ready, willing, and able to tackle security challenges today and into the futurePress Conference by NATO Secretary General Mark Rutte following the meetings of NATO Ministers of Foreign AffairsForeign Affairs Council (Defence), 1 December 2025 Council of the EU / ConsiliumKaja Kallas: ‘We should stop pretending that Russia is negotiating peace and force it to do so’

#95 Wehrpflicht
21.11.2025 | 19 Min.
Nicht Ideologie entscheidet, ob ein Land eine Wehrpflicht braucht, sondern die nüchterne Frage, welche Kräfte ein Staat real zur Verteidigung aufbringen muss. In Mitteleuropa lässt sich Raum nur mit Masse schützen: Grenzen, Infrastruktur, operative Kräfte und territoriale Sicherung erfordern eine Personalbreite, die allein mit Berufs- und Zeitsoldaten nicht erreichbar ist. Gleichzeitig bestimmt die Fähigkeit, Verluste auszugleichen und Kräfte über Monate zu rotieren, den Ausgang eines Konflikts. Ohne ausreichend ausgebildete Reserven bricht jede Struktur rasch zusammen. Und schließlich entsteht glaubwürdige Abschreckung nur dann, wenn ein möglicher Gegner erkennt, dass ein Angriff hohe Kosten verursachen würde. Das gelingt nur durch die Kombination aus professionellem Kern und schnell aktivierbaren Reserven. Diese drei Faktoren machen Wehrpflicht nicht zu einer Frage des Wollens, sondern zu einer Frage der Verteidigungsfähigkeit und damit des Überlebens.Sollten Sie Fragen zum konkreten Podcast oder ganz allgemein zum Militär oder zu sicherheitspolitischen Themen haben, schreiben Sie mir bitte ein E-Mail an [email protected] komme ich bei der Themenfindung auf ihre Fragen zurück.Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte WEITERFÜHRENDE LINKSGermany’s Military Readiness Gap and the Pitfalls of a … - Carnegie EndowmentThe return of conscription? EU countries debate bringing back military service - European NewsroomExplainer: Why Europe is bringing back conscription - swissinfo.chConscription as an element in EU preparedness - EPRSImproving Recruitment, Retention and Mass - IISSWill European countries reintroduce compulsory conscription? - Al Estiklal

#94 – Venezuela im Fadenkreuz – Der neue Kampf um die Karibik
31.10.2025 | 20 Min.
Wenn man einen bewusst inszenierten Krieg ausschließt, bleiben zwei denkbare Entwicklungen: ein fragiles Gleichgewicht zwischen amerikanischer Präsenz und eurasischer Einflussnahme als eine kontrollierte Konkurrenz, in der Rivalität kalkulierbar bleibt und keine offene Konfrontation erfolgt. Oder aber eine strategische Verfestigung, bei der Russland und China sich dauerhaft in Venezuelas Strukturen militärisch, digital und wirtschaftlich verankern. Die Karibik würde damit zur neuen Nahtstelle globaler Blockbildung, diesmal nicht durch Ideologien, sondern durch Daten, Schulden und Energieflüsse. Beide Szenarien zeigen, dass die Machtkämpfe um Venezuela weniger eine Frage der Waffen sind als der Deutungshoheit. Wer Systeme, Informationsräume und Narrative kontrolliert, definiert künftig, was Stabilität bedeutet. Venezuela wird so zum Prüfstein der multipolaren Weltordnung – nicht, weil hier ein Krieg droht, sondern weil sich an diesem Ort entscheidet, ob globale Macht in Zukunft geteilt, verhandelt oder erneut zentralisiert wird.Sollten Sie Fragen zum konkreten Podcast oder ganz allgemein zum Militär oder zu sicherheitspolitischen Themen haben, schreiben Sie mir bitte ein E-Mail an [email protected] komme ich bei der Themenfindung auf ihre Fragen zurück.Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte WEITERFÜHRENDE LINKSChina’s Growing Influence in Latin AmericaRussia’s strategy for Latin AmericaAntiWestern Influence Campaigns in Latin America: Understanding RussiaVenezuelaIran TriangleChina and Latin America’s Joint Construction of the Belt and Road: Progress, Challenges and ProspectsChina’s relationship with Latin America: Unequal and SelfServingSpannungen zwischen USA und Venezuela verschärfen sichRussia und China verurteilen USMilitäreinsatz in der KaribikNach Entsendung weiterer USSchiffe: Spannungen mit Venezuela

#93 – Wenn Information zur Waffe wird
17.10.2025 | 18 Min.
Der Informationskrieg zwingt uns, über Macht neu nachzudenken. Macht ist nicht mehr nur das Vermögen, zu handeln, sondern das Vermögen, Deutung zu setzen. Wer Deutungshoheit verliert, verliert Handlungsfreiheit. Insofern ist Informationskrieg keine Randerscheinung moderner Konflikte, sondern ihr geistiger Kern.Der Informationskrieg schafft neue Verantwortungen. Wenn Kommunikation zur Waffe werden kann, trägt jeder, der sie - die Information - einsetzt, eine militärisch-politische Verantwortung, das gilt nicht nur für Politiker, sondern auch für Journalisten, Diplomaten, Unternehmen und Bürger. Das ist neu. In offenen Gesellschaften war Kommunikation bislang Ausdruck von Freiheit. Heute ist sie auch ein Sicherheitsfaktor.Sollten Sie Fragen zum konkreten Podcast oder ganz allgemein zum Militär oder zu sicherheitspolitischen Themen haben, schreiben Sie mir bitte ein E-Mail an [email protected] komme ich bei der Themenfindung auf ihre Fragen zurück.Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte WEITERFÜHRENDE LINKSReuters – Ukraine drone strikes on Russian energy infrastructure (Okt 2025)ISW – Russian Offensive Campaign Assessment (15. Okt 2025)The Guardian – Trump’s reaction to Nobel Prize 2025 (10. Okt 2025)NATO Strategic Communications Centre of Excellence – Reports 2023RAND Corporation – The Firehose of Falsehood (2016)RAND – Informationization and Warfare in the PRC (2023)China’s National Defense White Paper (2019)Reuters – Ukraine führt Stromabschaltungen nach russischen Angriffen ein (15. Okt 2025)Reuters – Russische Energieanlagen durch Drohnenangriffe angegriffen (Sept 2025)NATO Strategic Communications Centre of Excellence – Berichte und PublikationenUS-Regierung kritisiert NobelpreisvergabeKokain-Fake gegen Merz und Macron: Das steckt dahinter | WDR Aktuelle StundeTrump Calls for Israel's President to Pardon Netanyahu



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