
Bad Ida: Ines Dallaji sucht die Nähe zum Publikum
25.12.2025 | 1 Std. 14 Min.
In dieser Folge spreche ich mit Ines Dallaji, Sängerin und Songwriterin von Bad Ida. Wie viel Platz hat Soul-Musik in Österreich? Warum ist es nach wie vor schwierig, mit dieser Musik eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen? Ines spricht offen über strukturelle Hürden, über Sichtbarkeit und darüber, was es bedeutet, eine Musik zu machen, die sich nicht leicht einordnen lässt. Ein wichtiger Bezugspunkt ist dabei der Blick nach außen: Wir sprechen über die Musikszene in New Orleans, die Ines aufmerksam beobachtet, als Inspirationsquelle, aber auch als Kontrast zu den Bedingungen hierzulande. Gleichzeitig geht es um Offenheit: Ines weiß noch nicht, in welche Richtung sich die Musik von Bad Ida nach dem neuesten Album „Ending Things“ entwickeln wird. Genau diese Ungewissheit versteht sie als kreative Freiheit. Ein Teil des Gesprächs widmet sich ihrer Stimme: wie sie sie gefunden hat, wie sich ihr Verhältnis zum Singen über die Jahre verändert hat und warum Stimme für sie immer auch ein Akt der Selbstbehauptung ist. Ines erzählt außerdem von ihrem Aufwachsen im Waldviertel, von den musikalischen Einflüssen ihrer Jugend und davon, wie diese frühe Sozialisation bis heute in ihren Songs nachhallt.

Belle Fin machen Musik für beste Freunde
18.12.2025 | 1 Std. 22 Min.
Kann man sich als Band einfach neu gründen, noch einmal den Geist jugendlicher Musiker einfangen? Dieses gemeinsame Abhängen als Teenager, mit dem einen Ziel: Musik mit den besten Freunden zu machen, ohne große Ambitionen, Rock’n’Roll im besten Sinne. Das Wiener Duo Belle Fin hat genau dieses Experiment gewagt. Fabian Belfin-Wisniewski und Robin Ullmann versuchen, Einflüsse von außen so weit wie möglich abzuwehren und ausschließlich auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Im Gespräch mit Fabian, neben Robin Kern der Liedermacher-Band Belle Fin, geht es um das Unterwegssein, ums Dichten und das gemeinsame Musizieren und um das aktuelle Album „Fest“. Denn ein Fest ist im besten Belle-Fin-Sinne ein Happening, bei dem man sich die schönsten und traurigsten Geschichten erzählt, gemeinsam lacht, weint und tanzt und sich in der Musik verliert. Fabian erzählt davon, wie es ist, als Künstler auf Streamingplattformen wie Spotify angewiesen zu sein und dabei eigentlich nur den direkten Kontakt zu den Fans suchen zu wollen. Er spricht darüber, was ihn an Dave Grohl von den Foo Fighters fasziniert und warum Belle Fin für ihn mehr als eine Band sind – nämlich eine Familie. Neben Fabian und Robin zählen Matthias Ihrybauer, Peter Engel und Julan Berann zur Band.

Filiah öffnet mit ihrer Musik emotionale Räume
12.12.2025 | 1 Std. 17 Min.
Sechs Songs, sechs Momente herzenöffnender Ehrlichkeit. Mit ihrer neuen Songsammlung „Sad Girl With A Punchline“ öffnet die Musikerin Filiah eine Tür in eine Welt, die gleichzeitig roh und zart ist, verletzlich und doch selbstbewusst. Eine Welt, in der man weinen und lachen kann, manchmal sogar im selben Atemzug. Nina Schwarzott, wie Filiah eigentlich heißt, erzählt hier Geschichten, die lange in ihr gearbeitet haben, bevor sie bereit war, sie zu teilen. Und sie tut das mit einem Sound, der zwischen Pop, Indie, Folk und leisen elektronischen Noten schwebt. Im Gespräch erzählt Filiah von alten Wunden, vom Wunsch, gesehen zu werden und sich gleichzeitig dabei verstecken zu wollen. In ihrer Musik braucht sie dafür nur sanfte Gitarren, ihre Stimme, ein wenig Dunkelheit, aber noch mehr Licht. Filiah beschreibt den Prozess als ermächtigendes Erlebnis, das auch anderen Menschen Mut machen kann. Die Musikerin spricht im Podcast über familiäre Prägungen, soziale Ängste und einen Hoffnungsschimmer, der bleibt. Und dieses self-proclaimed “Sad Girl With A Punchline” weiß genau, dass in den dunklen Momenten auch sehr viel feiner Humor und Zuversicht steckt.

20 Jahre Fuzzman: Herwig Zamernik geht noch lange nicht heim
04.12.2025 | 2 Std. 1 Min.
“Ich muss Haken schlagen, damit es nicht langweilig wird”. Zwei Jahrzehnte Fuzzman sind daher weniger ein Jubiläum als ein Zwischenruf in einer Laufbahn zu verstehen, die von vornherein keine geraden Linien kannte. Herwig Zamernik, wie der Fuzzman eigentlich heißt, ist ein Musiker, der nie dort bleibt, wo man ihn zuletzt gesehen hat. Einer, der Genregrenzen gerne verwischt und sich zwischen Indie, Schlager, Volkslied, Chanson und Metal zu Hause fühlt. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie alles begann: über die Zeit als Teenager auf internationalen Bühnen mit Disharmonic Orchestra, über den Rockstartraum und -kater mit Naked Lunch, und darüber, wie aus all dem irgendwann die Figur Fuzzman entstand – als Möglichkeit, alles zu sein und nichts festschreiben zu müssen. Fuzzman erzählt von seinen drei Söhnen, die heute selbst in Bands spielen, von seinem Aufwachsen als Wiener Volksschüler in Friesach in Kärnten, vom Spannungsfeld zwischen Herkunft und Identität und warum er Hymnen eigentlich furchtbar findet, aber trotzdem eine eigene geschrieben hat. Wir sprechen darüber, wie man über Jahrzehnte neugierig bleibt, warum er live ohne Setlist spielt und sein eigenes Bergfestival gegründet hat, und weshalb Chaos auf der Bühne für ihn nicht Unsicherheit bedeutet, sondern Freiheit. Ein Gespräch über ein Musikerleben, das früh begann und bis heute nicht zur Ruhe kommt, und über einen Künstler, der das Unvorhersehbare zum Prinzip erhoben hat.

Clara Luzia sucht die Ruhe in stürmischen Zeiten
27.11.2025 | 1 Std. 6 Min.
Nun ist Zeit für Ruhe: Clara Luzia eröffnet einen Raum für leisere Töne, für Verletzlichkeit und Songs, die mehr Atem brauchen als Lautstärke. Dafür hat sich die Wiener Singer-Songwriterin mit den Musikerinnen Catharina Priemer-Humpel, Judith Ferstl, Kaya Meller und Claudia Kottal die Band The Quiet Version ins Leben gerufen. Und die ruhige Version bringt Veränderung mit sich: Auf ihrem neuen Album “Horelia” singt Clara Luzia erstmals auch auf Deutsch und erzählt von Verbindung und Hoffnung in Zeiten, die oft eher nach Dystopie klingen. Im Podcast reden wir darüber, warum sie für diese Musik eine zweite Band brauchte und wie sich ihr Songwriting verändert, wenn es leiser wird. Clara Luzia erzählt, warum sie heute Auftritte mehr genießt als früher, dass sie mittlerweile auch Sitzkonzerte gerne spielt und keinen Alkohol mehr braucht, um auf die Bühne zu gehen. In ihrer Musik geht es heute mehr denn je um die Schwierigkeit und das tiefe Bedürfnis, mit Menschen in Kontakt zu treten und echte Verbindungen entstehen zu lassen. Wir sprechen über private und politische Bruchstellen, über eine Hoffnung, die gerade noch tragfähig ist, und darüber, wie persönliche Zweifel neben einer kollektiven Krise bestehen können.



Was soll das alles?