Kahnawà:ke, im Süden von Montreal gelegen, ist das größte Reservat in der Provinz Quèbec: eine lebendige Kleinstadt, kein Museum und keine erstarrte Erinnerungsstätte indigener Kultur und Identität. Ein gegenwärtiger Ort, wo stolz und - je nach politischer Einstellung - mehr oder weniger selbstbestimmt gelebt wird. Auch wenn sich zwischen Kahnawà:ke und der Großstadt Montreal noch immer zwei getrennte Welten auftun. Ein Bericht von Petra Erdmann.
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300 Jahre Vampirismus
Im Sommer 1725 tauchte in einem Bericht der Wiener Zeitung, damals "Wienerisches Diarium", über ein serbisches Dorf erstmals das Wort "Vampyr" auf. In der Popkultur sind die Blutsauger mit Biss seither nicht tot zu kriegen. Vampire sind Projektionsflächen für das, was Gesellschaften bewegt: für die Angst vor Fremdem und Unkontrollierbarem, für den Wunsch nach Unsterblichkeit, für Begehren, Macht und Grenzüberschreitung. Hannah Balber im Gespräch mit Clemens Ruthner, Kulturwissenschaftler und Vampirologe.
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Frivol satirisch – Arnbom über die Operette
Christian Scheib im Gespräch mit der Historikerin, Autorin und Strauss-Expertin Marie-Theres Arnbom über die frivolen Anfänge der Operette im Paris Mitte des 19. Jahrhunderts, über deren Transfer durch Johann Nestroy nach Wien ans Carltheater in der Leopoldstadt, über die Zensur in Paris und in Wien, über das spätere, auch für die Operette desaströse Wirken der Nationalsozialisten, und den Einstieg des Walzerkönigs Johann Strauss ins Operettengeschäft mit Werken wie der „Fledermaus“ oder der „Nacht in Venedig“.
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Ivan Krastev über das Ende des Westens
Dem sogenannten Westen drohe "der Niedergang", ein "Umbruch", ein "Endspiel", das Ende. So tönt es im Westen, im Osten, im globalen Süden, und falls die Trumpisten Grönland in Besitz nehmen, dann wohl auch im hohen Norden. Über die neue Welt-Unordnung in Europa spricht Erich Klein mit dem Politologen Ivan Krastev . ("Europadämmerung. Ein Essay", Suhrkamp, 2017)
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Marina Abramovic im Gespräch
Die inzwischen 78-jährige, in Belgrad geborene Künstlerin Marina Abramovic ist eine der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen. Sie gilt als Begründerin der modernen Performance und hat mit ihren legendären Auftritten Kunstgeschichte geschrieben. Aktuell ist ihr in der Wiener Albertina modern eine Ausstellung gewidmet. Ines Mitterer hat die „unerbittliche Schmerzensfrau“ zu einem Gespräch (auf Englisch) getroffen.