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EVOMENTIS - Neurodiversität, ADHS, Autismus und darüber hinaus

Mathias Küfner
EVOMENTIS - Neurodiversität, ADHS, Autismus und darüber hinaus
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  • S01E20 Neurodivergenz
    In dieser Episode von Evomentis tauchen wir tief in das komplexe Thema der Neurodivergenz ein, das wir bereits in Episode 2 angerissen haben. Diesmal konzentrieren wir uns auf die verschiedenen Formen der neurodiversen Abweichungen wie ADHS, Autismus und darüber hinaus und erörtern, welche Diagnosen und Ausprägungen unter den Begriff Neurodivergenz fallen. Neurodiversität beschreibt das Konzept, dass kein menschliches Gehirn identisch ist, und dass es verschiedene kognitive, emotionale und soziale Ausprägungen gibt, die unsere Interaktionen mit der Welt beeinflussen. Ich beginne mit der Definition von Neurodivergenz und wie wir diese verschiedenen Ausprägungen voneinander abgrenzen können. Besonders interessant ist die Unterscheidung zwischen neurotypischen und neurodivergenten Menschen. Dabei verdeutliche ich, dass der Begriff „neurotypisch“ nicht einfach nur eine Norm beschreibt, sondern eine Vielzahl von Eigenschaften umfasst, die in unserer Gesellschaft als „normal“ gelten. Das führt uns zu der Frage, inwiefern Diagnosen wie ADHS oder Autismus tatsächlich die Realität der betroffenen Personen widerspiegeln oder ob sie vielmehr politische und soziale Konstruktionen sind, die zur Normierung von Verhalten verwendet werden. Ein zentrales Thema ist der diagnostische Prozess, der oft an den individuellen Erfahrungen der Betroffenen vorbeigeht und sich stattdessen auf einen Leidensdruck konzentriert. Ich erkläre, dass Diagnosen oft mehr für die Zugänglichkeit zu Therapien und Leistungen entscheidend sind, als sie tatsächlich zur Erklärung der individuellen neurologischen Vielfalt beitragen. Insbesondere bei ADHS zeige ich, wie wichtig es ist, die unterschiedlichen Dimensionen und Symptome zu verstehen, um einen ganzheitlichen Blick auf die Betroffenen zu gewinnen. Im Laufe der Episode bespreche ich auch die Rolle von Epigenetik und Genetik in der Neurodivergenz. Ich erkläre, dass genetische Faktoren allein nicht ausreichen, um das komplexe Zusammenspiel von Umwelt, Erfahrungen und biologischen Dispositionen zu erklären. Epigenetik eröffnet uns die Möglichkeit zu erkennen, dass Erlebnisse und soziale Kontexte entscheidend Einfluss auf unsere Gehirnstrukturen haben können, was wiederum unseren Umgang mit neurodivergenten Eigenschaften prägt. Zusätzlich gehe ich auf verschiedene Diagnosen ein, darunter Dyslexie und Dyskalkulie, sowie deren Zusammenhänge zu ADHS und Autismus. Indem ich diese Begriffe und Diagnosen auseinandernehme, versuche ich, ein klareres Bild davon zu vermitteln, was Neurodivergenz umfasst und wie es oft über einfache Kategorien hinausgeht. Unterschiedliche Menschen bringen unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse mit, und es ist entscheidend, diese Vielfältigkeit zu respektieren und zu schätzen. Ein weiterer Punkt, den ich behandle, ist das Thema Zwangsstörungen, insbesondere in Verbindung mit ADHS und Autismus. Ich erkläre, wie vermeintlich katastrophale Störungen tatsächlich komplexe Reaktionen auf innere und äußere Anforderungen sind, wobei die neurobiologischen Grundlagen in den Vordergrund rücken. So eröffne ich Raum für Verständnis und Empathie gegenüber den Herausforderungen, vor denen viele Menschen im neurodivergenten Spektrum stehen. Am Ende der Episode stelle ich meine eigene Klassifikation vor, die ich als „Neurex“ bezeichne, um verschiedene neurodivergente und neurotypische Ausprägungen besser einordnen zu können. Ich hoffe, dass diese Kategorisierung dazu beitragen kann, die Diskussion über Neurodivergenz zu klären und zu vertiefen. Meine Zielsetzung ist es, die Schubladen, in die wir Menschen stecken, zu hinterfragen und einen inklusiveren Dialog zu fördern.
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    1:22:36
  • S01E19 Neurosoziale Typen
    In der 19. Episode der ersten Staffel von Evomentis beschäftigen wir uns mit dem faszinierenden Konzept der neurosozialen Typen. Mathias führt uns tief in diese Theorie ein und erklärt, was es mit diesen Typen auf sich hat und warum es wichtig ist, sie zu verstehen. Er beleuchtet die Entwicklung von Menschen in kleinen sozialen Gruppen, die einst als Jäger und Sammler lebten, und die Evolution hin zu sesshaften Gemeinschaften, die komplexe Strukturen und Hierarchien hervorgebracht haben. Er betrachtet die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen sozialen Typen und diskutiert die Auswirkungen der Sesshaftwerdung auf das menschliche Verhalten, insbesondere im Hinblick auf die soziale Verantwortung und Kooperation innerhalb kleiner Gruppen. Diese ursprünglich kooperativen Strukturen könnten als Vorlage dienen, um zu verstehen, wie sich neurodivergente Menschen in der heutigen Gesellschaft anpassen, die stark durch hierarchische Strukturen geprägt ist. Mathias geht weiter der Frage nach, wie sich diese evolutionären Veränderungen auf die Neurodiversität auswirken, insbesondere auf Menschen mit ADHS und Autismus. Er erläutert, dass diese Typen, die traditionell als unglaublich empathisch und hilfsbereit beschrieben werden, oft die Tendenz haben, sich für andere aufzuopfern, was zu einem Burnout führen kann. Er diskutiert die Notwendigkeit von persönlichen Grenzen und wie wichtig es sein kann, sich selbst vor emotionaler Erschöpfung zu schützen. Im Laufe des Gesprächs beleuchtet Mathias auch die Unterschiede zwischen neurotypischen und neurodivergenten Menschen in Bezug auf soziale Interaktionen und Hierarchien. Er beschreibt, wie Neurotypische häufig geneigt sind, in sozialen Kontexten zu konkurrieren und wie neurodivergente Personen oft einen kooperativen Ansatz verfolgen, der auf Vertrauen und Unterstützung basiert. Diese Episode ist ein tiefgründiger Einblick in die komplexen Dynamiken von sozialen Bindungen und persönlichen Identitäten und regt zum Nachdenken an über die Bedeutung von Verständnis und Unterstützung für verschiedene Neurotypen in einer sich stetig verändernden Gesellschaft. Mathias schließt mit einem Ausblick auf zukünftige Themen und eine Reflexion über die Erkenntnisse, die er aus seinen bisherigen Episoden gezogen hat, und ermutigt die Hörer, auch beim nächsten Mal wieder einzuschalten.
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    1:27:02
  • S01E18 TALK: Philosophiestreifzug
    In dieser besonderen Episode von Evomentis treffen wir uns zu einem tiefgründigen Zweier-Talk, der sich mit der faszinierenden Welt der Philosophie und ihrer Beziehung zur Sprache beschäftigt. Gemeinsam mit Alexander Jahn, einem Experten auf dem Gebiet der Philosophie, gehen wir der Frage nach, welche Rolle die Sprache in unserem Verständnis der Welt spielt und wie sie unser Denken prägt. Der Austausch wird durch eine innovative Perspektive auf Neurodivergenz bereichert und zeigt auf, wie diese Konzepte miteinander verknüpft sind. Wir starten mit einem bemerkenswerten Witz von David Foster Wallace, der uns auf anschauliche Weise vor Augen führt, wie wir oft die Dinge um uns herum übersehen – ähnlich dem Wasser, in dem Fische schwimmen. Dies führt uns zu einem Kernpunkt der Diskussion: Die Überlegungen, wie sehr unsere Wahrnehmung der Welt von der Sprache geprägt ist. Dabei stellt Alexander heraus, dass dies nicht nur Auswirkungen auf unser individuelles Verständnis hat, sondern auch auf unsere Kulturen und die Art und Weise, wie Wissen in Schule und Hochschule vermittelt wird. Ein wesentlicher Teil des Gesprächs ist der Einfluss der Sprache auf unser emotionales und kognitives Erleben. Wir diskutieren die Herausforderung von Menschen, die Schwierigkeiten mit der sprachlichen Ausdrucksweise haben – besonders im Kontext von Neurodivergenz und psychischen Erkrankungen. Hierbei wird die Frage aufgeworfen, ob es alternative, nicht-sprachliche Wege gibt, um Gedankengänge und Emotionen auszudrücken und zu verarbeiten. Dabei finden wir heraus, dass gerade nichtsprachliche Darstellungsformen, wie beispielsweise Diagramme, oft in der philosophischen und akademischen Welt nicht ausreichend gewürdigt werden. Ein weiterer spannender Aspekt steht im Zusammenhang mit der Entstehung von Emotionen und deren Verbindung zur Sprache. Alexander stellt durch Verweise auf aktuelle Forschungsergebnisse dar, dass kulturell geprägte Vorstellungen von Gefühlen das Erleben und die Benennung derselben stark beeinflussen. In diesem Kontext fördern wir die Diskussion über Therapieansätze, die auch außerhalb sprachlicher Kommunikation existieren können, um suchenden Menschen verschiedene Wege zur Selbsterkenntnis anzubieten. Wir tauchen tiefer in die Komplexität des menschlichen Geistes ein und betrachten den Übergang von oralen zu schriftlichen Kulturen und die damit verbundenen Verändeurngen in unserem Denken. Das Gespräch vermittelt ein Gefühl für die Auswirkungen des bildlichen Ausdrucks, der uns helfen kann, Konzepte besser zu verstehen, die durch Sprache allein nicht zugänglich sind. Die Episode bleibt durch ihre offene Struktur facettenreich und voller interessanter Denkansätze. Trotz der Ausflüge in verschiedene Themenbereiche, ob es um die Beziehung zwischen Sprache und Gefühl, das Verständnis von Wahrheit oder die ethische Verantwortung der Philosophie geht, bleibt klar, dass eine ganzheitliche Betrachtung des Menschseins und seiner Kommunikation nötig ist. Alexander und ich stehen am Ende der Diskussion mit der Überzeugung, dass solche Gespräche nicht nur für die Philosophie, sondern auch für das alltägliche Leben und das Verständnis zwischen Menschen essenziell sind. Dies ist ein Dialog, der hoffentlich viele Denkanstöße liefern kann und es uns erlaubt, das Zusammenspiel von Sprache, Emotionen und dem Menschsein weiter zu ergründen.
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    1:22:45
  • S01E17 Regeln und Versprechen
    In dieser Episode von Evomentis, Staffel 1, Episode 17, widme ich mich den Themen Regeln und Versprechen, die in unserem täglichen Leben von großer Bedeutung sind. Besonders interessant ist die Betrachtung der Glaubwürdigkeit dieser Regeln und wie sie uns über die Realität formen. Ich reflektiere darüber, welche Lügen wir Kindern erzählen und warum die Aussage „Du darfst nicht lügen“ als besonders problematisch gilt. Dabei frage ich, was für Schäden wir anrichten, wenn wir Kindern beibringen, dass sie nicht lügen dürfen, obwohl wir als Erwachsene oft selbst die Unwahrheit sagen oder Notlügen benutzen, um die sozialen Interaktionen zu erleichtern. Es wird deutlich, dass Erwachsene ständig mit Grauzonen und Ausnahmen umgehen. Während wir von Kindern erwarten, dass sie sich strikt an Regeln halten, erkennen wir, dass diese Regeln oft nicht für alle gleich gelten oder nicht konsequent angewendet werden. Dies erzeugt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen Frustration, besonders bei denjenigen, die neurodivergent sind und die Regeln wörtlich nehmen. Ich erläutere, wie wichtig es ist, Kindern die Feinheiten und Variationen von Regeln zu erklären – etwa die grauen Bereiche, die es in der Realität gibt, und die unterschiedlichen Interpretationen, die gewiss ein großes Unverständnis schaffen können. Die Diskussion dreht sich auch um die Problematik der Versprechen und wie diese oft unrealistische Erwartungen schüren. Ich bringe das Beispiel, dass viele glauben, sie könnten versprechen, „auf jeden Fall“ für jemand anderen da zu sein, ohne sich der Unvorhersehbarkeit des Lebens bewusst zu sein. Diese Formulierungen können bei denjenigen, die mehr strukturierte Denkmuster haben, zu erheblichen Enttäuschungen führen, wenn sie feststellen, dass nicht alles planbar oder kontrollierbar ist. Darüber hinaus beleuchte ich die Wahrnehmung von Regeln und Versprechen in sozialen Hierarchien, die oft eine Rolle spielen, wenn Kinder mit Autoritäten wie Lehrern oder Eltern interagieren. Hierbei betone ich die Diskrepanz zwischen dem, was wir tatsächlich als richtig erachten und dem, was wir den Kindern vorleben, und wie dies zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit führen kann. Ich plädiere für ein Verständnis und eine Erklärung dieser komplexen und oft widersprüchlichen Regeln, damit Kinder und insbesondere neurodivergente Kinder weniger Stress erleben und besser im sozialen Gefüge agieren können. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass die Realität oft von den formal festgelegten Regeln abweicht und dass es notwendig ist, diese Differenz in der Kommunikation klar zu machen, um Missverständnisse zu vermeiden und eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten.
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    1:03:56
  • S01E16 Flow und Hyperfokus
    In dieser Episode von Evomentis, in der ich, Mathias Küfner, die komplexe Thematik des Flow untersuche, gehe ich auf die Bedeutung und die Eigenschaften dieses besonderen Zustands ein, der sowohl mit Glück als auch mit Kreativität verbunden ist. Ich teile persönliche Erfahrungen aus meiner Jugend, wo das Finden eines Gleichgewichts zwischen Über- und Unterforderung eine ständige Herausforderung darstellte. Dies geschah in Form von Rätsel- und Erlebnis-Rallys, bei denen improvisatorisches Denken und kreative Problemlösungen gefragt waren. Wir betrachten die Theorie von Mihaly Csikszentmihalyi, dem Begründer des Flow-Konzepts, der erforscht hat, was Menschen glücklich macht, während sie Aufgaben bewältigen. Ich erläutere, dass Flow entsteht, wenn ich mich in einem ständigen Spannungsverhältnis zwischen Herausforderung und Fähigkeit bewege; die Aufgabe muss mich fordern, aber dennoch in Reichweite bleiben, damit ich nicht überfordert werde. Die Erfahrung des Flows ist eingehend mit einem Gefühl des Fortschritts verbunden, da ich immer wieder neue Herausforderungen annehme und Erfolge erziele. Ein weiterer zentraler Punkt meiner Erzählung ist, dass Flow ein Zustand ist, der nicht zu erzwingen ist. Stattdessen muss ich geeignete Rahmenbedingungen schaffen, die es mir ermöglichen, in diesen Zustand einzutreten. Ich diskutiere auch, wie äußere Faktoren, wie etwa Störungen oder eine zu starre Aufgabenstellung, den Flow erheblich beeinträchtigen können. Die Balance zwischen Kontrolle und Kontrollverlust spielt eine entscheidende Rolle, da ich zwar Herausforderungen erfahre, jedoch auch nicht das Gefühl haben darf, die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Zusätzlich gehe ich auf das Konzept des Hyperfokus ein, das häufig mit ADHS in Verbindung gebracht wird. Hier verdeutliche ich, dass der Zustand des Hyperfokus mit einem tiefen Engagement für bestimmte Aufgaben verbunden sein kann, solange diese als relevant und motivierend empfunden werden. Ich erkläre, dass die Möglichkeit, in diesen kreativen und produktiven Zustand zu gelangen, stark von meiner inneren Motivation abhängt und nicht nur von äußeren Vorgaben. Schließlich reflektiere ich über die gesellschaftlichen Implikationen der Flow-Erfahrung und wie wichtig es ist, Bedingungen zu schaffen, die es nicht nur Individuen, sondern auch Gruppen ermöglichen, optimal zu funktionieren. Die positiven Effekte, die Flow-Erlebnisse haben können, reichen weit über die individuelle Zufriedenheit hinaus und bieten Potenzial für ein beglückendes und produktives Miteinander. Diese Episode vermittelt ein vertieftes Verständnis des Phänomens Flow und regt dazu an, eigene Erfahrungen zu reflektieren, um die Bedingungen für eigene Flow-Erlebnisse zu erkennen und zu gestalten. Ich lade die Zuhörer ein, sich aktiv mit der Thematik auseinanderzusetzen und ihre kreativen sowie produktiven Potentiale zu entfalten.
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    1:06:54

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Generated: 5/9/2025 - 9:39:10 AM