Edit Schlaffer, Soziologin und Gründerin "Frauen ohne Grenzen"
Für die Soziologin und Psychoanalytikerin Edit Schlaffer ist sozialwissenschaftliche Forschung kein Selbstzweck, sondern Grundlage und Werkzeug für gesellschaftliche Veränderung. Zwischen 1980 und 2001 leitete sie eine Vielzahl von Studien, die u.a. zur Errichtung der ersten Frauenhäuser führten. Unter dem Eindruck der Terroranschläge in New York im September 2001 gründete sie die Organisation „Frauen ohne Grenzen“, um das Selbstvertrauen von Frauen in marginalisierten Gemeinschaften zu stärken, weiblichen Widerstand gegenüber patriarchaler Bevormundung – wie etwa in Afghanistan – zu unterstützen und politischer, bzw. religiöser Radikalisierung vorzubeugen. Nicht Auseinanderdividieren und Gewalt sind für sie Antworten auf zusehends schwierige gesellschaftliche Verhältnisse, sondern: „Liebe“ – so Edit Schlaffer im Gespräch mit Andreas Obrecht – „Liebe ist eine fantastische Währung. Denn Liebe trennt nicht, sie verbindet immer!“
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Didier Queloz - Originalversion
Die Faszination für die unendlichen Weiten des Alls hat bei ihm schon früh begonnen. Vor 30 Jahren ist es dem damals jungen Schweizer Didier Queloz als Erstem gelungen, einen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nachzuweisen. Das war eine Revolution, für die der Astrophysiker 2019 den Nobelpreis erhalten hat. 2012 initiierte Didier Queloz die erste Weltraummission der Schweiz in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA mit dem Namen CHEOPS. Bei dieser Mission arbeitet auch ein österreichisches Forschungsinstitut mit, und so war Didier Queloz vor kurzem zu Gast in Graz. Dort hat Birgit Dalheimer ihn zum Gespräch getroffen, über ferne Planeten, die Leiden junger Physiker, die fragliche Sinnhaftigkeit der Suche nach dem Planeten B und die Möglichkeit von Leben im All. Foto: APA-Images / Keystone / MARTIAL TREZZINI
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Didier Queloz über Planeten und Leben im All
Der Astrophysiker und Nobelpreisträger Didier Queloiz im Gespräch mit Birgit Dalheimer.
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Cornelia Richter, Theologin und evangelische Bischöfin in spe
Ab 1. Jänner 2026 steht Cornelia Richter als erste Frau an der Spitze der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich. Die 54-jährige Theologieprofessorin folgt dem langjährigen Bischof Michael Chalupka nach. Cornelia Richter, geboren 1970 in Bad Ischl und aufgewachsen in Bad Goisern, stammt aus einer evangelischen Pfarrersfamilie. Sie studierte evangelische Theologie und Philosophie in Wien und München. Nach verschiedenen wissenschaftlichen Stationen promovierte sie 2002 an der Universität Marburg summa cum laude. 2010 habilitierte sie sich in Marburg. Von 2012 bis 2020 war sie Professorin für Systematische Theologie und Hermeneutik an der Universität Bonn. Von 2020 bis 2024 war sie Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Bonn. Ab 2024 war sie als erste Frau in dieser Position Vorsitzende des Senats der Universität Bonn. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erklärt sie, warum Kirche Zukunft hat.
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Shoura Hashemi, Geschäftsführerin Amnesty International Austria
Seit August 2023 ist Shoura Hashemi Geschäftsführerin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International Österreich. Geboren wurde sie 1982 in Mashad im Iran. Ihre Eltern gehörten zu der Generation iranischer Studierenden, die vom Schah-Regime und Revolution von 1979 bedroht wurden. So gingen sie in den Untergrund, wo 1982 ihre erste Tochter Shoura zur Welt kam. 1988, die zweite Tochter Shifthe war zwei Jahre alt, flüchtete die Familie nach Österreich. Shoura Hashemi studierte Jus und absolvierte die Diplomatische Akademie in Wien. 15 Jahre arbeitete sie im diplomatischen Dienst des Außenministeriums. Im Zuge der Protestbewegung "Frau, Leben, Freiheit" informierte sie in ihrer Freizeit, die österreichische Öffentlichkeit via Social Media. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt sie, warum sie das Außenministerium verlassen hat und Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich wurde und was seither geschah. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet auf Ö1 am 24.10.2025.