Seelenfutter Folge 269: Vom Lernen zu schweben und einem gerupften Flügel. Gedichte von Rainer Marie Rilke und Doris Runge
Engelstexte voller Überraschungen hält die aktuelle Folgedes Lyrikpodcast Seelenfutter bereit. Rilkes „Ich ließ meinen Engel lange nicht los“ verkehrt die traditionellen Zuschreibungen von Dominanz und Verfügbarkeit: Der Engel muss erst freigelassen werden, ehe er das Schweben lernen und frei werden kann. Ein gegenseitiger Prozess von Mensch und Engel. Dazu stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „fliegen“ von Doris Runge, ein Gedicht aus der Perspektive eines Wesens, das nicht mehr fliegen kann, aus Gründen. Von Freiheit und Bindung. Dazu gibt es Psalmworte.
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Seelenfutter Folge 268: Von festem Mut und einem Sinn für Humor. Gedichte von Achim von Arnim und Thomas Morus
Jetzt wird es grundsätzlich: Zwei Gebete sind beim Seelenfutter. „Gebet“ von Achim von Arnim entfaltet, wofür es sich dankbar sein lässt und was zu erbitten ist. Von Liebe und Gesundheit heißt es da, doch am Ende, da wird es speziell: „Gib Flügel dann und einen Hügel Sand“. Wo und wie zu sterben sein, das macht viel aus zu Zeiten der Napoleonischen Kriege. Dazu lassen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Chester Cathedral Refectory Prayer“ von Thomas Morus erklingen, so humorvoll und lebensklug. Dazu gibt es Bibelworte nach Matthäus und aus den Psalmen.
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Seelenfutter Folge 267: Von heimlich offenem Haar und einem abgelegten Kleid Gedichte von Annette von Droste-Hülshoff und Sugita Hisajo
Sehnsuchtstexte, die unterschiedlicher kaum sein können,präsentieren Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard in der aktuellen Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter. „Am Turme“ von Annette von Droste-Hülshoff ist ein Klassiker, natürlich. Wunderbar, wie die Dichterin die sehnsuchtsvoll Beobachtende ins Wort bringt, der das bewegte Leben versagt bleibt: „Wär ich ein Mann doch mindestens nur…“. Dazu klingt das feine Haiku-Gedicht von Sugita Hasajo: „Das Blütenschau-Kleid“ zeigt einen intimen Moment, der nur der Frau gehört, die das Kleid getragen hat. Dazu gibt es Bibelworte von Paulus und aus den Psalmen.
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Seelenfutter Folge 266: Vom verschlucken Brot und hellen Tönen. Gedichte von Kristin Jahn und Annemarie Schnitt
Das Wunder des Lebens ist vollbracht. Ostern. Die Geschichte der Liebe, die ins Leben zurückkehrt. Mit dem, der zurückkommt. Der Verräter verschluckt sich dran, beinahe. Wie gut, dass auch ihm die Liebe gilt. Das Gedicht „Ostern“ von Kristin Jahn erzählt die biblischen Erzählungenweiter, verfremdet, deutlich verändert, aber darin um so tiefer und schöner. Ein heilsames Risiko. Dazu stellen Seelenfutter-Gastgeber Susanne Garsoffky undFriedemann Magaard „Mein Osterlied“ von Annemarie Schnitt, in dem sich der österliche Lobgesang aus Trauer und Klage heraufschraubt. Eine Macht, die Ketten zu sprengen vermag. Hoffnungsworte. Dazu Bibelverse aus dem Epheserbrief und der Apostelgeschichte. Seelenspeise.
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33:07
Seelenfutter 265: Von quellenden Knospen und wurzelnden Tränen. Gedichte von Erich Mühsam und Carola Moosbach
Zwei sehr besondere Frühlingsgedichte. In die schäumende, quellende, zischende Naturskizze zeichnet sich Erich Mühsam in seinem Gedicht „Frühling“ selbst hinein: „Schlagt an die Dünen meiner Brust!“ Enthusiastisch, drängend, denn es die große Verwandlung wird sehnsüchtig erwartet: „Macht Leid zu Lust und meine Liebe zu Gesängen!“ Einrauschendes Fest. Deutlich zurückgenommener klingt Carola Moosbachs „Dunkler Frühling“, das Gedicht stellen die Gastgeber des Lyrik-Podcast Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard neben das Mühsam-Gedicht. Noch reichlich Schweres darin, das sich zunächst verstoffwechseln muss, ehe vielleicht etwas Neues wächst. Immerhin: „Aus manchem Schrei ist schon Antwort geworden.“ Mehr abernoch nicht. Aber: Immerhin! Berührend, diese ehrlichen Gedichte! Dazu gibt es zwei Verse aus den Psalmen.
Gespräche über das, was nährt.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Mit „Seelenfutter“ liefern Susanne Garsoffky,
Publizistin aus Hamburg, und Friedemann Magaard, Pastor aus Husum, deshalb
alternative Lebensmittel frei Haus.
In ihrem Podcast bringen die beiden lyrische und biblische Texte zusammen und lassen sich dabei zuhören, was sie entdecken.