Seelenfutter 285: Von Überbleibseln und großem Heimweh. Gedichte von Annette Pehnt und Franz Werfel
Das Greifbare und das Flüchtige, das Sichtbare und dasVerborgene, das Dingliche und der Rest. Die aktuelle Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter sucht die poetischen Zwischenräume im Hier und Jetzt und im Vergangenen. Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen das Gedicht „Generator aus Trotz“ von Annette Pehnt zu „Wo ist…“ von Franz Werfel. Tastende Texte, die das Vorfindliche halten wollen oder, bei Werfel, der Erinnerung hinterhersehnen. Dazu gibt es Bibelworte von Paulus und aus den Psalmen.
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Seelenfutter 284: Von einem fliegenden Funken und einer stachligen Blume. Gedichte von Peter Rühmkorf und Jens Mungard
Es geht um die Identität. Wer bin ich? Den Dichter PeterRühmkorf treibt in dem Gedicht „Auf was nur einmal ist“ die Frage um, fast schmerzhaft, ein Suchen, ein Tasten, bis zum kreativen Moment: „Aber dann, aufeinmalso, … fliegen Funken zwischen Hut und Schuh“. Ein aufregenden Selbstbild entsteht, einmalig und nicht umzuändern: „Siehe, das bist du“. Dazu stellen Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard das Gedicht „Meine Blume“ des friesischen Dichtern und Widerstandslyriker Jens Mungard, der die Identitätsfrage norddeutsch-knapp in fünf kurzen Versen klärt, im Gegenüber zur Stranddistel: „…sind stachlig beide wir.“ Berührend. Dazu gibt es Bibelverse aus der Genesis und dem Johannes-Prolog.
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43:52
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Seelenfutter 283: von krächzenden Raben und dunklen Wetterwolken. Gedichte von Gottfried Benn und Arno Holz
Ein gesetzter Dichter, ein Jahr vor seinem Tod, zieht Bilanzund distanziert sich: Das Gedicht „Eure Etüden“ von Gottfried Benn setzt sich schon im Titel deutlich ab. „Eure Etüden, Arpeggios, Dankchoral sind zum Ermüden und bleiben rein lokal.“ Nichts von Bedeutung, nichts, was bleibt. Ein Schmähgedicht, bis sich am Ende eine unerwartete Sehnsucht zeigt, ein seufzendes Wunsch-Bild: Könnte da noch mehr sein hinter der Fassade? Dagegen dichtet Arno Holz mit jungen 23, „An die Konventionellen“, ebenso Distanzierung vom Bekannten, von den Schablonen, der Dressur und dem Schulstaub. Unerschrocken nennt der junge Wilde, wie sich „ein heilig Feuer“ in seine Dichtung einsenkt, echt und unverstellt: „Ich bin ein Mensch, ich bin ein Stück Natur!“ Aufregend. Tief. Dazu gibt es Bibelworte von Jeremia und aus dem Matthäusevangelium.
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49:00
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Seelenfutter 282: Von einem schlecht gewählten Moment und einer Spielbank. Gedichte von Lessie Sachs und Doris Runge
Es gibt so Momente, da passt alles. Und manchmal, da will eseinfach nicht passen. Davon dichtet Lessie Sachs in dem witzigen und zugleich nachdenklichen Gedicht „vielleicht…“, von einem Augenblick zwischen zwei Menschen auf der Straße, aber auch wenn er mutig guckte: Sie geht einfach weiter. Das Kopfkino hinterher, zu den verpassten Möglichkeiten, gibt dem Gedicht eine besondere Tiefe, bei allem Witz. Dazu stellen Lyrik-Podcast-Gastgeber das Gedicht „vor dem spielkasino“ von Doris Runge: Hier ist es der Mann, der nach einem besonderen Moment aufsteht und geht: „nichts geht mehr.“ Zwei Gedichte von selbstbewussten Frauen und dem Spiel des Lebens. Dazu gibt es Bibelworte aus den Evangelien nach Lukas und Matthäus.
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28:23
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Seelenfutter 281: Von rauen Händen und einem weißen Schatten. Gedichte von Melis Ntente und Marie Luise Weissmann
Babas raue Hände sind Gegenstand des berührenden Gedichts „arbeiterkind“ von Melis Ntente, eine Liebeserklärung an Baba (Papa), dessen Kindheitstage nicht das eingelöst haben, was wir heute Kindheit nennen: Mit Zeit zum Träumen, zum Spielen und der Möglichkeit, in der Schule lernen. Doch die Hände des Vaters bleiben trotzdem sanft. Zu diesem Gedicht stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Gebet der Kindheit“ von Marie Luise Weissmann, das zwischen Kindheitsängsten und kindlichen Machtphantasien changiert: Mit Kinderaugen gesehen. Dazu gibt es Bibelworte aus den Psalmen und von Paulus.
Gespräche über das, was nährt.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Mit „Seelenfutter“ liefern Susanne Garsoffky,
Publizistin aus Hamburg, und Friedemann Magaard, Pastor aus Husum, deshalb
alternative Lebensmittel frei Haus.
In ihrem Podcast bringen die beiden lyrische und biblische Texte zusammen und lassen sich dabei zuhören, was sie entdecken.