Moderate Stimmen zu Nahost? Hamza Howidyy als Best-Practice-Beispiel
Hamza Howidyy ist ein palästinensischer Aktivist, der für seine moderate und nicht-binäre Sicht auf den Nahostkonflikt inzwischen schon internationale Bekanntheit erlangt hat. Seine Analyse der aktuellen Lage ist bemerkenswert – weil sie, anders als derzeit sehr viele Aktivistinnenstimmen, bedacht und gleichzeitig so differenziert ist. Howidyy kritisiert sowohl die Gewalt der Hamas als auch die strukturelle Blindheit weiter Teile der internationalen Öffentlichkeit gegenüber den internen Dynamiken in Gaza. Dem Aktivisten droht aktuell eine Abschiebung aus seinem deutschen Exil nach Griechenland - die Petition dagegen findet ihr hier:https://www.openpetition.de/petition/online/hamza-howidy-muss-bleibenDer Vortrag von Hamza Howidyy wurde von der JÖH organisiert (am 28.5.2025) Diese Episode wurde am 20. Juni 2025 aufgenommen.Weiterführende Links:https://www.instagram.com/hamzahowidyy/?hl=enhttps://www.tagesspiegel.de/politik/habe-mein-leben-riskiert-um-mich-gegen-extremismus-zu-stellen-anti-hamas-aktivist-droht-abschiebung-aus-deutschland-13873243.html Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
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Erinnerungsort, Massengrab oder neuer Touristenhotspot? Auf den Spuren eines Massakers in Reím
Re'im, Nova-Festival in Israel. 2023. Am 7. Oktober wurden dort mehr als 364 Menschen ermordet, Hunderte verletzt und 40 als Geiseln genommen und nach Gaza verschleppt. Das Gelände dieses (Rave)-Festivals befand sich nur 5 Kilometer weit weg vom Grenzzaun zu Gaza.Jetzt, fast zwei Jahre später, wird Re'im zu einem immer wichtigeren Gedenkort. Viele Menschen reisen dorthin - nicht nur aus Israel. Auch Sandie Grün war im April dort. In dieser Episode berichtet sie, was sie dort alles erlebt und gesehen hat und wie Israel mit den vielen neuen Erinnerungsorten umgeht. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
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Omri Boehm, der 7. Oktober und 80 Jahre Auschwitz-Befreiung. Wer darf laut gedenken und wer nicht?
Im Frühjahr finden jedes Jahr Gedenkveranstaltungen für die Befreiung der ehemaligen Konzentrationslager statt. Und auch jedes Jahr, vor allem in den letzten zwei Jahren seit dem 7. Oktober und dem Gaza-Krieg, gibt es verschärfte Diskussionen über Redner:innen, die bei diesen Veranstaltungen eingeladen sind. Zuletzt gab es Anfang April einen großen Aufruhr, weil Omri Boehm als Redner zur Gedenkveranstaltung im Buchenwald eingeladen wurde – und auf Druck der israelischen Botschaft in Deutschland auch wieder ausgeladen.Wer sollte bei Gedenkveranstaltungen vertreten sein – und wer darüber entscheiden?Gedenkveranstaltungen dienen nicht nur dem Gedenken, sondern auch der Mahnung und Verantwortungsübernahme. Vertreten sein sollten:Überlebende und ihre Nachfahren: Als Träger authentischer Erinnerung sind sie unverzichtbar.Betroffene Gemeinschaften: Neben Jüdinnen und Juden auch Sinti und Roma sowie weitere NS-Opfergruppen.Politische Vertreter: Ihre Anwesenheit signalisiert staatliche Verantwortung – besonders aus historisch involvierten Ländern.Wissenschaft und Bildung: Historiker und Pädagogen sichern langfristige Erinnerung durch Aufarbeitung und Vermittlung.Wer entscheidet über die Teilnahme?Die Entscheidung liegt idealerweise bei einer inklusiven Zusammenarbeit aus:Staatlichen Institutionen: Sie garantieren die öffentliche und internationale Sichtbarkeit.Jüdischen Organisationen: Wie der Zentralrat der Juden oder Yad Vashem, die die Perspektive der Opfer wahren.Überlebenden- und Erinnerungsinitiativen: Sie sorgen für Authentizität und Nähe zur Geschichte.Internationalen Institutionen: UNESCO oder UN, die Standards setzen und globale Erinnerung koordinieren.Wer sollte nicht entscheiden oder teilnehmen?Holocaust-Leugner und -Relativierer: Ihre Teilnahme verletzt die Würde der Opfer.Extremisten und Populisten: Wer Erinnerung politisch instrumentalisieren will, gefährdet ihre Integrität.Gedenken darf nicht primär politischem Kalkül folgen. Die Stimmen der Opfer und ihrer Nachfahren müssen im Zentrum stehen – ergänzt durch Politiker, die sich glaubhaft zur historischen Verantwortung bekennen. Teilnahmeentscheidungen sollten nicht in exklusiven politischen Zirkeln getroffen werden. Eine glaubwürdige Erinnerungskultur braucht Kooperation zwischen Überlebenden, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, internationalen Akteuren und dem Staat.Diese Episode wurde Ende April 2025 aufgenommen.Quellen: Max Czollek: Desintegriert euch! Assmann, Aleida: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses*.Yad Vashem – The World Holocaust Remembrance CenterUNESCO: Holocaust Education and Remembrance InitiativesZentralrat der Juden in DeutschlandUN: International Holocaust Remembrance Day StatementsBundeszentrale für politische Bildung: Erinnerungskultur in Deutschlandhttps://www.juedische-allgemeine.de/meinung/der-verklaerte-blick-der-deutschenauf-israel/https://www.falter.at/morgen/20240507/antisemitismus-wiener-festwochen-omriboehm-milo-rau-judenplatz-rede-yanis-varoufakis-annie-ernauxhttps://taz.de/Streit-um-Omri-Boehm-in-Buchenwald/!6077339/https://www.derstandard.at/story/3000000218834/philosoph-omri-boehm-die-gegnerstoert-dass-ich-die-aufklaerung-vertretehttps://www.youtube.com/watch?v=NAxxpsNPNno&t=153shttps://www.derstandard.at/story/3000000218994/darum-soll-omri-boehm-auf-demjudenplatz-sprechen Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
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Arabischer Zionismus - wie bitte?
Internationale Institutionen, Politik und Medien nach dem 7. Oktober – aus israelischer Perspektive. Sandie Grün erzählt vom Vortrag der israelischen Denkerin Einat Wilf, die Ende März in Wien einen Gastvortrag hielt.Diese Episode wurde am 11. April 2025 aufgenommen. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
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Was ist los in Israel? Versuch eines Updates
In Israel reihen sich ein politisches Skandal nach dem anderen. Vom Quatar-Gate zur steigenden Siedlergewalt im Westjordanland, von der heiklen Justizreform bis zur Antisemitismus-Konferenz mit rechtsextremen Politikern. In dieser Episode versuchen wir, die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Wochen in Israel zu erklären und zusammenzufassen.Diese Episode wurde am 5. April aufgenommen.Quellen:https://www.juedische-allgemeine.de/israel/eine-schande-fuer-israel/https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-amos-harelhttps://www.zeit.de/politik/ausland/2025-03/gazastreifen-israel-angriffe-waffenruhe-palaestinenser-nahosthttps://www.bbc.com/news/articles/clyz4nnqgvdohttps://www.juedische-allgemeine.de/israel/studie-hamas-opferzahlen-voelliger-unsinn/https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/gaza-angriffe-waffenruhe-israel-nahost-100.htmlhttps://podcasts.apple.com/us/podcast/unholy-two-jews-on-the-news/id1548441108https://www.timesofisrael.com/full-text-freed-hostage-eli-sharabi-asks-un-security-council-where-was-the-world/https://www.derstandard.at/story/3000000262281/israels-regierung-entlaesst-chef-von-inlandsgeheimdiensthttps://www.derstandard.at/story/3000000261976/nahost-rechtsextremer-ben-gvir-ist-wieder-israels-polizeiministerhttps://www.derstandard.at/story/3000000262889/berichte-oscar-pr228mierter-regisseur-ballal-wieder-freihttps://www.derstandard.at/story/3000000263105/nahost-hamas-sprecher-bei-israelischem-luftangriff-get246tethttps://www.derstandard.at/story/3000000263037/die-wut-der-strasse-richtet-sich-in-gaza-immer-mehr-gegen-die-hamashttps://www.ynetnews.com/article/ry6e28js1xhttps://en.idi.org.il/articles/57957https://www.i24news.tv/en/news/israel/politics/artc-eli-feldstein-yonatan-urich-arrested-in-qatar-gate-affairhttps://trt.global/world/article/bccad0745686https://www.thejc.com/news/israel/hamdan-bilal-oscar-no-other-land-arrested-west-bank-kymtyk8k Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Der 7. Oktober - und das Davor und Danach. Gespräche über historische Perspektiven auf Israel, Gaza, das Westjordanland, den Krieg und den Frieden.Sandie Grün unterrichtet Geschichte und Deutsch an einer Wiener Schule. Im Doktorat, an der Universität Innsbruck, spezialisierte sie sich im Bereich Zeitgeschichte. Ihre Dissertation verfasste sie zum Thema „Über das Zeugnis und die Postmemory hinaus - Das Vermächtnis Shoah im zeitgenössischen Dokumentarfilm der dritten Generation und die Gegenwart des Erinnerns“. Sie hat im Zuge eines Auslandslektorats in Israel gelebt, geforscht und gearbeitet.Anja Malenšek arbeitet als Podcastproducerin. Sie studierte Journalismus und neue Medien an der FHWien der WKW. Ihre Masterarbeit verfasste sie zum Thema „Linker Antisemitismus in deutschsprachigen Medien? - Eine Suche nach der Grenze zwischen legitimer Israelkritik und antisemitischen Elementen in der österreichischen und deutschen Israel-Berichterstattung. Als Journalistin sammelte sie u.a. Berufserfahrungen bei Der Standard und APA.Das Aftermath ist ein privates und finanziell unabhängiges Podcastprojekt von Sandie Grün und Anja Malenšek. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
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