JubilJahr2025: 275. Geburtstag von Caroline Herschel - im Gespräch mit Dr. Janine Fohlmeister
Eine Expertin für Kometen.
England 1781. Am nächtlichen Himmel hat sich seit den Tagen von Aristoteles sicher einiges getan. Die Entdeckung so vieler Sterne und Kometen, die genaue Berechnung der Bewegungen und Veränderungen der Himmelskörper. Doch an diesem Abend wird die Ordnung der eigenen Galaxie, der Milchstraße, durcheinandergeworfen. Oder besser noch: Das Tor wird noch weiter aufgestoßen, als es ohnehin schon war. Denn Wilhelm Herschel und seine Schwester Caroline haben offenbar einen neuen Kometen entdeckt – oder ist es vielmehr als das?
Ich möchte mir Caroline Herschel anlässlich ihres 275. Geburtstages einmal aus der Nähe anschauen. Wie kam es, dass sie im Alter von 22 Jahren nach England zu ihrem älteren Bruder ging, um dort mit Konzertmusik ihr Geld zu verdienen? Was hat sie schließlich zur Astronomie gebracht und wofür können wir hier bis heute dankbar sein? Darüber habe ich mich mit Dr. Janine Fohlmeister vom Leibniz Institut für Astrophysik Potsdam unterhalten.
Shownotes:
Hier geht es zur Caroline-Herschel-Medaille.
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42:20
JubilJahr2025: 250. Geburtstag von Sophie Tieck - im Gespräch mit Dr. Christiane Holm, Frieda Knapschinsky und Lukas Jentsch
Eine berühmte Schriftstellerin im Schatten der Brüder.
Berlin 1799. Mit „Die vernünftigen Leute“ erscheint ein Lustspiel unter dem Namen August Ferdinand Bernhardi. Es ist der Zweite der Teil der Bambocciaden, ein dritter Teil wird 1800 folgen. Geschrieben wurde es allerdings von Sophie Tieck, der Schwester des berühmten Königs der Romantik, Ludwig Tieck. Im Wissen um die Konventionen der Zeit veröffentlicht Sophie ihr Werk unter dem Namen ihres gerade erst angeheirateten Gatten. Ein Leben lang wird sie literarisch in Auseinandersetzung gehen mit den gesellschaftlichen und geschlechtertypischen Umständen der Zeit. Eine berühmte Schriftstellerin der Romantik wird sie trotzdem.
Ich möchte mir Sophie Tieck anlässlich ihres 250. Geburtstages einmal aus der Nähe anschauen. Wie war es, als mittleres Kind zwischen den begabten Brüdern Ludwig und Friedrich Tieck aufzuwachsen und welchen Zugang zu Bildung hatte sie als junges Mädchen? Welche Themen hat sie in ihrem Schreiben verarbeitet und wie hat sich ihr Ansehen im Laufe der Jahrhunderte verändert? Darüber habe ich mich mit Dr. Christiane Holm, Frieda Knapschinsky und Lukas Jentsch von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unterhalten.
Shownotes:
Die angekündigte Tagung im November wird in Berlin stattfinden, nicht in Frankfurt a.M.
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57:22
JubilJahr2025: 75. Todestag von George Orwell - im Gespräch mit Dr. Maria Fleischhack und Dr. Jürgen Ronthaler
Zwischen Dystopie und Hoffnung.
Jura 1948. Auf einer kleinen, abgelegenen Insel vor der Westküste Schottlands sitzt ein schlaksiger, groß gewachsener Mann am Schreibtisch. Das Dach ist teilweise undicht, das Licht des Tages nimmt langsam ab, es ist zugig und feucht. Strom gibt es keinen, Arbeit dagegen genug. Eric Arthur Blair alias George Orwell arbeitet an seinem letzten großen Roman, bei zunehmend kritischem Gesundheitszustand und ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Buch über totalitäre Systeme, über die Macht von Sprache, von Manipulation und von der Rolle des Individuums.
Ich möchte mir George Orwell anlässlich seines 75. Todestages einmal aus der Nähe anschauen. Wie kam es, dass ein Abgänger des berühmten Eton-Internats seine Karriere im britischen Imperialsystem wegwarf, um Schriftsteller zu werden? Welche Aussagekraft haben seine Essays und wie lesen sich seine beiden großen Romane „Animal Farm“ und „1984“ aus heutiger Perspektive? Darüber habe ich mich mit Dr. Maria Fleischhack und Dr. Jürgen Ronthaler vom Institut für Anglistik von der Universität Leipzig unterhalten. Gemeinsam haben wir Ende Januar einen Veranstaltungsabend an der Uni zu George Orwell bestritten und uns anschließend noch einmal digital zusammengefunden.
Shownotes:
Einmal wird im Podcast die Aussage getätigt, dass der 2. WK 1940 schon "gelaufen" sei. Damit ist gemeint gewesen, dass er zu diesem Zeitpunkt schon ausgebrochen war.
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1:08:37
JubilJahr2025: 50. Todestag von Mascha Kaléko - im Gespräch mit Nicole Dreyfus
Eine Koryphäe der melancholischen Dichtung.
Berlin 1933. Der Rowohlt Verlag veröffentlicht das „Lyrische Stenogrammheft“ der 25-jährigen jüdischen Dichterin und Sekretärin Mascha Kaléko, geboren als Golda Malka Aufen. Es ist ihre erste Buchveröffentlichung und schon der Titel verrät, worum es ihr in ihrer Dichtung und ihren Texten geht: Die Beobachtung der kleinen Leute, des alltäglichen Lebens der Großstadt. Das Werk erscheint wenige Monate vor den ersten öffentlichen Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten und wird davon zunächst verschont sein. Offenbar hatte man Mascha Kaléko, zumindest zu diesem Zeitpunkt, noch nicht auf der Liste.
Ich möchte mir Mascha Kaléko anlässlich ihres 50. Todestages einmal aus der Nähe anschauen. Welchen Hintergrund hatte die junge, selbstbewusste Dichterin mit den melancholischen dunklen Augen? Welche Rolle spielte das Judentum für sie und welcher literarische Erfolg war ihr zeitlebens und nach ihrem Tod beschieden? Darüber habe ich mich mit der Journalistin Nicole Dreyfus unterhalten. Die Schweizerin hat Germanistik und Geschichte studiert und arbeitet inzwischen unter anderem als Redakteurin für die Jüdische Allgemeine. 2010 hat sie ihre Magisterarbeit über Kalékos Ansichten der Großstädte Berlin und New York verfasst.
Shownotes:
Als ein Beispiel für die Vertonung von Mascha Kalékos Gedichten durch Dota Kehr sei hier "Blatt im Wind" genannt.
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41:49
JubilJahr2024 (Zugabe): 300. Geburtstag von Friedrich Gottlieb Klopstock - im Gespräch mit Brigitte Meixner und Dr. Christian Soboth
Ein berufener Dichter mit religiösem Eifer.
Fragt man Vertreter der Romantik nach Friedrich Gottlieb Klopstock, so erntet man einiges Gähnen und Kopfschütteln. Zu altbacken, zu hochtrabend, zu religiös motiviert. Diese Haltung scheint Schule gemacht zu haben, denn schließlich hat sich dieses Bild von Klopstock auch in der Folgezeit bis in unsere Gegenwart verfestigt. Ganz zu unrecht, wie man nicht nur in Quedlinburg, seiner Geburtsstadt im Harz, der Überzeugung ist.
Schauen wir uns Klopstock anlässlich seines 300. Geburtstages einmal aus der Nähe an. Welche Rolle spielte seine pietistische Erziehung in seinem Schreiben? Wie war er gegenüber den Fürstenhöfen seiner Zeit eingestellt und woher kommt sein Stil, dem Sprechen und Hören nach zu dichten? Darüber habe ich Brigitte Meixner und Dr. Christian Soboth gesprochen. Beide sind im Vorstand des Klopstockvereins von Quedlinburg und absolute Kennerin und Kenner des berühmten Sohns der Stadt.
Ab der nächsten Folge sind wir dann im Jahr 2025 und starten mit der ersten monatlichen Folge zu weiblichen Persönlichkeiten der Geschichte. Den Anfang wird Mascha Kaléko machen.
Shownotes:
Als ein Beispiel für die Vertonung von Klopstock sei hier Gustav Mahlers "Auferstehungssinfonie" genannt, gespielt vom Elbphilharmonieorchester.
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Eine Veranstaltungsreihe plus Podcast zu Menschen der Geschichte, die runde Jubiläen feiern. Einmal pro Monat spreche ich mit handverlesenen Expert:innen. Rund 30 Minuten lang geht es stets um das Leben, Wirken und die Rezeptionsgeschichte der vorgestellten Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Geschichte. Außerdem möchte ich wissen: Wie beeinflusst uns diese Person in der Gegenwart, wo sehen wir ihre Spuren bis heute? Antworten gibt es im JubilJahr-Podcast.