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Zen

Rei Ho Christoph Hatlapa Roshi
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  • Z00242 Tokusan trägt seine Schalen. (Pfingst-Sesshin 09.06.2025)
    In jungen Jahren war Zenmeister Tokusan dafür bekannt, seinen Schülern mit Schlägen und Schreien zur Erkenntnis zu verhelfen. Ganz anders agiert jedoch der alte Tokusan, dem wir in Koan 13 des Mumokan und Fall 214 des Shûmon Kattôshû begegnen. In Letzterem kommentiert Shoukuo das Schweigen Tokusans als Antwort auf seine Frage, wohin die Weisen der alten Zeit gegangen seien, mit den Worten: »Ich verlangte ein schnelles Ross, aber ich erhielt einen lahmen Gaul.« Von Zeit zu Zeit zweifeln wohl alle Zenübenden an ihrem Lehrer und kommen, wie Seppo und Ganto zu dem Schluss, dass ihr Meister das letzte Zenwort wohl nicht kennt, wenn er mit seinen Essschalen in sein Zimmer zurückkehrt, statt seine Schüler mit einem tiefsinnigen Kommentar zurechtzuweisen, weil das Essen nicht pünktlich fertig war. Es ist eben bisweilen schwierig zu erkennen, dass Tokusans Reaktion Ausdruck einer heiteren Gelassenheit ist, die es ihm ermöglicht, das Verhalten seiner Schüler einfach stehenzulassen. Tokusan vertraut darauf, dass sie aus ihrem Verhalten lernen, wenn die Zeit reif ist. Indem er auf nicht identifizierte Weise auf das Treiben der Soheiten schaut, verkörpert er Upekkhâ, die vierte Art des Mitgefühls. Tokusan nimmt zur Kenntnis, dass Seppo und Ganto sich nicht angemessen verhalten, und lässt sie reden, da sie es nicht besser wissen. Doch damit fördert er, dass sie sich selbst hinterfragen und sich schließlich weiterentwickeln. Mit seinem raumgebenden Wesen begnügt sich Tokusan damit, als Vorbild zu dienen, und lädt auch uns ein, ihm zu folgen. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
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    38:02
  • Z00241 Denke weder gut noch böse. (Pfingst-Sesshin 07.06.2025)
    Die meisten Menschen möchten in einer Welt leben, in der Mitgefühl und Weisheit regieren. Doch im zehnten Abschnitt des Diamant-Sūtras heißt es, dass der Tathāgata, als er unter dem Buddha Dīpaṃkara übte, keine Wahrheit erlangte und kein harmonisches Buddha-Feld schuf. Denn ein solches zu schaffen, bedeutet in Wirklichkeit, kein harmonisches Buddha-Feld zu schaffen. Eine schöne Welt ist also untrennbar mit einer hässlichen Welt verbunden. Mal schlägt das Pendel zur einen und mal zur anderen Seite aus. Der Buddha empfiehlt daher, dass ein Bodhisattva einen Geist entwickeln sollte, der nirgendwo beheimatet ist. Doch wie entwickelt man einen solchen Geist? Als Daikan Enō, der spätere sechste Patriarch des Zen, diese Passage des Diamant-Sūtras hörte, wurde er erleuchtet und ging ins Kloster. In Fall 23 des Mumonkan bemerkte er dazu: »Denke weder gut noch böse. In diesem Augenblick, wo ist dein wahres Selbst?« Der Diamant-Sūtra-Gelehrte Tokusan pausierte in Koan 28 des Mumonkan an einem Imbiss. Beim Anblick seiner Kommentare sagte die alte Frau hinter dem Tresen: »Ich hörte, dass im Sūtra gesagt wird, der vergangene Geist kann nicht festgehalten werden. Der gegenwärtige Geist kann nicht festgehalten werden, der zukünftige Geist kann nicht festgehalten werden. Jetzt möchte ich euch fragen: Welchen Geist wollt ihr denn erfrischen?« Tokusan war so verblüfft, dass er den Zenmeister Ryōkan aufsuchte und sich mit ihm austauschte. Als Tokusan spät abends ging, war es draußen finster und er bat um eine Fackel. Ryōkan reichte sie ihm und blies sie aus, als Tokusan sie nahm. Daraufhin hatte Tokusan eine tiefe Erfahrung. Natürlich können auch wir heute den Geist entwickeln, der nirgendwo verweilt, und ein harmonisches Buddha-Feld erschaffen, das nur deshalb so genannt werden kann, weil es keines ist. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
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    42:10
  • Z00240 Jenseits von richtig und falsch liegt ein Feld - dort werde ich dich treffen. (Sesshin 06.06.2025)
    In Koan 10 des Mumonkan, erkundigt sich ein Mönch, wie es sein kann, dass Daitsû-Chishô-Buddha zehn Kalpas lang meditierte, ohne ein Buddha zu werden. Der Meister antwortet: »Weil er kein Buddha wurde.« Die Antwort auf die Frage des Mönchs liegt bereits im Schweigen des Daitsû-Chishô-Buddha. Damit manifestierte er ein Feld jenseits von richtig und falsch, in dem keine Gleichgültigkeit, sondern anteilnehmende Gelassenheit herrscht. Christoph Rei Ho Hatlapa erläutert in diesem Teisho, dass der Name »Daitsû-Chishô-Buddha« »alles durchdringend« bedeutet. Daitsû-Chishô-Buddha hat demnach das gesamte Universum zehn Kalpas lang durchdrungen - innerlich wie äußerlich. Dabei gibt es nichts, was er nicht zur Kenntnis genommen hat. Weder die Gesetze des großen Lebens noch die Gesetzmäßigkeiten von Shunyata, dem großen Potenzialzustand des Universums, sind ihm fremd geblieben. Daitsû-Chishô-Buddha ist ein Repräsentant des fünften Standes, in dem die Verhältnisse von Sho, dem absoluten leeren Aspekt des Universums, und Hen, dem Formaspekt der Soheit, zusammengebracht werden. Er ist in der Verbindung beider angelangt und weder dem Sein noch dem Nicht-Sein verfallen. Laut Rinzai wurde Daitsû-Chishô-Buddha kein Buddha, da er es von seinem Ursprung her bereits ist. Und auch wir können Daitsû-Chishô-Buddha sein und alle konzeptionellen Antworten beiseitelassen. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
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    37:15
  • Z00239 Der klarsichtige Mensch kennt keine Grenzen. (Sesshin im Kô Getsu An 26.04.2025)
    In Zeiten politischer, ökologischer und gesellschaftlicher Krisen ist uns oft die größte Not nicht bewusst. Nämlich die Entfremdung von der Natur. Anstatt sie als Spiegel unserer selbst und als lebendigen Mitgestalter unseres Daseins zu sehen, betrachten wir sie nur noch als nutzbares Objekt. Die Folgen dieses Denkens – vom Klimawandel bis zum massenhaften Artensterben – lassen uns seltsam unberührt, weil wir den emotionalen und spirituellen Bezug zur Umwelt verloren haben. Technische Lösungen greifen zu kurz, solange wir die Natur nicht wieder spüren, achten und als Teil unseres eigenen Lebens begreifen. Christoph Rei Ho Hatlapa lädt uns in diesem Teisho dazu ein und nimmt Bezug auf Koan 87 des Hekiganroku. Dort heißt es in der Einleitung über den klarsichtigen Menschen: Mal steht er auf dem Gipfel des Berges, umgeben von dichtem Unkraut. Ein anderes Mal befindet er sich im geschäftigen Treiben des Marktplatzes und erfreut sich eines vollkommenen Geisteszustands. Wenn er eine transzendente Handlung vollbringt, können ihm selbst Buddhas nicht folgen und werden Tausende von Meilen zurückgetrieben. Ummon sagt zu seinen Schülern im Koan: Medizin und Krankheit heilen sich gegenseitig. Die ganze Erde ist Medizin. Wo findest du dich selbst? Dieses Teisho wurde im Kô Getsu An (https://zen-bonn.de) gehalten. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
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    48:11
  • Z00238 Wer alle Ängste durchschauen kann, wird immer in Sicherheit sein. (Sesshin 08.03.2025)
    Der Mönch in Koan 29 des Hekiganroku befürchtet jedoch, dass selbst ES vergehen könnte, wenn der Kosmos im Kalpafeuer untergeht. Daher befragt er Zen-Meister Daizui, der ihm jedoch bestätigt, dass ES mit dem anderen untergehen wird. So wie dem verzweifelten Mönch ergeht es vielen von uns angesichts der aktuellen Situation in Europa, die von Unsicherheit und Konflikten geprägt ist, die uns aus der scheinbaren Sicherheit reißen. Auch Christoph Rei Ho Hatlapa lädt uns in diesem Teisho ein, die Illusion der Angst zu durchschauen, indem wir ein tieferes Verständnis für das große Gewebe des Lebens gewinnen. Zazen ermöglicht uns einen erfahrungsbasierten Zugang zur unbeschränkbaren Wirklichkeit. So begeben wir uns auf eine Reise des Mitgefühls und Vertrauens, die uns auch unsere Feinde mit anderen Augen sehen lässt. Denn auch sie sind uns in dem Sinne verwandt, dass sie von den gleichen Bedürfnissen bewegt werden. Nur wählen sie andere Strategien als wir. Der Psychologe C.G. Jung ermutigt uns, zu prüfen, ob wir nicht auch eine Verbindung zu den Eigenschaften haben, die wir beim anderen vehement ablehnen. Letzten Endes gehört jeder und alles zum Daseinsgewebe des großen Lebens. Die Erfahrung dieser Zugehörigkeit berührt unsere Herzen und wirkt befreiend. Dieses Teisho wurde während eines Zen-Tages der offenen Meditationsgruppe Potsdam (https://www.meditation-in-potsdam.de) gehalten. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende: Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website https://choka-sangha.de/spenden/ Herzlichen Dank
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    49:13

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Generated: 10/14/2025 - 11:38:42 AM