Wie transportiert man konfliktfrei zwei Millionen Menschen am Tag, Anna Maria Reich-Kellnhofer?
"Wenn in einem U-Bahnzug, wo 900 Menschen reinpassen, plötzlich so ein vereintes Lächeln ist: das sind meine Magic Moments bei den Wiener Linien."
Rund 2,4 Millionen Menschen fahren täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der Wiener Linien; manche davon wahrscheinlich grantig, mit Sorgen oder im Stress. Trotzdem verläuft die tägliche Öffi-Reise in den meisten Fällen harmonisch. Wir fragen uns: Wie bringt man Menschen auf engem Raum zusammen, ohne dass Konflikte entstehen? Kann eine originelle Durchsage nicht nur erheitern, sondern auch deeskalieren? Und welche Überlegungen stecken dahinter? Wir sprechen mit Anna Maria Reich-Kellnhofer über die Kommunikation der Wiener Linien, deren Ziele und darüber, was funktionierender und konfliktarmer öffentlicher Verkehr mit sozialem Frieden zu tun hat.
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31:27
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Wie kann Europa (wieder) zusammenwachsen, Othmar Karas?
Wir leben in Zeiten von „Bubbles“, dem Rückzug in Echokammern und dem Erstarken radikaler Strömungen. Dies schlägt sich auch europapolitisch nieder und Parteien wandern weiter an die Ränder bzw. ziehen sich in Nationalismus zurück – eine Gefahr für den sozialen Frieden. Doch wie kann der der gesellschaftliche Dialog und das Finden von gemeinsamen Nennern wieder gelingen, gerade über Nationalgrenzen hinweg? Wie entsteht Gemeinschaft zwischen Menschen, die weit voneinander entfernt leben? Wir sprechen mit Othmar Karas über seinen Blick auf Europa, die gesellschaftliche Mitte, „konstruktiven und konfrontativen Dialog“ und was ihm sozialer Friede politisch wie persönlich bedeutet.
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33:05
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Was ist Synodalität, Josef Marketz?
„Mir geht es bei Synodalität gar nicht so sehr darum, wer ‚vorne‘ oder ‚hinten‘ geht, sondern vielmehr um die Straße, den Weg, auf dem wir uns befinden. Unter Papst Franziskus war es wieder möglich, über Themen wie Geschlechterrollen, Frauenweihe oder Homosexualität zu sprechen, etwas, das früher mehr oder weniger tabuisiert war. Ich denke, es würde generell etwas zur Entkrampfung so mancher Kommunikation in unserer Gesellschaft führen, wenn wir das Prinzip der Synodalität öfter anwenden würden.“
Wir sprechen mit Bischof Josef Marketz über das Prinzip der Synodalität. Er erklärt den synodalen Weg als dialogische Entscheidungsfindungsmöglichkeit zwischen allen Beteiligten, unabhängig von ihrer Position in der kirchlichen Hierarchie. Außerdem thematisiert er, wie Synodalität auch außerhalb der Kirche angewandt werden kann und was ihm der synodale Weg persönlich bedeutet.
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30:01
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Wie erklärt man KI in der Schule, Alicia Bankhofer?
„Eltern sollten sich mit den Dingen beschäftigen, die ihre Kinder am Handy machen. Sie sollten vielleicht mitspielen oder auch sagen: ‚Zeig mir was du magst, erzähl mir wie das geht‘ und im Prinzip ein Stück weit mitmachen. Ein zweiter Tipp, den ich sehr gut finde, ist, dass man gemeinsam mit dem Kind Bildschirmzeiten beschließt. Und als drittes: viele, viele Gespräche und Beziehungsarbeit. Wenn wir diese drei Dinge schaffen, dann sind wir glaube ich ein bisschen besser drauf als andere.“
KI Bilder generieren, Fake News erkennen oder sogar selbst programmieren lernen – digitale Bildung ist in Schulen zentraler Bestandteil des Lehrplans. Doch wie sieht sie in der Praxis aus? Wir sprechen mit der Lehrerin Alicia Bankhofer über praktische und pädagogische Herausforderungen, aber auch die Chancen, die digitale Bildung für junge Menschen bieten kann. Außerdem fragen wir sie, was sie sich für die Zukunft digitaler Bildungsformate wünscht und was digitale Kompetenzen in der Schule mit sozialem Frieden in der Gesellschaft zu tun haben.
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30:10
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(Wie) Können öffentliche Medien zum sozialen Frieden beitragen, Alexander Filipovic?
„Meines Erachtens gehören TikTok und andere Dinge viel stärker reguliert – wenn man beispielsweise den Like-Button abschaffen würde, dann hätten wir sofort eine weniger polarisierte und wahrscheinlich auch interessantere öffentliche Diskussion. ... Ich meine, dass ein starkes öffentlich-rechtliches Rundfunksystem zusammen mit privatwirtschaftlich organisierten journalistischen Medien die beste Art und Weise ist, Qualität zu sichern.“
Zeitungssterben, Social Media Shitstorms und polarisierte Meinungen – gelingende öffentliche Kommunikation scheint so schwierig wie kaum zuvor. Gleichzeitig ist das Aushandeln gesellschaftlicher Werte gerade in krisenhaften Zeiten essentiell. Wir sprechen deshalb mit dem Sozialethiker Alexander Filipović über Ethik in der öffentlichen Kommunikation und fragen ihn: Wie können Medien „gut“ kommunizieren? Wie spricht man über gesellschaftliche Herausforderungen, Krisen und Skandale verständlich und differenziert? Und wie kann es gelingen, polarisierende Themen im Sinne des „sozialen Friedens“ aufzubereiten?
Ein Podcast der [ksœ - katholische Sozialakademie Österreichs](https://www.ksoe.at/home).
Der Podcast über gesellschaftliche Orientierung und Lösungswege
Der Sozialkompass widmet sich aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und den Menschen, die dafür Orientierungsmöglichkeiten und Lösungswege bieten. Gemeinsam mit ihnen versucht er, mehr über die Voraussetzungen für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander zu erfahren. Einmal im Monat treffen Markus Schlagnitweit und Henning Klingen Personen aus Theorie und Praxis, um mit ihnen herauszufinden: „In welche Richtung kann es weitergehen?“