Karlchen Krake ist ein Tiermärchen und wurde vom Dichter und Märchenerzähler Manfred Kyber 1912 erstmals in der Sammlung "Unter Tieren" veröffentlicht. Das Märchen entführt uns in ein Felsenloch, nahe der Küste, im mittelländischen Meer, dort wohnt der Oktopus, (also der Achtarmige), Karlchen Krake. Er ist ein mürrischer und gefräßiger Geselle mit Opernglasaugen und acht Fangarmen mit Saugnäpfen. Krake ist normalerweise weißgrau, wechselt jedoch, wenn er sich ärgerte, und zeigt sich dann braun, rot und gelb.Im Felsenloch gegenüber wohnt der Schwamm Isidor Schluckigel. Wie er aussieht, ist nicht genau beschrieben. Es ist nur bekannt, dass Isidor Schluckigel weder Tier noch Pflanze ist. Er selbst sagt, er könne sich einfach nicht entscheiden, in welche Richtung er sich weiterentwickeln möchte.Zwischen beiden Nachbarn entbrennt ein reges Gespräch über die Fressgier des Tintenfischs. Isidor Schluckigel findet diese Art der Nahrungsaufnahme schrecklich und warnt Krake es nicht zu übertreiben. Zu den beiden gesellt sich die junge Sardelle Flora Flossenfroh. Eine ganz und gar hübsche Gestalt in ihrem bräunlich-blauen Kleide und weiß eingelegter Vorderseite. Am Kopf trägt sie golden glänzenden Schuppen. Fräulein Flossenfroh ist auf dem Weg in den Atlantischen Ozean und fragt nach dem Weg. Karlchen Krake ist gleich verzaubert von der Sardelle und will sie am liebsten sofort verspeisen. Dieses gelingt ihm jedoch nicht und Flora Flossenfroh zieht von dannen. Ein neues Objekt der Begierde taucht auf, ein Taschenkrebs mit einem eigenen Gemüsegarten auf dem Rücken. Doch auch diesen kann er nicht erwischen. Verärgert und hungrig, muss Krake Karlchen weiter auf Nahrung warten.Ob Karlchen doch noch genug Essen findet?
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Dornröschen
Das Märchen steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 50. Es geht auf Charles Perraults La belle au bois dormant (‚Die schlafende Schöne im Wald‘) zurück. „Ein Königspaar bekommt endlich ein Kind. Zur Taufe sollen sieben Feen der Tochter Gaben wie Schönheit und dergleichen verleihen. Da kommt eine alte, vergessene Fee dazu, beleidigt, weil kein Goldbesteck übrig ist, verflucht sie das Kind, am Stich einer Spindel zu sterben. Doch eine der jungen Feen hat ihren Wunsch aufgespart und mildert den Tod zu hundertjährigem Schlaf, aus dem ein Prinz sie erwecken wird. Der König verbannt alle Spindeln. Nach 15 oder 16 Jahren findet das Kind einen Schlossturm, wo eine freundliche Alte spinnt, greift nach der Spindel und sinkt zu Boden. Man legt sie aufs Bett. Damit sie beim Erwachen nicht allein ist, lässt die Fee alle im Schloss auch schlafen und Bäume dicht umher wachsen, dichte Dornen wachsen ringsum. Man hört von der Prinzessin als dem Dornröschen, doch Prinzen, die es suchen, sterben jämmerlich in den Dornen. Als hundert Jahre um sind, hört wieder ein Prinz davon, die Dornen sind Blumen und lassen ihn ein.“
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11:25
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Aschenputtel
Aschenputtel ist eines der beliebtesten Märchen. Es steht in den Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm an der Stelle 21.Das historische Vorbild der Märchenfigur Aschenputtel lebte im 7. Jahrhundert, hieß in Wirklichkeit Balthilde und wuchs in einer adligen Familie auf. „Die Tochter eines reichen Mannes wächst wohlbehütet auf. Als die Mutter stirbt, bittet sie auf dem Totenbett die Tochter, ein Bäumlein auf ihrem Grab zu pflanzen, an dem sie rütteln solle, wenn sie einen Wunsch habe, was die Tochter auch tut. Zwei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter heiratet der Vater eine Witwe, die zwei Töchter mit ins Haus bringt. Aschenputtel wird von ihrer Stiefmutter und den 2 Stiefschwestern, ständig misshandelt, sie muss wie die Mägde und Knechte, die dort leben, arbeiten und muss in der Asche schlafen. Daher auch ihr Name Cinderella, der nichts anderes als Aschenputtel bedeutet.„
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21:35
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Der Schuster als Herrgott
"Der Schuster als Herrgott" ist ein tschechisches Märchen, das die Verbindung zwischen dem Mensch und dem Göttlichen, die Bedeutung von Handwerk und die Verantwortung des Menschen für seine Entscheidungen betont. “Es war einmal ein jähzorniger Schuster der über Alles nur lästerte und fluchte, nichts war im recht. Da machte Jesus ihn kurzfristig zum Herrgott. Das Märchen kann als eine Allegorie für die menschliche Fähigkeit zur Schöpfung und für die Bedeutung, Verantwortung für die Welt zu übernehmen, verstanden werden.
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Brüderchen und Schwesterchen
Das Märchen steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 11. Die Geschwister „Brüderchen und Schwesterchen“ haben seit dem Tod ihrer leiblichen Mutter eine schwere Zeit. Sie werden von ihrer Stiefmutter tagtäglich geschlagen und auch zu essen gibt es nichts als harte Brotkrusten. Schließlich fliehen sie. Als sie nachts in einem großen Wald ankommen, setzen sie sich in einen hohlen Baum, um zu schlafen. Am nächsten Tag hören sie in der Nähe des Baumes eine Quelle aus den Felsen fließen und Brüderchen bekommt daraufhin Durst, doch die böse Stiefmutter – eine Hexe – ist den Kindern nachgegangen und hat die Quellen verhext. Eine sagt, „wer aus mir trinkt, wird ein Tiger“, die zweite „ein Wolf“. Schwesterchen hört es und hält Brüderchen zurück. Bei der dritten aber, die sagt „ein Reh“, trinkt Brüderchen und wird ein Reh.
Wieso macht ein Notarzt nun einen Podcast mit Märchen?
Ganz einfach: schon unsere Kinder waren begeisterte Zuhörer und die oft auch selbst erfundenen Märchen waren so beliebt, dass ich jeden Abend an ihren Bettchen saß und erzählte.
Die Kunst des Geschichtenerzählens habe ich auch auf meinen Reisen in afrikanischen, arabischen und asiatischen Ländern genutzt, um Freunde zu gewinnen, Menschen zu trösten und zu erfreuen.
Märchen als Therapie machen Alt und Jung mutig und gesund!
Durch Märchen werden bei den Zuhörern individuelle Fähigkeiten gestärkt: Zuhören, Empathie und emotionales Erleben, psychische Widerstandskraft, Persönlichkeitsentwicklung, Ausdauer und Teamgeist, Entdeckerfreude und Fantasie verbessert.
Mir geht es auch darum, bei meinen Zuhörern mit Hilfe von Märchen die eigenen bewussten oder unbewussten inneren Stärken und Schwächen zu erkennen und die „Schwächen“ gezielt zu behandeln.
Märchen sind (das wusste schon Siegmund Freud) ein Spiegelbild unserer Seele - ähnlich wie Träume - Tore zum Unbewussten. Sie erlauben uns auf der symbolischen Ebene innere Wahrheiten zu erkennen und zu erleben.
Märchen, die wir lieben, sagen etwas über unsere Sehnsüchte, Wünsche und Bedürfnisse aus; sie offenbaren uns, mit welchen menschlichen Haltungen wir uns identifizieren, sie weisen uns aber auch darauf hin, welche Probleme wir noch angehen und welche Haltungen wir noch entwickeln müssen.
Ich wünsche meinen Zuhörerinnen und Zuhörern, dass sie staunen, sich ein bisserl gruseln aber, ganz wichtig, Mut bekommen und nicht aufgeben, auch wenn es im echten Leben manchmal sehr schwierig wird.