Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

Geist.Zeit

Thorsten Dietz & Andreas Loos
Geist.Zeit
Neueste Episode

Verfügbare Folgen

5 von 65
  • Lea Hümbeli: Ekstatische Spiritualität
    Noch immer gehen manche davon aus, das Christentum befinde sich in einem Niedergang schrumpfender Mitgliedzahlen und sich leerender Kirchen. Weltweit gesehen stimmt das keineswegs. Das Christentum wächst. Vor allem eine Strömung wird immer grösser: Charismatische Bewegungen und Pfingstkirchen sind längst ein globales Massenphänomen, mit je nach Schätzung mit bis zu 600 Millionen Mitgliedern. Auch in Europa gibt es Zulauf, wenn auch in viel geringerem Masse als überall sonst. Die Gründe sind vielfältig. Nicht zuletzt dürfte es an der emotionalen und begeisterten Frömmigkeit liegen. Was ist das Geheimnis dieser Spiritualität der Ekstase? Darüber haben Andi und Thorsten mit der reformierten Theologin Lea Hümbeli gesprochen. Gemeinsam tragen sie Gründe zusammen, warum diese Art zu glauben für manche Menschen so anziehend ist. Charismatische Gottesdienste sind anders. Menschen, vor allem auch viele Jüngere, geniessen sie. Die Spiritualität bleibt nicht im Kopf. Sie durchdringt den ganzen Körper, entfacht tiefe Emotionen und wirkt wie ein Wärmestrom in der Kälte. Es werden aber auch Risiken und Gefährdungen diskutiert. Viele waren erstaunt, als sie sahen, wie stark die Stürmung des Kapitols am 06.01.2021 von solchen charismatischen Gruppen getragen war. In kaum einer religiösen Gruppe haben sich so viele als anfällig für christlichen Nationalismus erwiesen, z.B. auch in Brasilien. Woran kann das liegen? Was hilft gegen solche Versuchungen? Zuletzt führt das Gespräch zur Frage: Was könnten die Landeskirchen lernen? Was ist kulturelle Prägung, was Zeitstimmung, und was könnten geistliche Entdeckungen sein, die zumindest für manche eine Bereicherung wären?
    --------  
    1:10:23
  • Uwe Habenicht: Grüne Spiritualität – Abtauchen in der Natur
    Zum Spektrum der Spiritualitäten gehört auch die Farbe Grün, finden Andi und Thorsten. Darum haben sie Uwe Habenicht als Gast zum Gespräch geladen. Der St. Galler Pfarrer schreibt nicht nur über Naturspiritualität, er praktiziert sie im «WaldGwunder» mit anderen und macht sie in Weiterbildungskursen erfahrbar. Und dabei geht es wahrlich um mehr, als einfach nur Bäume zu umarmen. «Schöne Erlebnisse in der freien Natur» sind die Hoffnungsquelle Nr. 1 für die Schweizer:innen. Das Podcast-Trio versucht zu verstehen, welche Bedeutung die Natur, die sich immer ambivalent zeigt, für Religion und Spiritualität haben kann. Denn anscheinend haben viel Menschen den Eindruck, dass die Kirchenräume zu eng sind, zu wenig durchlüftet, um in ihnen Erfahrungen der Gegenwart Gottes machen zu können. Was kann die Natur, was andere Räume so nicht können? Wie hilft uns die Begegnung mit der Natur, über uns hinauszukommen, um jenseits der Selbstfixierung neue Gotteserfahrungen zu machen? Uwe Habenicht gibt eine Reihe an konkreten Impulsen und Beispielen, die dabei helfen können, ein inneres und äusseres Hören und Achtsamsein in der Natur zu kultivieren. Denn das ist nötig, um die Verbundenheit mit Gott, der Welt und sich selbst auf andere Weise zurückzugewinnen. Schliesslich nimmt das Gespräch den Vorwurf der Blühwiesen- und Naturromantik auf, der auch von theologischer Seite gegenüber einer grünen Spiritualität geäussert wird. Lebenstaugliche Naturspiritualität, so Uwe Habenicht, muss weder kitschig noch naiv werden. Denn sie hält sich offen für Erfahrungen, in denen uns die Natur die bedrohte, leidvolle und sterbliche Dimension unseres Lebens erfahren lässt. Die Folge könnte Lust machen, grüne Spiritualität auszuprobieren. Am Ende kommen ein paar praktische Vorschläge, die Uwe Habenicht in einem eigenen Blogbeitrag noch ausführlicher entfaltet. Also … ab nach draussen!
    --------  
    1:10:27
  • Fehlt uns die Mystik?
    Ist uns die Mystik verloren gegangen? So fragen in dieser Folge Andi und Thorsten nicht nur für sich selbst – sondern für die reformierte Kirche. Unter Mystik versteht man heute eine Intensivform des christlichen Glaubens, in der es um die unmittelbare Nähe bzw. Gegenwart Gottes geht. Diese Strömung ist sehr alt. Es gibt sie seit den ersten Jahrhunderten der Christenheit; länger als Kirchengebäude und Gesangbücher, theologische Fakultäten und Lehrbücher, Orgel und Kanzel. Entsprechend vielfältig ist sie. Und doch ist es immer wieder umstritten, was alles zur Mystik zählt und ob sie eine Vertiefung oder Verfälschung des Glaubens darstellt. Ist sie in der Reformierten Kirche heimisch, darf sie es sein? Thorsten und Andreas erinnern an den Schweizer Theologen und Schriftsteller Walter Nigg (1903-1988), der viele Bücher zu Themen wie Mystik und Spiritualität, Mönchtum und Heilige verfasst hat. Vielfach hat er beklagt: Die Kirchen haben diese intensive Form des Glaubens verloren. Im Versuch, der heutigen Zeit nahe zu sein, haben sie die Pflege der intensiven Nähe zu Gott und der Gottesfreundschaft zurückgestellt. Stimmt das? Andi und Thorsten gehen wesentliche Merkmale der Mystik durch und verbinden sie mit geschichtlichen Beispielen und eigenen Erfahrungen. Sie diskutieren auch das Recht der kritischen Anfragen an die Mystik und Fehlentwicklungen in ihrer Tradition. Und zuletzt finden sie: Die Mystik sollte der Kirche nicht einfach fehlen. Diese Spur sollte neu aufgenommen werden, wo sie gänzlich verlorengegangen ist.
    --------  
    1:13:27
  • Hoffnung auf Standby
    Hoffnung ist heute eine heissbegehrte Mangelware. So stellen Thorsten und Andi auf dem RefLab-Podcast-Festival am 6. und 7. September 2025 in Zürich fest. Die beiden Podcaster erzählen zunächst die kleine Geschichte der Hoffnung. Denn Hoffnung hatte in der Vergangenheit öfters mal ein schlechtes Image und galt als kindlich, naiv und realitätsfremd. Ab Minute 36:00 dreht sich alles um christliche Hoffnung, die ihre Quelle in der Auferweckung Jesu Christi von den Toten hat. Aber wie entsteht Hoffnung für unsere Welt heute? Es genügt nicht zu sagen: «Ja, aber mit der Auferstehung Jesu hat eine neue Welt begonnen, alles wird gut.» Kirche sollte nicht lauthals behaupten, sie habe die Hoffnung, während es im Rest der Welt düster aussehe. Andi und Thorsten schlagen vor, die grossen und hochtönenden Hoffnungen erst mal auf Standby zu setzen. Stattdessen sprechen sie von den kleinen Schwestern der Hoffnung wie Trost- und Trotzkräfte, Stand- und Raumhalten. Es ist an der Zeit, die Fixierung auf ganz bestimmte Hoffnungsgüter zu lockern, um zu entdecken, dass Hoffnung mehr ist und tiefer geht. Sie ist eine Ahnung, ein Sinn für die Möglichkeit des Guten. Wenn der wach bleibt, fassen wir auch wieder konkrete Hoffnungen. Vielleicht nicht jetzt, aber eines Tages. 30 Minuten Bonusmaterial Diese Geist.Zeit-Folge ist länger als gewöhnlich. Denn das Publikum hat bei der live Aufnahme starke Fragen gestellt. Ab 01:00:30 beginnt daher eine halbstündige Q&A Session.
    --------  
    1:29:28
  • The Chosen: Was für ein Jesusbild vermittelt diese Serie?
    Die Jesus-Serie «The Chosen» polarisiert. Weltweit hat sie in den letzten Jahren viele Fans gewonnen. Auch in der Schweiz oder in Deutschland. Nicht wenigen öffnet sie einen neuen Zugang zum christlichen Glauben. Denn sie zeigt einen Jesus, den viele nicht nur als charmant empfinden, sondern als faszinierend. Zugleich zieht die Serie immer wieder auch Kritik auf sich. Einige finden das hier von Jesus gezeichnete Bild zu nett, zu harmlos und zu menschlich. Und andere stören sich daran, dass die Darstellung offensichtlich von einem evangelikalen Bibelverständnis geprägt ist. Andi und Thorsten tauschen sich in dieser Folge aus über ihre eigenen Erfahrungen mit der Serie. Wo gelingt der Versuch, biblische Erzählungen mit fiktiven Hintergrundgeschichten zu verknüpfen? Was macht den hier gezeigten Jesus für viele so ansprechend, ja anrührend? Und wo stösst das Konzept einer bibeltreuen Umsetzung der Evangelienstoffe in einem Serienformat an Grenzen? Wo ignoriert «The Chosen» den heutigen Stand der wissenschaftlichen Jesusforschung? Wo zeigt sie ein irreführendes Bild der Geschichte? Wie geht die Serie um mit dem problematischen Erbe des traditionellen Christentums, der feindseigen Abgrenzung vom Judentum und der Marginalisierung von starken Frauenfiguren? Wie sollen schliesslich Kirche und Theologie damit umgehen, dass eine Jesus-Serie bald von einer Milliarde Menschen gesehen sein wird? Soll sie das Phänomen möglichst weiterhin ignorieren? Müsste die kritische Auseinandersetzung deutlicher werden? Oder lassen sich Chancen und Grenzen eines solchen Projektes gleichermassen betonen?
    --------  
    1:17:49

Weitere Religion und Spiritualität Podcasts

Über Geist.Zeit

«Geist.Zeit»: Der Titel bringt auf den Punkt, was Theologie spannend macht. Geist zeichnet den Menschen und seine Zeit aus. Gott ist Geist, heisst es zugleich in der Bibel. Theologie ist Rede von Gott. Wenn es um Gott geht, geht es auch um uns. Nach Gott fragen, bedeutet immer auch, nach Selbst- und Welterkenntnis streben. Die Wahrheit des christlichen Glaubens kann jeweils nur in einer bestimmten Zeit ausgesprochen und verstanden werden. «Geist.Zeit» ist ein neuer Theologiepodcast von Fokus Theologie, der Fachstelle für Erwachsenenbildung der Deutschschweizer Reformierten Kirchen.
Podcast-Website

Höre Geist.Zeit, The Proverbs 31 Ministries Podcast und viele andere Podcasts aus aller Welt mit der radio.at-App

Hol dir die kostenlose radio.at App

  • Sender und Podcasts favorisieren
  • Streamen via Wifi oder Bluetooth
  • Unterstützt Carplay & Android Auto
  • viele weitere App Funktionen
Rechtliches
Social
v7.23.11 | © 2007-2025 radio.de GmbH
Generated: 10/31/2025 - 2:48:57 AM