Schule sollte bunt und vielfältig sein – ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können!Ich bin Corina, Lehrerin und stolz darauf, anders zu sein. Mit 40 ...
84 - Ein Kampf gegen das "Normal werden" (1|2) - Jens
Was bedeutet es, wenn die Welt nicht für dein Gehirn gemacht ist? Jens nimmt uns mit auf eine bemerkenswerte Reise durch sein Leben als neurodivergenter Mensch, der bereits mit 13 Jahren eine Diagnose erhielt – damals noch als "hyperkinetisches Syndrom" bezeichnet, heute bekannt als ADHS. In diesem tiefgründigen Gespräch teilt der heute 56-Jährige Sozialpädagoge schonungslos seine Erfahrungen und Erkenntnisse.Mit analytischer Schärfe zerlegt Jens die Strukturprobleme unseres Bildungssystems, das er treffend mit einem Busfahrplan vergleicht, der morgens um drei ohne Verkehr erstellt wurde – völlig realitätsfern und zum Scheitern verurteilt. Seine provokante These: In jeder Schulklasse sitzen mindestens drei neurodivergente Kinder, deutlich mehr als die oft zitierten 1,2%. Doch statt ihre Bedürfnisse anzuerkennen, werden sie gezwungen, sich anzupassen – manchmal mit verheerenden Folgen.Besonders bewegend sind Jens' Anekdoten aus seiner eigenen Schulzeit in den 1980er Jahren, von kreativen Stromausfällen bis zu Papierfliegerbombardements als Reaktion auf herablassende Lehrkräfte. Er berichtet von Selbstmedikation durch Koffein, riskantes Verhalten und lebenslangen Kämpfen um Akzeptanz. Seine klare Botschaft: "Mit mir läuft die Nummer so oder gar nicht." Eine Haltung, die er erst nach jahrzehntelangem Kampf entwickeln konnte.Dieses aufschlussreiche Gespräch über Neurodiversität, Bildungsgerechtigkeit und den Mut zur Selbstakzeptanz in einer Welt, die ständig Anpassung fordert, hat mich sehr berührt. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Was bedeutet für euch "normativ krank" versus neurodivergent?Hier findet ihr wertvolle Links, die mir durch Jens zugesandt wurden:https://www.facebook.com/groups/1518710905043402/ führt zum „Autisten-AD(H)S-Eltern-NT Forum“, einer privaten FB Gruppe, wir haben in erster Linie Selbsthilfe für Eltern und Erwachsene, es gibt aber auch eine Frauen und eine Jugendgruppe, die angegliedert sind.https://www.autismuseinfachanders.de/Führt zu „Einfach anders“ wobei die alle sehr vielschichtig und divers unterwegs sind.https://www.autismus-adhs-support.de/uber-unsBringt Dich nach Freudenberg zu Tanja Serapienas*s wirklich gutem Team.https://www.autismus-beduerfnisorientiert.de/?fbclid=IwY2xjawI3v0hleHRuA2FlbQIxMAABHVXkF5b---MW8Z_PyozbBNl2maEeui8cwnJi22GmoYcEUWrv_MscwANaZw_aem_6sfagkXEFPz2AyVO4XYiwgBringt Dich zu Ulrike Kind und ihrem Selbsthilfeverein in Erkrath.https://adhsspektrum.com/Bringt Dich unter anderem zu Dr. Martin Winkler.https://www.turtlesteps.de/bringt Dich zu Kristina Meyer-Estorf, einer „Bastion“ in Hamburg.Schick mir eine kleine Textnachricht ❤️ Hol dir mein Dokument für neuroinklusiven Schulunterricht! Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter! ➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website. Abonniere meinen Newsletter!Liebe Grüße,deine Corina
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1:34:28
83 - Die unsichtbaren Männer: Wo sind die Jungs mit den frühen ADHS-Diagnosen? - Theo
Heute tauchen wir in eine Geschichte ein, die unter die Haut geht: Theo teilt seinen erschütternden Weg als Junge mit einer frühen ADHS-Diagnose in den 1990er Jahren – eine Zeit, in der das Verständnis für Neurodivergenz noch in den Kinderschuhen steckte.Was Theo uns offenbart, ist nichts weniger als ein Überlebenskampf. Mit etwa acht Jahren bekam er seine ADHS-Diagnose und sofort Ritalin verschrieben. Doch statt Hilfe brachten die Medikamente neue Probleme mit sich – besonders der "Rebound-Effekt" nach dem Nachlassen der Wirkung machte seinen Alltag zur Hölle. "Deine Batterie ist auf minus 100 Prozent und Kurzschluss," beschreibt er diesen Zustand bildlich. Zu Hause eskalierte die Situation regelmäßig, wenn er nach der Schule Hausaufgaben machen sollte: körperliche Gewalt, übertriebene Strafen und ständige Angst prägten sein Leben ab dem sechsten Lebensjahr.Die Schule bot keinen sicheren Hafen. Statt Verständnis erlebte Theo Bestrafung, Ausgrenzung und sogar Gewalt von Mitschülern. Der sogenannte "Trainingsraum" – ein Isolationsraum für "Störenfriede" – wurde zum Symbol für ein Schulsystem, das keine Antworten auf seine Bedürfnisse hatte. Mit 15 flüchtete er sich in Drogen, wurde obdachlos und landete schließlich in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche – was er heute als lebensrettend bezeichnet.Der Lichtblick in Theos Geschichte ist ein einziger Lehrer in der siebten Klasse, der ihm erlaubte, im Unterricht herumzulaufen, während er vorlas – eine simple Anpassung, die plötzlich sein Potenzial freisetzte. "Es braucht nur eine Person," betont Theo, die an dich glaubt und dich wie einen Menschen behandelt. Seine Geschichte ist ein kraftvolles Plädoyer für mehr Verständnis, kreative Lösungen und menschliche Zuwendung im Umgang mit neurodivergenten Kindern.Was kannst du aus dieser Folge mitnehmen? Vielleicht die Erkenntnis, dass hinter jedem "schwierigen Kind" eine Geschichte steckt, die wir verstehen müssen. Oder Theos bewegende Botschaft: Redet über eure Erfahrungen, findet Menschen, die euch verstehen, und vor allem – seid lieb zu euch selbst. Eine Folge, die zum Nachdenken anregt und hoffentlich zu mehr Mitgefühl inspiriert.Schick mir eine kleine Textnachricht ❤️ Hol dir mein Dokument für neuroinklusiven Schulunterricht! Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter! ➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website. Abonniere meinen Newsletter!Liebe Grüße,deine Corina
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1:58:22
82 - Trauer im Spektrum - Katrin Zinkel
In dieser Episode beleuchten wir das oft übersehene Thema der Trauer aus der Perspektive autistischer Menschen.Katrin Zinkel, eine erfahrene Trauerbegleiterin und selbst Autistin, gibt uns tiefgründige Einsichten über die Erfahrungen, die autistische Menschen beim Trauern machen. Gekennzeichnet durch ihre einzigartige Sichtweise auf Emotionen, stellen wir fest, dass autistische Trauer nicht auch "normal" abläuft – und das ist völlig in Ordnung!Mit Erfahrungen und Erlebnissen teilt Katrin, wie wichtig Empathie und Verständnis in der Trauerbegleitung sind – insbesondere für autistische Menschen, die oft missverstanden oder als weniger emotional angesehen werden. Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Herausforderungen zu schaffen, mit denen autistische Menschen bei der Verarbeitung von Verlust konfrontiert sind. Wir diskutieren auch die schwerwiegenden Themen Suizid und depressive Gedanken, die häufig im Zusammenhang mit neurodivergenten Personen auftreten, und erörtern Möglichkeiten, wie wir offener über diese Themen sprechen können.Wichtige Links zur Suizidprävention:* https://die-arche.de/* https://www.telefonseelsorge.de/Katrin findet ihr auf Instagram und außerhalb von sozialen Medien auf ihrer Website. Lass uns gemeinsam an einem besseren Verständnis von Trauer arbeiten, um so zu gestalten, dass auch die, die anders trauern, gehört und gesehen werden. Hört rein und lasst uns wissen, was ihr darüber denkt!Schick mir eine kleine Textnachricht ❤️ Hol dir mein Dokument für neuroinklusiven Schulunterricht! Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter! ➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website. Abonniere meinen Newsletter!Liebe Grüße,deine Corina
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1:48:52
81 - Neurodivergenz und persönliches Wachstum - Kathi @GuardianOfMind
Kathi, bekannt als @GuardianofMind, gewährt uns allen einen Einblick in ihr Leben mit den Diagnosen ADHS und Autismus. Sie teilt ihre Erfahrungen aus der Marketingbranche, mit den Themen Burnout und Depressionen sowie die bedeutende Rolle, die das Unmasking und ihr verändertes äußeres Erscheinungsbild in ihrer persönlichen Entwicklung spielen. Ihre blauen Haare sind mehr als nur Stil – sie sind Symbole der Selbstakzeptanz und des Weges, den sie beschreitet, um authentisch zu leben.Diese Episode beleuchtet die komplexe Welt der Neurodivergenz und die Herausforderungen, die ADHS und Autismus mit sich bringen. Kathi erzählt von den täglichen Kämpfen und den unsichtbaren Barrieren, die Menschen mit diesen Diagnosen oft erleben. Kommunikation und Empathie innerhalb der neurodivergenten Gemeinschaft sind zentrale Themen, die uns helfen, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wir hinterfragen gesellschaftliche Einflüsse auf die Selbstwahrnehmung und diskutieren das NAWI-Prinzip, das Menschen mit ADHS hilft, ihre Aufmerksamkeit und Motivation zu lenken und das ALLE Lehrkräfte und Eltern im Umgang mit ADHS-Kindern kennen sollten.Zum Schluss sprechen wir über die strukturellen Herausforderungen, die neurodivergente Menschen in hierarchischen Umgebungen oft erleben. Kathi teilt ihre Gedanken zur Bedeutung von Empowerment und wie wichtig es ist, ein Verständnis und eine Akzeptanz für Neurodiversität in der Gesellschaft zu fördern. Diese Diskussionen bieten wertvolle Einsichten für alle, die sich für die dynamische und facettenreiche Welt der Neurodivergenz interessieren.Schick mir eine kleine Textnachricht ❤️ Hol dir mein Dokument für neuroinklusiven Schulunterricht! Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter! ➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website. Abonniere meinen Newsletter!Liebe Grüße,deine Corina
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2:26:44
80 - Pflege- und Adoptivkinder - Nevim Krüger
Die Episode beleuchtet die ernsthaften Herausforderungen und Missverständnisse bei der Umsetzung von Inklusion in Schulen, angestoßen durch die Aussagen von Boris Palmer. Wir diskutieren, wie wichtig es ist, die Stimmen derjenigen zu hören, die direkt betroffen sind, und die Notwendigkeit einer empathischen, strukturierten Herangehensweise an die Unterstützung von Kindern, insbesondere Pflegekindern.Was wir in dieser Folge besprechen?• Boris Palmers kontroverse Aussagen über Inklusion• Offener Brief und persönliche Perspektiven• Herausforderungen der inklusiven Bildung• Emotionale, soziale Unterstützung von Pflege- und Adoptivkindern• Rolle von Pflegefamilien und deren Herausforderungen• Die Notwendigkeit einer frühen Diagnostik und Persönlichkeitsentwicklung • Gesellschaftliche Verantwortung für die Inklusion• Aufruf zur aktiven Diskussion über Inklusion und deren Umsetzung.Hier kommen die vielen Links, die wir in der Folge angekündigt haben:Hier ist der Beitrag, in dem die Konversation zwischen Nevim und Boris Palmer vollständig dargestellt ist. Und wenn dich interessiert, was Herr Palmer zu Inklusion im Morgenmagazin gesagt hat, dann kannst du das hier nachlesen.Das hier ist Nevims Account: @fasd_heart_und_herzlich auf Instagram.Wenn ihr den Pfad-Niedersachsen unterstützen möchtet oder euch über deren Arbeit informieren möchtet, den findet ihr hier. Hier findet ihr auch die Hotline, die Nevim im Podcast erwähnt.Hier ist der Link zur Grundlagenfolge zu FASD (Spotify): 26 - Neurodivergenz lässt sich nicht weglieben - FASD Institut JuliaHier ist die Folge des Systemsprenger-Podcasts zum Autismus-Spektrum.Schick mir eine kleine Textnachricht ❤️ Hol dir mein Dokument für neuroinklusiven Schulunterricht! Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter! ➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website. Abonniere meinen Newsletter!Liebe Grüße,deine Corina
Schule sollte bunt und vielfältig sein – ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können!Ich bin Corina, Lehrerin und stolz darauf, anders zu sein. Mit 40 Jahren habe ich herausgefunden, dass ich neurodivergent bin, und seitdem hat sich mein Blick auf Schule und Lernen grundlegend verändert. In meinem Podcast setze ich mich für ein inklusives Bildungssystem ein, das neurodivergente Schüler*innen und alle mit besonderen Bedürfnissen besser unterstützt und wertschätzt.Schüler*innen mit ADHS, im Autismusspektrum, Hochbegabung, Legasthenie (LRS) oder Dyskalkulie haben oft ein feines Gespür für die Schwächen unseres veralteten Schulsystems. Sie zeigen uns deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Statt sie als „Problemkinder“ zu sehen und ihre Herausforderungen zu pathologisieren, sollten wir ihnen mit Verständnis und Unterstützung begegnen.Ob queer, autistisch, hochbegabt, neurodivergent, psychisch erkrankt, behindert oder mit spezifischen Lernbedürfnissen wie ADHS, Legasthenie, LRS, Dyskalkulie oder FASD – diese vielfältigen Menschen gehören in unsere diverse Gesellschaft und verdienen es, gehört und verstanden zu werden.Hör rein und entdecke, wie wir Bildung bunter und gerechter gestalten können!