
Sind die Gen-Z-Proteste in Nepal ein Generationenkonflikt, Britta Petersen?
18.12.2025 | 38 Min.
Anfang September gingen spektakuläre Bilder aus der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu um die Welt. Tausende junge Menschen stürmten das Regierungsviertel der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu und setzten das Parlamentsgebäude in Brand. Der direkte Auslöser: Die nepalesische Regierung hatte den Zugang zu sozialen Medien wie Youtube, Facebook und Whatsapp gesperrt. Auf die Massenbewegung reagierte sie mit Gewalt – zahlreiche Demonstranten wurden dabei getötet, darunter auch ein 12-jähriges Kind. Nach nur wenigen Tagen musste der nepalesische Premierminister und Vorsitzender der marxistisch-leninistischen Partei CPN, Kadga Prasad Oli, zurückzutreten. Sushila Karki, die frühere Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, übernahm als Interims-Regierungschefin. Das Parlament wurde aufgelöst und der Social Media Bann zurückgenommen. Ging es bei den Protesten wirklich in erster Linie um einen Generationenkonflikt, wie der Begriff „Gen-Z Proteste” suggeriert? Welche strukturellen Probleme haben für die Unzufriedenheit gesorgt, die hier zum Ausdruck kam und wie sind diese historisch gewachsen? Was muss passieren, damit sich die Forderungen der Protestbewegung auch nach den Neuwahlen im März in langfristigen politischen Wandel übersetzen? Welche Rolle spielen China und Indien bei der ganzen Sache? Darüber spricht Pauline Jäckels mit der Südasienexpertin und Journalistin Britta Petersen. Bevor sie im März 2024 das Büro der Rosa -Luxemburg -Stiftung in Delhi übernahm, war sie Senior Fellow bei dem indischen Thinktank „Oberserver Research Foundation“, Büroleiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Pakistan und Südasien-Korrespondentin der Financial Times Deutschland. Schreibt uns an: [email protected]

Ist die US-Hegemonie am Ende, Stefan Schmalz?
04.12.2025 | 48 Min.
Die USA haben einem Handelskrieg ausgerufen – und bringen damit die globale Ordnung ins Wanken. Zwar werden sogar die engsten Verbündeten mit Zöllen überzogen, im Mittelpunkt steht aber die Volksrepublik China. Mit der protektionistischen Politik will Präsident Donald Trump nicht nur das US-Handelsdefizit verringern und den Produktionsstandort fördern, sondern auch die chinesische High-Tech-Branche auf Abstand halten. Doch die erobert sich international immer mehr Marktanteile. Die US-Hegemonie scheint an ihre Grenzen zu stoßen. In der zehnten Folge unseres Podcast «Weltunordnung» spricht Felix Jaitner mit Stefan Schmalz, Professor am Institut für Soziologie an der Universität Jena, über den Konflikt zwischen China und den USA. Löst China die USA als neue globale Führungsmacht ab? Und was bedeuten die globalen Umbrüche für Deutschland und die EU? Schreibt uns an: [email protected]

Worum geht es im Sudankrieg, Saskia Jaschek?
20.11.2025 | 55 Min.
Der Krieg im Sudan ist einer der verheerendsten bewaffneten Konflikte unserer Zeit. Seit der Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee und den Rapid Support Forces im April 2023 ausgebrochen ist, wurden Zehntausende Zivilist*innen getötet, mehr als zehn Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben oder mussten ins Ausland flüchten. Trotzdem wird hier in Deutschland kaum über den Krieg berichtet – besonders im Vergleich zum Krieg in der Ukraine oder in Gaza. Wenn überhaupt über den Sudan gesprochen wird, wird er häufig als „vergessener Krieg“ bezeichnet. Akkurater wäre wohl: ignorierter Krieg. Worum geht es in dem Krieg eigentlich? Welche Rolle spielen globale Wirtschaftsinteressen, etwa die der Vereinigten Arabischen Emirate, in diesem Konflikt? Was haben Europa und Deutschland mit dem Krieg zu tun? Und was müsste passieren, damit er endet? Darüber spricht Pauline Jäckels mit der Sudan-Expertin Saskia Jaschek. Sie hat knapp zwei Jahre in der sudanesischen Hauptstadt Khartum gelebt. Aktuell promoviert Jaschek an der Universität Bayreuth zur sudanesischen Widerstandsbewegung. Schreibt uns an: [email protected]

Sind Klima und Kapitalismus kompatibel, Ulrich Brand?
06.11.2025 | 53 Min.
Vom 10. bis 21. November 2025 findet die 30. Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém statt. Doch obwohl sich die ökologische Krise immer deutlicher zuspitzt, halten die Industrieländer Hilfszusagen für Klimaanpassung nicht ein. Das gilt auch für Deutschland, obwohl man sich hierzulande gerne für einen Vorreiter in Sachen Klimaschutz hält. Die Ampel-Regierung trat mit dem Versprechen an, Deutschland ökologisch zu modernisieren. Eine dekarbonisierte, high-tech Wirtschaft soll nicht nur das deutsche Exportmodell retten, sondern auch Kapitalismus und Klima miteinander versöhnen. Bundeskanzler Friedrich Merz setzt dagegen auf den Ausbau von Gaskraftwerken und erwägt eine Abkehr vom Verbrenner-Aus. Statt in den ökologischen Umbau investiert er lieber hunderte Milliarden Euro in die Aufrüstung der Bundeswehr. Das verschärft nicht nur die angespannte internationale Lage, sondern droht die Abhängigkeit von fossiler Energie auf Jahrzehnte zu zementieren. In der achten Folge unseres Podcast «Weltunordnung» spricht Felix Jaitner mit Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik an der Universität Wien, über die ökologische Krise und ihre Auswirkungen. Wie verschärft sie Konflikte um die multipolare Weltordnung? Besteht ein Widerspruch zwischen ökologischer und sozialer Frage? Und was bedeutet Internationalismus im Zeitalter des Klimawandels?

Steht Syrien vor der nächsten Diktatur, Kristin Helberg?
23.10.2025 | 56 Min.
Seit 1970 hatte die diktatorische Assad-Familie Syrien fest in der Hand. Die Revolution von 2011, die in einen brutalen Krieg Baschar al-Assads gegen oppositionelle Gruppen und seine eigene Bevölkerung mündete, galt als endgültig gescheitert. Im Dezember 2024 passierte dann etwas, mit dem eigentlich niemand gerechnet hatte: Die islamistische HTS und verbündete Gruppen stürzten die Regierung Baschar al-Assads in nur elf Tagen, und ihr Anführer Ahmed al-Scharaa übernahm die Macht. Wie hat sich das Land seit dem Sturz verändert? Wer ist Ahmed al-Scharaa, und hat er seine Versprechen von Demokratieaufbau und Teilhabe der Minderheiten eingehalten – oder steht das Land gerade vor der nächsten Diktatur? Und welche politischen und wirtschaftlichen Interessen verfolgen die Türkei, die USA und Deutschland in Syrien? In der siebten Folge unseres Podcasts «Weltunordnung» spricht Pauline Jäckels mit Kristin Helberg, freie Journalistin und Politikwissenschaftlerin. Sie lebte sieben Jahre in Syrien, berichtete für deutschsprachige Medien und veröffentlichte drei Bücher und zahlreiche Artikel zum Syrien-Krieg.



Weltunordnung