Wenn man ein Buch schreibt, dann sitzt einem am Anfang selten eine Agentur oder ein Verlag im Nacken. Niemand wartet auf das Buch, niemandem fällt auf, wenn wir einen Monat länger brauchen, als wir uns vorgenommen haben – oder auch ein Jahr, solange wir niemandem von unseren Plänen erzählen. Wir sind selbst dafür verantwortlich, dran zu bleiben, durchzuhalten, uns aber gleichzeitig auch nicht zu übernehmen und über unsere Kräfte zu gehen. Gerade mit ADHS ist das Thema Selbststrukturierung, wenn man von außen keine Vorgaben bekommt, schwierig. Wann sollten wir konsequent sein und auch Dinge tun, auf die wir gerade keine Lust haben, und wann ist es an der Zeit, nachsichtig zu sein und sich nicht dafür zu verurteilen, dass man etwas schon wieder nicht geschafft hat?  Ein paar Gedanken aus der Folge:Sich selbst ohne äußeren Kontext zu organisieren ist schwierig. Das gilt nicht nur für Menschen mit ADHS, hier aber besonders. Eins der Probleme ist, dass externe Belohnung oder Bestrafung wegfallen. Es macht nichts, wenn man später anfängt oder Aufgaben gar nicht erfüllt. Wenn man seine Ziele nicht kommuniziert, dann fällt das nicht Nicht-Erreichen gar nicht auf. Außerdem ist eine Sache, Ziele zu setzen und Pläne zu machen, eine ganz andere, diese Pläne dann auch einzuhalten und die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.Die Balance zwischen Nachsicht und Konsequenz zu finden ist nicht leicht. Aber es gibt ein paar Punkte, an denen man ansetzen kann, um zu schauen, was momentan vielversprechender ist. Drücke ich mich davor, mich überhaupt erst an eine Aufgabe zu setzen, oder blockiere ich, wenn ich davorsitze? Verschiebe ich eine Aufgabe immer wieder oder habe ich an einem einzelnen Tag keine Motivation oder Kraft dafür? Wenn man ehrlich zu sich ist, dann erkennt man meistens, was man braucht.Nachsicht und Konsequenz sind keine Gegenteile, sondern erfüllen beide langfristig dieselbe Funktion. Nachsicht schützt uns davor, uns zu übernehmen und auszubrennen, Konsequenz sorgt dafür, dass wir unsere langfristigen Ziele erreichen. Beide schützen uns und unsere Ziele, das eine schützt vor Überlastung und das andere vor Orientierungsverlust. Und es ist möglich beides zugleich zu praktizieren. Annes YouTube-Kanal, auf dem ihr sie ab nächstem Jahr auf ihren Reisen als Autorin begleiten könnt: https://www.youtube.com/@anne.solveig.autorinDu möchtest uns erreichen?» Instagram: @bunnybrains.podcast» E-Mail: 
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