
Carolin Emcke: RESPEKT IST ZUMUTBAR
22.12.2025 | 51 Min.
“Aus Kreiskys Wohnzimmer“Tessa Szyszkowitz im Gespräch mit Carolin EmckeRESPEKT IST ZUMUTBARDer permanente Online-Auftritt, die ständige Erregtheit in Podcast- und Fernsehstudios verändert Persönlichkeiten bis zur Unkenntlichkeit, schreibt Emcke: „Um auch nur etwas politische oder mediale Aufmerksamkeit zu ergattern, werden Misstrauen und Ressentiments gegen andere abgesondert. Dabei hat sich eine Art Exhibitionismus der Kaltherzigkeit ausgebreitet, der stolz und schamlos offenbart, was an geistigem Geiz und emotionaler Impotenz lieber verborgen bliebe.“Was aber ist dieser Tiefstapelei entgegenzusetzen? Wer will schon den Rüpeln das Feld überlassen? Es ist außerdem immens wichtig, dass die Diskussionskultur sich nicht auf eine Weise radikalisiert, die ein Gespräch über gewisse Themen unmöglich macht. Carolin Emcke beobachtet dies gerade im Nahost-Konflikt, in der Auseinandersetzung zwischen Israel:innen und Palästinenser:innen – und ihren Sympathisant:innen in Deutschland und generell in Europa. Respekt als Kernkategorie kann helfen. Und noch eine zutiefst menschliche Eigenschaft, die gerade im öffentlichen Diskurs verloren zu gehen droht: die Empathie.Caroline Emcke, Studium der Philosophie, Politik und Geschichte in London, Frankfurt am Main und an der Harvard University. Von 1998–2006 Redakteurin beim Spiegel, anschließend internationale Reporterin für Die ZEIT (2007–2014). Seit 2014 Kolumnistin der Süddeutschen Zeitung und freie Publizistin. Sie kuratiert und moderiert seit 2004/05 die Diskussionsreihe „Streitraum“ an der Berliner Schaubühne und seit 2023 den SZ-Podcast „In aller Ruhe“. Jüngste Publikationen u. a.: Respekt ist zumutbar (2025), Was wahr ist. Über Gewalt und Klima (2024), Für den Zweifel (2022).Auszeichnungen (Auswahl): Otto-Brenner-Preis, Deutscher Reporterpreis, Johann-Heinrich-Merck-Preis, Lessing-Preis, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, Carl-von-Ossietzky-Preis, Glas der Vernunft (2024), Mercator-Professur (2024).Tessa Szyszkowitz, ist eine österreichische Autorin und Journalistin, die in Jerusalem, Brüssel und Moskau als Auslandskorrespondentin arbeitete, bevor sie nach London zog. Sie schreibt für den Falter, ihre Artikel erscheinen auch im Tagesspiegel und der NZZ am Sonntag. Ihr jüngstes Buch: “Echte Engländer – Britain and Brexit” (2018). Sie ist ein Distinguished Fellow at the Royal United ervices Institute in London.

25 YEARS OF STRATEGIC PARTNERSHIP IN TURBULENT TIMES - Africa-Europe relations and the Austrian Africa Strategy
19.12.2025 | 1 Std. 26 Min.
Geert Laporte, Miriam Mukalazi, Robert Zischg, Philomena Apiko, Georg Krenn, Jamie Just, Stephan Scholz25 YEARS OF STRATEGIC PARTNERSHIP IN TURBULENT TIMESAfrica-Europe relations and the Austrian Africa Strategy Twenty-five years have passed since the establishment of the EU–Africa Partnership at the first summit in Cairo, and seventeen years since the adoption of the historic Joint Africa–Europe Strategy in Lisbon in 2007, whose preamble says “Africa and Europe are bound together by history, culture, geography and a common future, as well as by a community of values – respect for human rights, freedom, equality, solidarity, justice, the rule of law and democracy.”Since then, the partnership has faced many tensions around diverging priorities like migration policies, vaccine distribution among others. The Russian invasion of Ukraine and the Israel–Hamas war have further exposed geopolitical rifts, and Brexit and the decline of French influence in West Africa have weakened Europe’s traditional position on the continent and African scholars and policymakers continue to question the notion of a “partnership of equals” as long as power asymmetries, colonial legacies and the full historical context remain insufficiently addressed.Today, Europe is challenged to engage as a genuine partner with a more self-confident Africa — an Africa that increasingly pursues its own interests and has strategic alternatives with China, India, Russia, or the Gulf states, in view of the new geopolitical and economic realities, the EU has a renewed interest to reach out to Africa with its emerging markets, trading and investment opportunities. According to EU President Antonio Costa, the 7th AU–EU Summit, held in Luanda on November 24–25 was set “strengthen cooperation in key areas such as economic integration, trade and investment, green transition, digitalization, migration, peace and security, multilateralism, and human development”.The Austrian Foreign Minister Meinl-Reisinger also emphasized that Africa is a continent of opportunity, marked by enormous economic potential and a dynamic young population and the new Austrian Africa Strategy, recently announced by the Austrian government, shall follow similar priorities.The event shall analyze the major achievements, potentials and challenges of the current AU – EU partnership, discuss the main results of the summit in Luanda from different point of views and explore how the priorities and modalities of the upcoming Austrian Africa Strategy could contribute to embolden a renewed partnership among equals. ModeratorMiriam Mukalazi, Africa Policy Programme, VIDCKey noteGeert Laporte, Senior Associate of ECDPM, former Director of the European Think Tanks GroupAU-EU Summits-25 years of strategic partnership in turbulent times: What are the majors achievements, potentials and challenges of the current AU – EU partnership?DiscussantsRobert Zischg, Head of Department for Sub-Sahara Africa and the African Union, Austrian Federal Ministry for European and Internationals AffairsPhilomena Apiko, Policy Analyst on AU-EU relations, ECPDMJaimie Just, African European Civil Society Engagement Platform (CSEP/Concord)Georg Krenn, Austrian Commercial Counsellor & Head of ADVANTAGE AUSTRIA CairoStefan Scholz, design. Head of Department for Sub-Sahara Africa and the African Union, Austrian Federal Ministry for European and Internationals AffairsIn cooperation with the Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC)

Hanno Sauer: KLASSE
16.12.2025 | 1 Std. 2 Min.
Robert Misik im Gespräch mit Hanno SauerKLASSEDie Entstehung von Oben und Unten Der Kampf um Prestige, Status und AnsehenÖkonomische Klassenspaltungen sind heute wieder stärker im Fokus der Aufmerksamkeit, aber auch die subtilen Klassenungleichheiten, die kleinen, aber markanten Abwertungen – und die krassen Distinktionen. Der Begriff des „Klassismus“, vor wenigen Jahren noch weitgehend unbekannt, ist zu einem gebräuchlichen Begriff für Chancenungleichheiten geworden. Ungleichheiten, die früher vielleicht auch akzeptiert waren, werden heute nicht einfach wie selbstverständlich hingenommen.Klassen durchdringen das gesamte Leben: unsere Werte, unsere Gefühle, unsere Freundschaften und Beziehungen, unseren Geschmack und unseren Lebensstil, unseren Beruf und unsere Finanzen. Es ist ein Thema, das wohl alle beschäftigt.Hanno Sauer untersucht, woher unsere Vorstellungen von Klasse und Status rühren, wie sie unsere Gesellschaft prägen und wie viele Klassen es eigentlich genau gibt. Packend und mitreißend beschreibt er, wie die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft unser Verständnis von Gesellschaft revolutionieren. Hanno Sauer, Jahrgang 1983, der sich „gerade als neuer Star der öffentlichen Philosophie entpuppt“ (SRF „Sternstunde Philosophie“), ist Associate Professor of Philosophy und lehrt Ethik an der Universität Utrecht in den Niederlanden. Er ist Autor zahlreicher Fachaufsätze und mehrerer wissenschaftlicher Monografien. Zuletzt erschien von ihm „Moral: Die Erfindung von Gut und Böse“. Hanno Sauer lebt mit seiner Familie in Düsseldorf. Mit seinem Buch „Klasse“ steht er auf der Shortlist für das Wissenschaftsbuch des Jahres 2026.Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

Dora Maria Téllez: NICARAGUA – WAS IST AUS DER REVOLUTION GEWORDEN? (Spanisch-Deutsch)
12.12.2025 | 1 Std. 16 Min.
Raimund Löw im Gespräch mit Dora Maria TéllezNICARAGUA – WAS IST AUS DER REVOLUTION GEWORDEN?Das Gespräch verläuft zweisprachig: Die Fragen werden auf Deutsch gestellt, die Antworten auf Spanisch gegeben.Dora María Téllez hatte als junge Frau am bewaffneten Aufstand gegen den nicaraguanischen Diktator Somoza Seite an Seite mit dem heutigen Präsidenten Daniel Ortega teilgenommen. Sie war in der sandinistischen Revolution 1979 eine hochrangige Kommandantin und in der sandinistischen Regierung der 1980er Jahre unter anderem Gesundheitsministerin. Nach den Wahlen 1990, bei denen die Sandinisten abgewählt wurden, trennten sich die Wege zahlreicher ehemaliger KämpferInnen von dem immer autokratischer agierenden Ortega. So gründete Dora Maria Tellez zusammen mit anderen sandinistischen Intellektuellen die sandinistische Reformpartei, der u.a. auch die Schriftsteller Sergio Ramirez und Ernesto Cardenal angehörten.Daniel Ortega wurde 2007 als Präsident Nicaraguas wiedergewählt. 2008 hat er die Partei der sandinistischen Reformer verboten. Im Juni 2021 wurde Dora María Téllez inhaftiert und im Februar 2023 nach mehr als eineinhalb Jahren Haft zusammen mit 222 anderen politischen Häftlingen in die USA zwangsexiliert. Sie lebt heute als politischer Flüchtling in Spanien. Ihre Stelle als „Visiting Fellow“ an der Universität Harvard konnte sie wegen der restriktiven US-Migrationspolitik im Sommersemester 2025 nicht mehr antreten.45 Jahre nach dem Sieg der Sandinisten stellt sich die Frage, was von einer Revolution geblieben ist, die damals eine breite internationale Solidaritätsbewegung mobilisiert hat. Junge Menschen aus der politischen Linken und dem christlichen Lager aus Lateinamerika, Europa und den USA hatten sich am Wiederaufbau des Landes beteiligt – auch als sich der politische Freiraum ab 1985 infolge des, von den USA unterstützten, sogenannten „Contra-Kriegs“ zunehmend einschränkte und die menschlichen und wirtschaftlichen Belastungen für die Bevölkerung enorm hoch wurden. Aber ist die Diktatur unter dem ehemaligen Guerillero Daniel Ortega inzwischen nicht genauso repressiv wie das Regime Somozas, das die Sandinisten gestürzt hatten?Begrüßung:Claudia Thallmayer, Koordinatorin von WIDE – Entwicklungspolitisches Netzwerk für Frauenrechte und feministische PerspektivenModeration:Raimund Löw, Journalist und Gestalter des Podcast Falter Radio, ehemaliger Korrespondent des ORF in Peking, Brüssel und Washington DC.In Kooperation mit dem Entwicklungspolitischen Netzwerk für Frauenrechte und feministische Perspektiven WIDE

INTERCULTURAL ACHIEVEMENT AWARD 2025 – A DIALOGUE OF GLOBAL CHALLENGES
05.12.2025 | 53 Min.
INTERCULTURAL ACHIEVEMENT AWARD 2025 A DIALOGUE OF GLOBAL CHALLENGESSeven winners of the International Achievement Award (IAA), a flagship project of the Federal Ministry for European and International Affairs will be at stage at the Bruno Kreisky Forum for International Dialogue toshare their experiences and success stories. Share yours!Civil society organizations from Austria, Croatia, Israel, Kazakhstan, North Macedonia, Peru/Austria andUganda will present their challenges, objectives and visions for cooperation when it comes to areas such asinnovation and sustainability, intercultural dialogue and peacebuilding, religious freedom and integration,education, social inclusion and empowerment in their respective regions.A dialogue of challenges entails active listening, being open about difficulties and overcoming obstacles and spurring engagement.



Kreisky Forum Talks