
Die Besatzungszeit in Österreich 1945-1955: Angst, Alliierte, Wiederaufbau / 1
29.12.2025 | 29 Min.
Österreich wurde mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren vom Nationalsozialismus befreit. Zugleich begann die Besatzung durch die Siegermächte, die zehn Jahre dauern sollte. Erst mit dem Inkrafttreten des Staatsvertrags im Juli 1955 erlangte Österreich seine staatliche Souveränität wieder. Die Besetzung lief anfangs chaotisch ab. Schon vor Kriegsende eroberten sowjetische Truppen Wien und weite Teile Ostösterreichs, auch die westlichen Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich lieferten sich eine Art Wettlauf, bis dann im Juli 1945 die Grenzen der vier Besatzungszonen endgültig feststanden. Wien wurde ab September 1945 von allen vier Alliierten gemeinsam besetzt. Die Bevölkerung kämpfte mit Leid, Hunger, zerstörter Infrastruktur. Die Besatzer halfen beim Wiederaufbau, zugleich fürchtete die Bevölkerung Plünderungen und Übergriffe, viele Frauen wurden vergewaltigt. Zeitzeug:innen aus Wien, der Steiermark und Vorarlberg erinnern sich an die Besatzungszeit.

Buschbrände in Australien
23.12.2025 | 29 Min.
Vor einigen Jahren verwüsteten besonders schlimme Buschfeuer weite Gebiete in Australien. Kangaroo Island war eines davon. Die Insel vor der Südküste gilt als wahres Naturparadies und wird oft das "Galápagos Australiens" genannt. Die Insel von der Größe Mallorcas spiegelt die einzigartige Biodiversität Südaustraliens wider.Die verheerenden Feuersbrünste verwüsteten zwei Drittel der Insel, Bilder toter Wildtiere gingen um die Welt. Doch die "Arche Noah Down Under" hat sich überraschend schnell erholt.In Australien hat man seit Jahrtausenden Erfahrung mit den Wirkungen von Bränden und setzte diese auch gezielt ein. Flammen und Rauch können die Regeneration der Pflanzenwelt unterstützen, auch die Tierwelt hat sich angepasst. Doch das gezielte Abbrennen von Flächen durch die Aborigines wird kaum mehr praktiziert, Feuer kann sich nun oft auf viel größeren Flächen ausbreiten. Ein Bericht von Michael Marek.

Einsamkeit: Wenn Körper und Seele weh tun
22.12.2025 | 32 Min.
Gerade in der Weihnachtszeit fühlen sich viele Menschen einsam. Viele treffen Freunde und Bekannte, am Heiligen Abend und an den Feiertagen danach kommen traditionell die Familien zusammen – da tut es besonders weh, ungewollt alleine zu sein. Aber auch sonst ist Einsamkeit in unseren modernen Gesellschaften zu einem echten Problem geworden. Sie hat schwere gesundheitliche Folgen für den einzelnen - im psychischen wie auch im physischen Bereich. Sie gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und letztlich auch die Demokratie. In Österreich fühlen sich laut den jüngsten Zahlen der Statistik Austria 28% der Bevölkerung zwischen 18 und 74 Jahren gelegentlich einsam, 8% sind meistens oder immer einsam; besonders betroffen sind ältere, aber auch junge Menschen. Immer lauter werden in Österreich die Rufe nach einem nationalen Aktionsplan gegen Einsamkeit, wie ihn auch andere Länder bereits haben. Was tun gegen Einsamkeit?

Klartext Weihnachtsfriede für die Ukraine - entscheidende Tage für Europa
17.12.2025 | 30 Min.
In die Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder gar einen Frieden in der Ukraine ist neue Dynamik gekommen. In Berlin haben auf Initiative der Europäer Gespräche mit der Ukraine und den USA stattgefunden – allerdings ohne den Aggressor Russland. Die Rede ist von entscheidenden Fortschritten, die wohl auch den EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs ab Donnerstag beeinflussen werden. Geht es doch um das eingefrorene russische Vermögen in Europa, immerhin umgerechnet rund 200 Milliarden Euro. Ist das der Hebel, mit dem Russlands Präsident Putin an den Verhandlungstisch gezwungen werden kann? War die neue US-Sicherheitsstrategie ein Weckruf für die Europäer? Und rückt dadurch ein Frieden in der Ukraine nach fast vier Jahren Krieg tatsächlich näher?Darüber diskutieren: Mario Holzner, Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche wiiwKlaus Schwertner, Caritas Wien, derzeit in der UkraineVelina Tchakarova, geopolitische Expertin

Altkleiderspenden: Secondhand, Hilfe für Bedürftige oder doch nur Müll?
16.12.2025 | 32 Min.
Wer kennt es nicht: Der Kasten quillt über, Kleider, Pullis und Hosen sind aus der Mode gekommen und sollen weg. Viele nützen die tausenden Sammelcontainer in Österreich, um ihre Altkleider zu entsorgen – im guten Glauben, dass die Spende bedürftigen Menschen zugutekommt. Im Sommer hat allerdings ein Greenpeace-Bericht für Aufsehen gesorgt, wonach nur wenige gespendete Altkleider wirklich weiter getragen werden, viele würden stattdessen über hunderte, wenn nicht tausende Kilometer in andere europäische Länder, nach Asien oder Afrika geschickt und dort großteils im Müll landen oder verbrannt werden. Gemeinnützige Organisationen, Gemeinden und Privatbetriebe, die die Sammlungen durchführen, betonen hingegen die Nachhaltigkeit der Kleidersammlungen. Verantwortlich für die Müllberge seien vielmehr „Fast Fashion“, Konsumverhalten und fehlende Infrastruktur für Textil-Recycling. Die EU will mit Verordnungen und Richtlinien die Menge an kurzlebiger Kleidung eindämmen.



Ö1 Journal-Panorama