Als Quiming Lin in einem kleinen Café am Meer ihrer Mutter Lishan gegenübersitzt, liegt ein 10 Jahre währendes Geheimnis zwischen ihnen auf dem Tisch. Lange hat die chinesische Journalistin gezögert, es anzutasten, bis ihr klar wurde, dass sie vielleicht die Einzige ist, die diese Geschichte bewahren kann. Also macht sie sich auf, um zusammen mit Lishan deren Odyssee durch Taiwans Rotlichtviertel zu rekonstruieren, die ständige Suche nach Arbeit, ihre prekäre Existenz, die kleinen Glücksmomente. Herausgekommen ist eine sehr persönliche Reportage über eine Mutter-Tochter-Beziehung, in die sich der Taiwan-China-Konflikt tief eingeschrieben hat.
Text: Quiming Lin
Übersetzung: Christoph Dorner
Sprecherin: Anna Döing
Interview: Dmitrij Gawrisch mit Quiming Lin
Voiceover: Monika Gies
Redaktion und Konzept: Dmitrij Gawrisch und Monika Gies
Sounddesign: Benjamin Ruddat (Hörsaal 167)
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1:14:44
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Stayin' alive
Immer wieder bekommt er zu hören, Ellie sei dünn, weil sie bei einem Vater aufwächst, der nicht kochen kann. Obwohl Felix immer alles gibt, scheint es doch nie zu reichen. Ständig muss er beweisen, dass er für ein Kind sorgen kann, allein, als Mann. Muss zusätzlich zu den Vorurteilen gegenüber Care-Arbeit leistenden Vätern auch noch gegen Ellies seltene Krankheit, das Marfan-Syndrom, und gegen die Behörden ankämpfen. Oft genug geht er dabei über seine Grenzen. Aber Ellie wird zunehmend erwachsen und fordert ihre Autonomie ein. Und dann ist da auch noch Karina …
Dass Tabea Steiner diese wunderbare Vater-Tochter-Geschichte gefunden und mit feinem Einfühlungsvermögen aufgeschrieben hat, ist ein großes Glück.
Text: Tabea Steiner
Sprecher: Alexander Darkow
Interview: Dmitrij Gawrisch und Tabea Steiner
Redaktion und Konzept: Dmitrij Gawrisch und Monika Gies
Sounddesign: Benjamin Ruddat
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54:04
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Zwischen den Welten – unterwegs in Usbekistan
Bevor Präsident Schawkat Mirsijojew 2016 an die Macht kam, war Usbekistan, das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens, arm und zugesperrt. Er öffnete Usbekistan für Investoren und Touristen, liberalisierte die Wirtschaft. Aber Mirsijojew regiert autoritär: Die Justiz setzt auf Folter, die Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt – Usbekistan gilt als eines der repressivsten Länder der Welt. Hinzu kommt die hohe Arbeitslosigkeit. Deshalb gehen vor allem junge Menschen zum Geldverdienen ins Ausland. Doch kaum jemand geht für immer, die meisten kehren irgendwann zurück. Was hält sie in Usbekistan fest?
Text: Julius Fitzke
Sprecherin: Blanka Winkler
Interview: Dmitrij Gawrisch mit Julius Fitzke
Redaktion und Konzept: Dmitrij Gawrisch und Monika Gies
Sounddesign: Benjamin Ruddat (Hörsaal 167)
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46:26
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Ein Milliardär kauft Moldau
Stellen Sie sich autonome Autos vor, die über keimfreie Straßen gleiten. Fahrradwege, die so grazil angelegt sind, dass selbst niederländische Stadtplaner bei ihrem Anblick verblassen. Einen so futuristischen Flughafen, dass er Flugzeuge unmöglich nur nach Paris oder New York entsenden kann, sondern mindestens zum Mars. Und einen gigantischen Vergnügungspark mit echten Dinosauriern. Ilhan Shor ist kein Versprechen zu kühn, um seinen perfiden Plan zu verwirklichen: Der flüchtige Milliardär will seine Heimat, den EU-Beitrittskandidaten Moldau, dem Kreml ausliefern.
Text: Nik Afanasjew
Sprecherin: Sabine Osthoff
Interview: Dmitrij Gawrisch mit Nik Afanasjew
Redaktion und Konzept: Dmitrij Gawrisch und Monika Gies
Sounddesign: Benjamin Ruddat (Hörsaal 167)
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57:23
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Operation Teddybär
Arme, Beine, Augen, Haare, ganze Köpfe: Kistenweise lagern Ersatzteile in der Werkstatt von Jean-François Zbinden. Ressourcenschonendes Wiederverwerten ist in. Bereits seit Jahrzehnten betreibt einer der letzten Puppendoktoren der Schweiz berufsmäßig Upcyling und haucht alten, geliebten Spielsachen neues Leben ein. Sein neuster Patient: der schielende Teddybär Fritzli, der eine bewegende Geschichte hinter sich hat. In ihrer Reportage, an der sie ein Jahr lang gearbeitet hat, folgt die Schriftstellerin Bettina Wohlfender den Spuren eines fast ausgestorbenen Handwerks, das sich quer stellt zur üblichen Ressourcenausbeutungsmentalität und damit entschieden in die Zukunft weist.
Text: Bettina Wohlfender
Gelesen von der Autorin
Textaufnahme: Markus Fehlmann
Interview: Dmitrij Gawrisch mit Bettina Wohlfender
Redaktion und Konzept: Dmitrij Gawrisch und Monika Gies
Sounddesign: Benjamin Ruddat (Hörsaal 167)
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