#11.6 Wer hat Angst vor Grenzen?
Määäääh!!! - vielleicht denken die einen, dass Mike & Michi in dieser Episode etwas "belämmert" sind... Oder doch nicht?
Es geht um Grenzen und Abgrenzung, ein Thema, das die Evangelikalen seit jeher beschäftigt. Die Gretchenfrage: Wer ist "drin", wer ist "draußen"? Oft wird diese Frage mit starren Grenzziehungen beantwortet, wie bei einem Schafstall, der mit Zäunen die "richtigen" Schafe von den "falschen" trennt. Doch Jesus, unser guter Hirte, zeigt uns einen anderen Weg. Seine Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Der Fachbegriff dafür ist, dass er Grenzen nicht über "bounded sets", sondern über "centered sets" zieht. Darüber denken wir nach.
Doch Vorsicht! Im Zentrum muss auch wirklich das Zentrum sein! Wir können uns unseren Jesus nicht so zurechtbasteln, wie wir ihn gerne hätten. Ein Gartenzwerg im Schafspelz mag zwar niedlich aussehen, aber er kann uns nicht zu den grünen Weiden und frischen Quellen führen. Genauso wenig dürfen wir andere Dinge neben Jesus als zentral betrachten, denn es kann nur ein Zentrum geben. Jesus UND… führt immer in die Irre.
Konkret heisst das folgendes:
Welche Lehren und Überzeugungen sind wirklich wichtig? Was berührt den Kern unseres Glaubens? Hier hilft uns das "Gesetz der Beziehungsnähe". Je näher eine Lehre am Zentrum, an Jesus Christus und dem Evangelium, ist, desto weniger Spielraum haben wir. Andere Themen, die weiter von diesem Zentrum entfernt sind, können wir in Liebe und gegenseitigem Respekt unterschiedlich gewichten. Ein "heisses" Eisen als Beispiel illustriert aber, dass es nicht immer so einfach und eindeutig ist...
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Wer sich mit den Grundlagen einer "Beziehologie" auseinandersetzen möchte, kann Michael Berras Buch zum Beziehologie-Podcast - "Towards a Theology of Relationship" - lesen: https://amzn.eu/d/1zKuzPp. Oder du hörst dir die Folgen #1-#5 in diesem Podcast an.