Jane Goodall ist im 92. Lebensjahr verstorben. Berühmt wurde die Britin durch ihre Arbeit mit Schimpansen in den 1960er Jahren in Tansania. Eine Arbeit, die sie ohne einschlägiges Studium begonnen hatte. Zum Glück, wie sie später oft betonte, denn so konnte sie unvoreingenommen und nicht beeinflusst davon, was die Wissenschaft damals über die Primaten dachte, ihre Beobachtungen machen. Sie sollten die Sicht auf die Menschenaffen revolutionieren, Jane Goodall selbst wurde dadurch weltberühmt. 1977 gründete sie das Jane Goodall Institut, eine internationale Organisation, die sich den Themen widmete, die Jane Goodall im Lauf ihres langen Lebens immer wichtiger wurden: der Tier- und Umweltschutz. Bis zuletzt war sie auch selbst dafür aktiv. Sie starb in der Nacht auf gestern während einer Vortragsreise in Kalifornien. Vor nicht einmal einem Jahr war sie in Österreich, in Grünau im Almtal, bei der Konrad Lorenz Forschungsstelle. Raphael Krapscha hat sie begleitet. (WH von 7.11.2024)
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Kellergassen: Baukulturerbe im Weinviertel
Weinkeller sowie die Kellergassen, in denen sie liegen, sind Zeugen einer jahrhundertelangen Weinbautradition in Ostösterreich.Sie sind untrennbar mit der bäuerlichen Kultur und Wirtschaftsweise des Weinviertels verknüpft. Oft werden sie auch als "Dorf neben dem Dorf" bezeichnet. Manche Kellergassen befinden sich nur wenige Meter, manche mehrere Kilometer von den Ortskernen entfernt. Oft wurden die Kellerröhren in den weichen Lös-Lehm gegraben, der aber gleichzeitig stabil genug ist, um auch ohne gemauertes Gewölbe zu halten. Kellergassen befinden sich an Geländekanten, sie schmiegen sich in Hohlwege, gruppieren sich zu Kellervierteln oder umringen Kellerberge - und sie sind Orte des sozialen Miteinanders. In Zeiten der Umwelt- und Klimakrise findet eine Rückbesinnung auf diese ressoucenschonende bäuerliche Architektur statt.Von Alexander Behr
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Dunkle Energie
Sendet der expandierende Kosmos neue Signale?Das Universum entstand vor 13,8 Milliarden Jahren im Urknall. Seitdem dehnt es sich aus - und zwar immer schneller. Die expansive Kraft hinter dem Phänomen nennen Physiker die "Dunkle Energie". Ein passender Name, denn die physikalischen Ursachen liegen nach wie vor im Dunkeln. Albert Einstein bezeichnete seinen erfolglosen Erklärungsversuch als "größte Eselei" seines Wissenschaftlerlebens - und die heutige Generation von Forschern und Forscherinnen steht nicht viel besser da. Aufregende Neuigkeiten kommen nun aber vom Kitt-Peak-Nationalobservatorium in Arizona: Das dort montierte "Dark Energy Spectroscopic Instrument" hat Signale empfangen, die durch das kosmische Standardmodell nicht erklärt werden können. Ein Team um den Theoretiker Djordje Minic glaubt jetzt jene Mächte entdeckt zu haben, die für die Expansion des Kosmos verantwortlich sind. Sollte sich das bestätigen, wäre das eine wissenschaftliche Sensation.Von Robert Czepel
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Arzneimittelrückstände im Wasser
Mit Norbert Kreuzinger, Institut für Wassergüte und Ressourcenmanagement der TU WienSchmerzmittel, Blutdrucksenker, Antibiotika, Hormone und andere Substanzen hinterlassen Spuren in der Umwelt. Arzneimittelrückstände gelangen über das Abwasser in Gewässer, können dort von Kläranlagen oft nicht vollständig entfernt werden und werden so in Flüssen, Seen und im Grundwasser nachgewiesen - in Konzentrationen, die für den Menschen als unbedenklich gelten. Nicht genau Bescheid weiß man allerdings über so genannte "Cocktail-Effekte", die sich aus einer Akkumulation verschiedener potenziell schädlicher Substanzen auch in geringen Dosen ergeben könnten. Was bereits mehrfach nachgewiesen wurde, sind besorgniserregende Auswirkungen von Medikamentenrückständen auf Wasserorganismen wie Fische und Muscheln. Sabrina Adlbrecht hat mit Norbert Kreuzinger vom Institut für Wassergüte und Ressourcenmanagement der Technischen Universität Wien gesprochen.
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Im Netz des Spinnenforschers Christian Komposch
Wie viele Spinnen und Weberknechte es gibt, wie sie sich ausbreiten, was ihr Verschwinden bedeutet - all das beschäftigt den österreichischen Biologen. Er hat eine der umfassendsten Datenbanken zu Spinnen und Weberknechten in Österreich aufgebaut, neue Arten beschrieben - darunter Diplocephalus komposchi, benannt nach ihm selbst. Sie zählen zu den ältesten Landtieren der Welt, leben auf Bäumen, in Mauerritzen, unter Steinen - und sind trotzdem kaum bekannt. Spinnen und Weberknechte spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem und gelten als Frühwarnsysteme für den Zustand der Natur. Christian Komposchs Forschung zeigt: Wo Spinnen verschwinden, verändert sich meist weit mehr als nur das Artenspektrum. Denn die kleinen Tiere reagieren sensibel auf Temperatur, Feuchte, Bodenstruktur. Die Spinnenforschung gilt heute als Teil eines umfassenden Biodiversitätsmonitorings - und als Schnittstelle zwischen Artenkenntnis, Ökologie und Naturschutz.Gestaltung: Kathrin Horvath
Den Gedanken Raum geben - mit Reportagen, Features, Recherchen, Porträts und Gesprächen aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst, Politik und Wirtschaft, Natur und Technik.