

"Aber du bist doch meine Seelenverwandte!" – Noras zehn Jahre zwischen Idealisierung und Abwertung
21.12.2025 | 1 Std. 19 Min.
Nora lernt Leon als Vermieter kennen – und gerät in eine zehnjährige Beziehung, in der sie gleichzeitig als unverzichtbar idealisiert und systematisch abgewertet wird. Während sie für ihn rund um die Uhr erreichbar ist, seine Mitarbeiter tröstet und seine Wutausbrüche bei anderen relativiert, verbringt er Weihnachten und Urlaube mit anderen Frauen. Vier Jahre lang weiß Nora von Cora. Später kommt Tina. Und doch sagt er immer wieder: „Du bist meine Seelenverwandte. Nur dir kann ich vertrauen." In dieser Folge: Flying Monkeys: andere sprechen für ihn Freunde und Mitarbeiter werden ungewollt zu Botschaftern. Nach der ersten Trennung hört Nora von allen Seiten, sie solle ihm „noch eine Chance" geben. Die Illusion der Einzigartigkeit Die ständige Versicherung „Du bist die Einzige" bindet gleichzeitig und hält klein. Dieser Widerspruch hält Nora über Jahre in der Beziehung fest. Parallele Beziehungen und einseitige Verfügbarkeit Nora weiß vier Jahre lang von Cora, erhält 20 Anrufe am Tag und hat trotzdem das Gefühl, nie wichtig genug zu sein. Bedingungslose Liebe als Rechtfertigung Das Konzept der „wahren Liebe, die alles erträgt" wird in toxischen Beziehungen systematisch missbraucht. Wo gesunde Grenzen beginnen sollten. Kontrolle durch scheinbare Sorge Ständige Erreichbarkeit, Überprüfung von Kontakten und das Einspannen anderer Menschen schränken Noras Autonomie ein. Der Wendepunkt Leon greift Noras Kind wegen dessen Namensänderung verbal an. Nora erkennt: Hier ist die Grenze erreicht. Trotz Tracker-Paketen und täglichen E-Mails schafft sie den Ausstieg. Noras Geschichte zeigt: Liebe bedeutet nicht, die Verantwortung für die Heilung eines anderen Menschen zu übernehmen. Grenzen zu setzen ist kein Zeichen mangelnder Liebe, sondern von Selbstrespekt.

„Dann weißt du ja jetzt, woran du arbeiten musst“, sagte er zu Lea
07.12.2025 | 1 Std. 9 Min.
Lea erzählt von einer Beziehung, in der nichts laut war und doch alles weh tat. Von Sätzen, die sich harmlos anhören und tief treffen. Von der Sehnsucht, verstanden zu werden, und dem Moment, in dem Vertrauen zur Schwäche erklärt wird. Sie spricht über Gaslighting, Kälte und den schleichenden Verlust ihres Selbstvertrauens. In dieser Folge: Lea beschreibt, wie subtile Abwertung und Beschwichtigung dazu führen, dass sie sich selbst nicht mehr vertraut. Sie erzählt, wie emotionale Kälte und Distanz schmerzlicher werden als jeder offene Streit. Lea erinnert sich an den Moment, in dem sie ihm von ihrer Kindheit erzählt und ihre Verletzlichkeit gegen sie verwendet wird. Schuldumkehr und Anpassung führen dazu, dass sie sich selbst infrage stellt. Sie zeigt, wie sie lernt, ihrer Wahrnehmung wieder zu vertrauen und Schritt für Schritt zu sich selbst zurückzufinden. Leas Geschichte macht deutlich, dass psychische Gewalt nicht laut sein muss, um Spuren zu hinterlassen. Heilung beginnt, wenn das eigene Empfinden wieder Gewicht bekommt.

Irgendwann schlug Franzi zurück und glaubte, sie sei nun selbst zur Täterin geworden (Teil 2)
23.11.2025 | 52 Min.
Im zweiten Teil erzählt Franzi, wie sie immer tiefer in den Kreislauf aus Trennung und Rückkehr geriet. Sie spricht darüber, wie sie sich selbst als Mittäterin sah, weil sie sich irgendwann wehrte und wie diese falsche Schuld sie noch länger in der Beziehung hielt. In dieser Folge: Reactive Abuse verstehen: Wie Täter Opfer in Schuld treiben, bis sie an sich selbst zweifeln. Würgen und öffentliche Demütigung und warum diese Form von Gewalt lebensgefährlich sein kann Scham und Schweigen: Wie Beschämung Betroffene isoliert und Hilfe verhindert. Wie Franzi erkannte, dass sie keine Mittäterin war Wie ein Vertrauensbruch zum Auslöser für die Trennung wurde Franzis Geschichte zeigt, wie Erkenntnis entsteht. Oft nicht in einem großen Moment, sondern in vielen kleinen. Und dass Heilung dort beginnt, wo die falsche Schuld aufhört.

Irgendwann schlug Franzi zurück und glaubte, sie sei nun selbst zur Täterin geworden (Teil 1)
09.11.2025 | 49 Min.
Franzi erzählt von einer Beziehung, die mit Nähe begann und in Angst, Kontrolle und Gewalt endete. Sie beschreibt, wie aus Zuneigung Eifersucht wurde, aus Worten Drohungen – und aus Liebe ein Kampf ums Überleben. In dieser Folge: Wenn Liebe kippt und aus Leidenschaft Kontrolle und Entwertung werden. Eifersucht als Dauerzustand und wie ständige Verdächtigungen jede Sicherheit zerstören. Körperliche Gewalt und Schuldumkehr und warum Täter die Verantwortung abgeben und Betroffene beginnen, sich selbst zu verurteilen. Zwischen Angst und Verzeihen: Entschuldigungen können zu Fallen werden, die Betroffene festhalten. Erste Gegenwehr - wie Franzi begann, sich zu wehren und was das in ihr auslöste. Franzis Geschichte zeigt, wie schleichend Gewalt entsteht und wie schwer es ist, sich zu lösen, wenn Scham und Schuld stärker werden als Angst.

Wenn Liebe gefährlich wird: Partnerschaftsgewalt in Beziehungen
26.10.2025 | 38 Min.
In dieser Sonderfolge spreche ich mit Psychologin Yvette Hoorn, die ehrenamtlich für den Weißen Ring gearbeitet und dort Opfer von Straftaten beraten hat. Wir sprechen über Partnerschaftsgewalt, ihre unterschiedlichen Formen von psychischer bis körperlicher Gewalt und darüber, warum Betroffene oft erst spät erkennen, dass sie in einer gefährlichen Beziehung leben. Yvette erklärt, wie Schuld, Scham und Angst viele davon abhalten, Hilfe zu suchen, und zeigt auf, welche Schritte aus der Gewaltspirale herausführen können. Wir sprechen außerdem über Warnsignale am Anfang einer Beziehung, über die Rolle des Umfelds und darüber, wo Betroffene und Angehörige Unterstützung finden. Wenn du das Gefühl hast, dass in deiner Beziehung etwas nicht stimmt oder wenn du jemanden kennst, der betroffen sein könnte, ist diese Folge für dich. Du bist nicht allein, und du hast das Recht auf Sicherheit, Respekt und ein selbstbestimmtes Leben.



Narzissmus und toxische Beziehungen - jetzt sprechen wir