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Die Produktwerker

Tim Klein, Dominique Winter, Oliver Winter
Die Produktwerker
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5 von 299
  • Wie viel Zeit darf User Story Erstellung kosten - hilft uns KI dabei?
    Wie viel Zeit sollten Product Owner eigentlich in das Schreiben von User Stories investieren? Wenn der Kalender voll ist und die To-do-Liste überquillt, wirkt das Story-Schreiben schnell wie eine lästige Pflicht. Viele sehen es als reine Schreibarbeit. Doch in Wahrheit ist es vor allem Denk- und Teamarbeit. Eine gute User Story entsteht nicht allein am Schreibtisch, sondern im Gespräch. Sie ist das sichtbare Ergebnis gemeinsamer Klärung; ein Zeichen dafür, dass sich ein Team verstanden hat. Wer User Stories schreibt, arbeitet also nicht an Texten, sondern am gemeinsamen Verständnis. Eine Story ist kein Dokument, sondern ein Kommunikationswerkzeug. Sie erinnert an ein Gespräch, in dem klar wurde, welches Nutzerproblem wirklich gelöst werden soll. Manche Teams versuchen, Sicherheit durch besonders ausführliche Formulierungen zu schaffen. Dabei verlieren sie leicht das eigentliche Ziel aus den Augen. Gute User Stories entstehen, wenn Teams gemeinsam begreifen, worum es geht – nicht, wenn sie jedes Detail zu Papier bringen. Tim beschreibt User Stories als Einladung zum Dialog. Sie sollen Empathie für Nutzer:innen wecken und den Blick auf deren Bedürfnisse richten. In dieser Haltung wird das Schreiben von Stories zu einem Werkzeug, das Orientierung schafft. Wenn Teams verstehen, warum etwas wichtig ist, finden sie auch den passenden Weg dorthin. Dann reicht manchmal ein einziger Satz, um eine Idee zu verankern und das Gespräch darüber am Laufen zu halten. Dominique beobachtet, dass Organisationen sehr unterschiedlich mit User Stories umgehen. In großen Unternehmen wird oft zu viel dokumentiert, vielleicht, weil man es immer so gemacht hat. Startups dagegen schreiben häufig zu wenig auf. Beides zeigt ein Ungleichgewicht zwischen Vertrauen und Kontrolle. Ein Team, das seine Prozesse kennt und sich gegenseitig vertraut, braucht keine langen Texte. Es verlässt sich auf Dialog und gemeinsame Verantwortung. Wie viel Zeit also in die Story-Erstellung fließt, hängt stark von der Reife eines Teams ab. Wer schon lange zusammenarbeitet und den Produktkontext kennt, kommt mit wenigen Worten aus. Neue Teams dagegen brauchen mehr Austausch, um ein gemeinsames Verständnis aufzubauen. In jedem Fall sollte die Energie lieber in Nachdenken und Reflexion fließen als in das Polieren von Formulierungen. Hilfreich ist die bekannte Zehn-Prozent-Regel: Rund zehn Prozent der Sprintzeit sollten in die Erstellung und das gemeinsame Refinement des Backlogs investiert werden. Diese Zeit zahlt sich aus, weil sie Klarheit schafft – über Ziele, Annahmen und Prioritäten. Wer hier spart, zahlt später mit Missverständnissen und Nacharbeit. Auch Künstliche Intelligenz kann dabei unterstützen, etwa durch Strukturvorschläge oder Formulierungsideen. Doch sie ersetzt kein gemeinsames Denken. Eine automatisch erzeugte Story ist noch keine Story, solange das Team nicht darüber spricht. KI kann inspirieren, aber kein echtes Verständnis schaffen und am Ende braucht es immer jemanden, der beurteilen kann, ob das Ergebnis wirklich gut ist. Gute User Stories entstehen also in Gesprächen, nicht in Tools. Sie schaffen ein gemeinsames Bild des Nutzerproblems und machen Produktentwicklung wirkungsvoller. Wer sich Zeit für den Austausch nimmt, gewinnt Klarheit und diese Klarheit ist die beste Grundlage für jedes gute Produkt.
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    41:00
  • Entscheidungen vertreten, die mir als Product Owner nicht gefallen
    In dieser Folge sprechen Oliver und Tim über eine Situation, die vielen Product Ownern vertraut sein dürfte. Eine Entscheidung wird (z.B. auf höherer Ebene) getroffen, die sie so nicht nachvollziehen können oder mit der sie schlicht nicht einverstanden sind. Und trotzdem müssen sie solche Entscheidungen vertreten, z.B. gegenüber ihrem Team. Solche Momente fordern Haltung und eine gewisse Aufmerksamkeit. Als Product Owner steht man oft zwischen verschiedenen Erwartungen von Management, Team und Stakeholdern. Wenn eine Entscheidung fällt, die man selbst nicht getroffen hat, entsteht leicht ein innerer Konflikt. Soll ich loyal sein oder kritisch bleiben? Wie kann ich nach außen geschlossen auftreten, ohne mich selbst zu verbiegen? Oliver und Tim machen im Gespräch deutlich, dass Entscheidungen vertreten nicht bedeutet, sie unreflektiert zu übernehmen. Es geht darum, Verantwortung zu tragen für den gemeinsamen Kurs, auch wenn man selbst anders entschieden hätte. Gerade das unterscheidet reife Product Owner von reaktiven. Sie wissen, dass Produktentwicklung ein Teamsport ist und dass Entscheidungen immer im Zusammenspiel vieler Perspektiven entstehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man alles einfach akzeptieren muss. Produktverantwortung bleibt auch in solchen Momenten bestehen. Wer Entscheidungen vertreten soll, darf sie hinterfragen, verstehen und einordnen. Erst wenn ich nachvollziehen kann, warum ein bestimmter Weg eingeschlagen wird, kann ich ihn glaubwürdig gegenüber dem Team kommunizieren. Das erfordert Gesprächsbereitschaft und Mut, besonders gegenüber Führungskräften oder Stakeholdern, die schnelle Ergebnisse erwarten. Oliver beschreibt, wie hilfreich es ist, bewusst zwischen der eigenen Meinung und der gemeinsamen Entscheidung zu unterscheiden. Ich darf anderer Meinung sein und trotzdem nach außen klar auftreten. Tim betont, dass Transparenz im Team entscheidend ist. Wenn die Product Owner selbst unsicher wirken, verlieren Teams Orientierung. Offenheit nach innen, Geschlossenheit nach außen. Diese Balance prägt professionelle Product Ownership. Entscheidungen vertreten heißt auch, sich selbst zu reflektieren. Woher kommt mein Widerstand? Geht es um Prinzipien, um persönliche Präferenzen oder um fehlende Informationen? Erst wenn ich das verstehe, kann ich konstruktiv handeln. Manchmal hilft es, die Entscheidung als Experiment zu betrachten. Nicht jede falsche Richtung ist ein Scheitern, solange ich bereit bin, daraus zu lernen. Für Product Owner ist das ein Lernfeld, das mit der Zeit leichter wird. Denn wer regelmäßig Entscheidungen vertreten muss, die er nicht mag, lernt, zwischen Zustimmung und Verantwortung zu unterscheiden. Und das schafft Vertrauen im Team, bei Stakeholdern und im gesamten Produktumfeld. Auf folgende frühere Episoden dieses Podcasts wurde im Gespräch verwiesen: - Klarheit als Superpower für Produktmenschen (Arne Kittler) - Kluge Entscheidungen treffen mit Decision Poker - Product Owner sind Pokerspieler - Ein Produkt einstellen - der Ramp Down von XING Events (Thomas Gläser) - The Decision Stack - Nein sagen als Product Owner Wenn du selbst regelmäßig Entscheidungen vertreten musst, die dir schwerfallen, bist du damit nicht allein. Lass andere teilhaben. Wir freuen uns, wenn du deine Erfahrungen aus der Praxis mit uns teilst.
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    37:51
  • Real Progress: Produktstrategie, OKRs und Discovery miteinander verbinden
    Viele Produktteams sind ständig beschäftigt – aber nicht immer wirksam. In dieser Episode spricht Oliver Winter mit Produktcoach Tim Herbig über echte Fortschritte in der Produktentwicklung. Ausgehend von seinem Buch „Real Progress“ teilt Tim, wie Teams durch klare Produktstrategie, bewusste Entscheidungen und lernorientiertes Arbeiten echten Impact schaffen. Statt sich in Methoden zu verlieren, gilt es, Verbindungen zu schaffen – zwischen Product Discovery, Product Delivery und Produkt Strategie. Eine Folge für alle, die sich weniger Output, aber mehr Outcome und Impact wünschen.
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    42:01
  • Anforderungen wirksam kommunizieren als Product Owner
    Viele Product Owner kennen das: Anforderungen sind sauber dokumentiert, die User Stories vollständig, Akzeptanzkriterien klar – und trotzdem entsteht am Ende etwas anderes als gedacht. In dieser Folge sprechen Tim und Oliver darüber, woran das liegt – und wie es besser geht. Sie zeigen, warum die Wirksamkeit von Anforderungen nicht vom Template abhängt, sondern von Sprache, Haltung und Kontext. Was heißt es, Anforderungen nicht nur zu schreiben, sondern gemeinsam zu denken? Wann wirkt eine Formulierung einladend – und wann einschränkend? Und wie gelingt echte Verständigung mit Stakeholdern und Teams? Eine Folge für alle, die ihre Kommunikation als Product Owner bewusst gestalten und so echte Wirkung erzielen wollen.
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    38:44
  • Einfluss von AI auf Produktentwicklung durch Context Engineering
    In dieser Podcastfolge spricht Tim mit Björn Schotte, Mitgründer und Geschäftsführer von Mayflower, darüber, wie tiefgreifend der Einfluss von AI auf Produktentwicklung bereits ist – und wie sich die Arbeit von Product Ownern, Entwicklerinnen und Organisationen verändert. Björn bringt dabei nicht nur seine Erfahrungen aus der agilen Softwareentwicklung ein, sondern zeigt, wie AI und Context Engineering die Produktarbeit grundlegend neu definieren. AI verändert nicht einfach nur Prozesse. Sie verschiebt den Fokus. Wo früher monatelange Diskussionen über Features und Architekturen nötig waren, entstehen heute funktionsfähige Prototypen in wenigen Stunden. Systeme, die sich selbst kontextbezogen steuern, liefern Vorschläge, testen Varianten und verbessern kontinuierlich die Ergebnisse. Damit rückt die eigentliche Frage in den Mittelpunkt: Wie kann man als Produktmensch diese Geschwindigkeit und künstliche Intelligenz sinnvoll nutzen, um echten Mehrwert für Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen? Björn beschreibt aufgrund seiner Erfahrung, dass AI längst über das reine „Vibe Coding“ hinausgeht. Die Zukunft liegt für ihn im Context Engineering – also darin, KI-Systemen Zugang auch zu relevanten Unternehmensdaten, Prozessen und Werkzeugen zu ermöglichen. So können sie nicht nur auf Zuruf Code generieren, sondern eigenständig sinnvolle Entscheidungen im Entwicklungsprozess treffen. Diese agentischen Systeme lernen aus Daten, messen Auswirkungen und schlagen eigenständig Verbesserungen vor. Damit entsteht ein Kreislauf, in dem Produktentwicklung zu einem lernenden, sich selbst optimierenden Prozess wird. Für Product Owner bedeutet das eine Veränderung ihrer Rolle. Nicht mehr jede Entscheidung wird im Expertengremium getroffen. Stattdessen verlagert sich Verantwortung dahin, wo Arbeit tatsächlich passiert – in die Teams und an die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Die Aufgabe verändert sich: vom Entscheider hin zum Orchestrator. Jemand, der den Rahmen schafft, in dem Menschen, Daten und AI-Systeme gemeinsam wirken können. Ein Beispiel: Mayflower entwickelt Voice-AI-Lösungen, die in Echtzeit mit Menschen sprechen, lernen und kontextbezogen reagieren. Damit verschwimmen die Grenzen zwischen Development, AI und User Experience. Produktentwicklung wird zu einem Dialog – zwischen Mensch, Maschine und Nutzer. Auch in der Modernisierung von Legacy-Systemen zeigt sich der Einfluss von AI: Software kann heute automatisch dokumentiert, getestet und migriert werden. Entwicklerinnen werden nicht ersetzt, sondern durch AI aufgeladen – schneller, präziser und mit deutlich höherer Testabdeckung. Doch die größte Herausforderung liegt nicht in der Technologie, sondern in der Organisation. Klassische Hierarchien und lange Entscheidungswege bremsen aus. Wer den Einfluss von AI auf Produktentwicklung wirklich nutzen will, muss Strukturen verändern – Budgetierung, (Entscheidungs-)Verantwortlichkeiten, Zusammenarbeit. Entscheidungen gehören dahin, wo die Arbeit geschieht. Dorthin, wo AI, Daten und Menschen gemeinsam im Produktentwicklungsprozess lernen. Am Ende dieser Entwicklung steht kein Kontrollverlust, sondern eine neue Form moderner Produktentwicklung. Eine, die Geschwindigkeit mit Lernfähigkeit verbindet. Für Product Owner heißt das: Jetzt ist die Zeit, sich mit AI auseinanderzusetzen – nicht theoretisch, sondern praktisch. Wer versteht, wie AI die Arbeit erleichtert, kann schneller handeln, bessere Produkte bauen und mehr Wirkung erzielen. Das Gespräch knüpft wunderbar an unsere vorletzte Podcast-Folge mit Ben Sufiani "Ist Vibe Coding relevant für die Produktentwicklung?" an. Wer weitere Fragen an Björn Schotte hat oder mit ihm ins Gespräch kommen möchte, erreicht ihn am Besten über ein LinkedIn-Profil oder per Mail ([email protected]. Wie verändert AI deinen Arbeitsalltag in der Produktentwicklung? Wir freuen uns, wenn du deine Erfahrungen aus der Praxis mit uns in einem Kommentar des Blog-Artikels teilst.
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    52:25

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Über Die Produktwerker

Im Podcast der Produktwerker besprechen wir Themen rund um die Rolle des Product Owners. Dazu tauschen wir uns nicht nur untereinander aus, sondern sprechen auch mit interessanten Gesprächspartnern aus allen möglichen Themenbereichen von Product Ownern. Die Produktwerker sind Tim Klein (@produktwerkCGN), Oliver Winter (@oliwin) und Dominique Winter (@designik). Als Experten für Produktentwicklungen haben wir uns in der agilen Community Kölns kennen und schätzen gelernt. Wir drei wollen die Kompetenz von Product Ownern und Produktorganisationen fördern, bessere Produkte und Services zu entwickeln. Wir freuen uns über Euer Feedback auf produktwerker.de, per Mail an [email protected] oder via Twitter an @produktwerker.
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Generated: 11/9/2025 - 7:45:04 PM