Deutschlands ehrlichste Woke-Debatte: Die besten Argumente hinter beiden Standpunkten mit Ole Liebl und Varnan Chandreswaran
Varnan Chandrasvaran ist studierter Psychologe, aktuell Doktorand im Bereich Neuropsychologie und Autor des Buches "Gefangen in der Opferrolle". Seine Expertise zur Woke-Bewegung speist sich nicht nur aus akademischer Forschung, sondern aus persönlicher Erfahrung: Er war selbst Teil links-radikaler Kreise, bevor ihn wissenschaftliche Studien zum Umdenken brachten. Heute gehört er zu den prominentesten Kritikern der Bewegung im deutschsprachigen Raum. Ole Liebl ist queerfeministischer Influencer, studierter Philosoph und Informatiker sowie Autor mehrerer Bücher, darunter das kommende "Brutal fragile Typen". Er bezeichnet sich selbst als linksradikal und hat sich intensiv mit der Gegenseite auseinandergesetzt – unter anderem durch die Lektüre von 30 "Anti-Frauen-Büchern" im weitesten Sinne. Beide Gäste vereint, dass sie die Argumente der anderen Seite aus erster Hand kennen und nicht aus oberflächlicher Distanz debattieren.In dieser dreistündigen Debatte diskutieren Varnan und Ole sechs zentrale Thesen der Woke-Bewegung: Von traditioneller Männlichkeit über das Patriarchat, den Gender Pay Gap und sexuelle Gewalt bis hin zu Ausländerkriminalität, Cancel Culture und strukturellem Rassismus. Varnan argumentiert mit wissenschaftlichen Studien, die seiner Ansicht nach zentrale Narrative der Bewegung widerlegen. Ole verteidigt Woke-Positionen, räumt aber auch Fehler ein – etwa bei Cancel Culture. Die Debatte ist faktenbasiert und persönlich zugleich: Varnan erzählt von seinem Ausstieg aus der linksradikalen Szene und seinen Erfahrungen mit Cancel Culture, Ole zeigt sich selbstkritisch gegenüber Auswüchsen der eigenen Bewegung. Trotz fundamentaler Meinungs-verschiedenheiten bleibt das Gespräch respektvoll – und endet mit gegenseitiger Wertschätzung. Ein seltenes Beispiel dafür, wie Dissens gelingen kann, wenn beide Seiten ernsthaft zuhören.
--------
2:57:52
--------
2:57:52
"Aufgewachte" Normies haben keine Ahnung was hier abläuft | Willy Kramer alias Snicklink
Willy Kramer, im Netz besser bekannt als Snicklink, ist einer der originellsten Künstler der deutschen Internetkultur. Seit über zwanzig Jahren bewegt er sich zwischen Satire, Philosophie und digitaler Kunst. Als einer der ersten nutzte er KI-Stimmen und Deepfakes nicht zur Täuschung, sondern als neue Kunstform – und stellte damit Faktenchecker, Medien und Zuschauer gleichermaßen auf die Probe. Kramer war Redakteur bei extra 3, gründete später das Magazin Willi raus, und beschreibt sich selbst als „Poet, Prolet, Prophet“. Sein Werk bewegt sich stets an der Grenze zwischen Witz und Wahnsinn, zwischen Spiel und spiritueller Suche.Im Gespräch mit Jasmin Kosubek reflektiert Kramer seine Entwicklung vom Internet-Memelord zum ernsthaften Künstler, spricht über Authentizität in der digitalen Welt und darüber, wie Kreativität in Zeiten algorithmischer Kontrolle überleben kann. Er erklärt, warum er den Menschen als „Fleischhülle“ versteht, was er unter einem Informationskrieg im Netz begreift und weshalb er glaubt, dass wir kurz vor einer „Post-Labour-Gesellschaft“ stehen.
--------
1:14:03
--------
1:14:03
Beweislastumkehr statt Unschuldsvermutung – Was Polizist Manuel Ostermann fordert und warum
Manuel Ostermann ist Vizevorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, CDU-Mitglied und Autor des Bestsellers „Deutschland ist nicht mehr sicher“. Der erfahrene Polizist spricht seit Jahren über Fehlentwicklungen im Sicherheits-apparat und die wachsende Gewalt gegen Einsatzkräfte. Als Stimme aus dem Inneren des Systems polarisiert er – zwischen Kollegen, Medien und Politik – und fordert einen ehrlichen Blick auf die Realität auf Deutschlands Straßen.Im Gespräch mit Jasmin Kosubek geht es um die Frage, wie viel Rechtsstaat Deutschland noch hat – und wie viel Vertrauen geblieben ist. Ostermann verteidigt die umstrittene Beweislastumkehr bei organisierter Kriminalität, kritisiert die Hausdurchsuchung beim Medienwissenschaftler Norbert Bolz als „handfesten Skandal“ und beschreibt den Alltag einer Polizei, die massiv unter Druck steht. Es geht um Verrohung, soziale Verwahrlosung und den Verlust gesellschaftlicher Mitte – und um die Frage, ob Deutschland gerade seinen inneren Kompass verliert.
--------
31:37
--------
31:37
Zurück zur Normalität – Ist das reaktionär oder der einzige Ausweg? | Medientheoretiker Norbert Bolz
Norbert Bolz ist einer der profiliertesten deutschen Medien- und Kulturtheoretiker. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2018 lehrte er an der Technischen Universität Berlin und prägte Generationen von Studierenden mit seiner scharfsinnigen Kritik an Ideologien, politischer Korrektheit und medialer Manipulation. Bekannt wurde Bolz durch Werke wie „Das konsumistische Manifest“, „Die ungeliebte Freiheit“ und zuletzt „Zurück zur Normalität“. Im Gespräch spricht Norbert Bolz über den Verlust der Normalität, die Ideologisierung der Medien und die Frage, ob es überhaupt ein „Zurück“ geben kann. Er erklärt, warum er den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als „Propagandamaschine unserer Zeit“ bezeichnet, weshalb die moderne Linke „geistig obdachlos“ sei und weshalb echte Veränderung nur aus einer Basis gesellschaftlicher Selbstverständlichkeit entstehen kann. Ein Gespräch über Vernunft, Mut und den Preis der Normalität.
--------
1:21:19
--------
1:21:19
Wir müssen es wollen! Das gute Leben ist etwas politisches | Linker Philosoph Robert Pfaller
Robert Pfaller ist österreichischer Philosoph, Kulturtheoretiker und Professor an der Universität für angewandte Kunst in Wien. International bekannt wurde er mit Büchern wie "Wofür es sich zu leben lohnt" und "Erwachsenensprache", in denen er gegen moralische Empfindlichkeiten, politische Korrektheit und Spaßfeindlichkeit argumentiert. Pfaller gilt als einer der schärfsten Denker seiner Generation – ein Aufklärer, der gegen den Verlust von Genuss, Humor und Mündigkeit anschreibt. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Philosophie, Psychoanalyse und Gesellschaftskritik und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden.Im Gespräch mit Jasmin Kosubek spricht Robert Pfaller über Nostalgie, die Spaltung der Gesellschaft und den Verlust des genussvollen Lebens. Er erklärt, warum unsere Zeit so nostalgisch ist, weshalb linke und rechte Politik ihre Rollen vertauscht haben und was Philosophie mit Wahrhaftigkeit zu tun hat. Von Corona und Migration bis zu Humor, Scham und Freiheit – Pfaller fordert eine Rückkehr zu Vernunft, Widerspruch und Lebensfreude. Sein Appell: Ohne Genuss und Witz werden wir zur leichten Beute jeder Politik.
Nach Jahren im Nachrichtenbetrieb habe ich mich Anfang 2022 mit meinem eigenen YouTube-Kanal selbstständig gemacht. Ich spreche mit ganz unterschiedlichen Menschen über politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen. Vielfalt im wahrsten Sinne des Wortes liegt mit besonders am Herzen. Als Mensch bin ich neugierig, offen und bewusst. Ein besonderes Anliegen ist es mir, einen positiven Beitrag zur Normalisierung unserer Diskursfähigkeit zu leisten.