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Andreas Tuffentsammer
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  • # 43 I Julia Kolb über Service-Exzellenz, Gastfreundschaft und wie jung und alt voneinander lernen können
    Julia Kolb ist Inhaberin des RIVA in Konstanz und der Schwesternhäuser in Wangen im Allgäu. Ausgebildet in Lausanne, mit Stationen im Mandarin Oriental München und bei Equinox in New York, führt sie heute ein Familienunternehmen im Generationenübergang. Im Restaurant Hero Podcast spricht sie über echte Gastfreundschaft, Führung auf Augenhöhe, Digitalisierung im laufenden Betrieb und darüber, warum High-End nicht vom Preis lebt, sondern davon, dass der Gast an nichts denken muss. Gelernt von Julia 1. High-End heißt Kopf frei für den Gast „Exzellenter Service ist für mich, dass du an nichts denken musst.“ Das Ziel ist Leichtigkeit vom Ankommen bis zur Verabschiedung. Nichts darf Reibung erzeugen, alles wirkt natürlich. Learnings: Exzellenz entsteht, wenn der Gast keine Fragen stellen muss. Das Gefühl Anzukommen und Ruhe sind der erste Luxus. Antizipation schlägt Reaktion. 2. Willkommen beginnt mit einem Lächeln „Ein Lächeln ist mir am wichtigsten.“ Offene Lobby, direkte Ansprache, kein Barrieren-Denken. Ankommen heißt gesehen werden. Learnings: Das echte Willkommen setzt den Takt für den gesamten Aufenthalt. Architektur und Haltung verstärken sich gegenseitig. Emotionale Nähe entsteht in den ersten 30 Sekunden. 3. Präsenz und Erreichbarkeit „Ich will, dass mein Team mich erreichen kann, bevor jemand schlaflose Nächte hat.“ Führung zeigt sich in den Momenten, in denen sie gebraucht wird. Learnings: Präsenz schafft Sicherheit. Erreichbarkeit baut Vertrauen auf. Entscheiden heißt Verantwortung übernehmen. 4. Fehlerkultur mit Ursachenarbeit „Nicht das jetzige Problem, sondern das Ursprungsproblem lösen.“ Beschwerden werden nicht kosmetisch behandelt, sondern in Prozesse übersetzt. Learnings: Fehler sind Signale, keine Schuldzuweisungen. Nachhaltige Lösungen entstehen in den Abläufen. Offene Kommunikation beschleunigt die Verbesserung. 5. Digitalisierung im laufenden Betrieb Vom 4K-Projekt bis zur Systemwelt im RIVA: „Technik dient dem Gast.“ Bestätigungen, Anreiseinfos, Geschwindigkeit und Klarheit stehen im Fokus. Learnings: Digital first, aber human centered. Geschwindigkeit in der Antwort ist Servicequalität. Systeme müssen zum Haus passen, nicht umgekehrt. 6. Generationenübergang als Teamleistung „Respekt in beide Richtungen.“ Die Älteren lassen Neues zu, die Jüngeren fragen nach Erfahrung, bevor sie entscheiden. Regelmäßige Gespräche halten alle auf Kurs. Learnings: Übergaben gelingen durch Dialog, nicht durch Ansage. Mentoring verkürzt Lernkurven. Stabilität zeigt sich in wiedererkennbaren Gesichtern. 7. Talententwicklung quer durch Abteilungen „Stärken erkennen, Chancen geben, cross-trainieren.“ Wer brennt, bekommt Verantwortung. Wer keine Führung will, bekommt passende Rollen mit Wert. Learnings: Karriere ist individuell, nicht linear. Querschnittskompetenzen erhöhen Teamintelligenz. Sichtbarkeit und Vertrauen binden Menschen. 8. Gäste kennen, Beziehungen bauen Mit einer begrenzten Zimmerzahl entsteht echte Nähe. So kann sich das Team Vorlieben merken, Wiederkehrer erkennen und automatisch angepasst handeln. Learnings: Personalisierung entsteht aus Aufmerksamkeit, nicht aus Software allein. Wiedererkennung ist der Kern von Loyalität. Kleine Gesten bleiben in Erinnerung. 9. International denken, lokal glänzen „Der Bodensee hat Potenzial.“ Positionierung, Partnerschaften und Vertrieb machen die Region international sichtbar, ohne die lokale Identität zu verlieren. Learnings: Märkte öffnen, ohne sich zu verstellen. Netzwerk und Distribution sind Strategiethemen. Bestehende Gäste halten, neue Gäste gezielt gewinnen. 10. Zahlen zeigen die Wirklichkeit „Zahlen machen sichtbar, was draußen passiert.“ Wirtschaftlichkeit folgt aus Zufriedenheit und Wiederkehr. Learnings: KPIs spiegeln Haltung und Prozesse. Entscheidungen brauchen Daten und Intuition. Nachhaltiger Erfolg entsteht aus Routinen-Verbesserung. Fazit: Exzellenz mit Menschlichkeit Julia Kolb verbindet klare Führung, operative Nähe und echte Gastfreundschaft. Ihr Weg zeigt, wie ein Familienunternehmen im Wandel Stabilität ausstrahlt, weil es Probleme an der Ursache löst, Digitalisierung am Gast ausrichtet und Menschen ins Zentrum stellt. Oder in Julias Logik: Ein Haus ist dann High-End, wenn der Gast an nichts denken muss und das Team stolz nach Hause geht.
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    51:44
  • # 42 I Christian Hümbs über Freundschaft, persönliche Ambition und wie man sich im Pausenraum den Arm bricht
    Christian Hümbs zählt zu den bekanntesten Patissiers im deutschsprachigen Raum. Seine Karriere führte ihn durch einige der besten Küchen Deutschlands, unter anderem zu Johann Lafer, Christoph Rüffer und Jan Hartwig. Heute ist er Fernsehjuror, Unternehmer und eine der prägendsten Stimmen für moderne Patisserie. Im Gespräch mit Restaurant Hero spricht er über Ehrgeiz, Arbeitsethik, Mentorship und darüber, was Erfolg heute für ihn bedeutet. Gelernt von Christian 1. Der Weg zur Patisserie Christian lernte zuerst Konditor, dann Koch. Zufall brachte ihn in die Patisserie und dort blieb er. Seine erste Station bei Johann Lafer wurde zum Wendepunkt. Lafer sah früh sein Talent und sagte ihm voraus, dass er einmal einer der besten Patissiers des Landes werden würde. Learnings: Karrierewege entstehen oft durch Zufälle, nicht durch Planung. Ehrgeiz wiegt am Anfang mehr als Talent. Mentoren können den Blick auf das eigene Potenzial verändern. 2. Präzision als Lebensschule Für Christian war die Patisserie die beste Schule, um Disziplin zu lernen. Während beim Kochen Spielraum bleibt, verzeiht die Patisserie keine Fehler. Präzision, Wiederholbarkeit und Geduld sind Grundvoraussetzungen. Learnings: Präzision schafft Freiheit im Handwerk. Konsequenz ist kein Zwang, sondern Ausdruck von Respekt für das Produkt. Wer genau arbeitet, kann kreativ denken. 3. Erfolg und Freundschaft Die Zeit im Vier Jahreszeiten in Hamburg bezeichnet Christian als eine der prägendsten seines Lebens. Weniger wegen der Auszeichnungen, sondern wegen der Menschen. Viele aus dieser Zeit gehören bis heute zu seinem engsten Freundeskreis. Learnings: Wahre Erfolge entstehen durch Beziehungen, nicht durch Sterne. Loyalität ist das Fundament jeder Karriere. Küchen können Lebensschulen sein für Freundschaft und Teamgeist. 4. Vom Sternelokal ins Fernsehen Der Schritt ins Fernsehen war Zufall – und Risiko zugleich. Als ihn die Produktionsfirma des „Großen Backens“ kontaktierte, wollte er erst absagen. Nach hartnäckiger Überzeugung sagte er zu und wurde zur festen Jury-Stimme. Heute sieht er die Sendung als Chance, Menschen fürs Backen zu begeistern. Learnings: Mut zur Unsicherheit öffnet neue Türen. Medien können Brücken bauen zwischen Profi und Publikum. 5. Selbstständigkeit und Balance Nach Jahren in Spitzenhäusern wagte Christian den Schritt in die Selbstständigkeit. Heute pendelt er zwischen TV-Drehs, Workshops, Kooperationen und seiner Rolle als Unternehmer. Seine Frau habe ihm, sagt er, „das Urlaubmachen wieder beigebracht“. Learnings: Selbstständigkeit ist Freiheit mit Risiko. Lebensqualität ist mindestens so wichtig wie Erfolg Partnerschaft und Erdung sind die besten Gegengewichte zu Druck. 6. Verantwortung als Mentor Christian bildet junge Menschen aus, gibt Wissen weiter und will neue Wege ermöglichen. Statt alles selbst zu machen, überlässt er anderen die Bühne. Learnings: Wissen teilt man, um es lebendig zu halten. Echte Größe zeigt sich im Loslassen. Erfolg wird wertvoller, wenn man ihn teilt. 7. Die kreative Handschrift Bekannt wurde Christian für seine Desserts mit Gemüse, Leichtigkeit und klaren Aromen. Zuckerreduktion, Frische und Überraschung sind seine Signatur. Er will, dass Gäste am Ende eines Menüs staunen und nicht satt aufgeben. Learnings: Kreativität lebt vom Mut, Regeln zu brechen. Ein Dessert darf überraschen, aber nie überfordern. Reduktion bringt Geschmack zum Leuchten. 8. Neue Sicht auf Erfolg Heute definiert Christian Erfolg als Zufriedenheit. Nicht Preise, sondern Momente zählen. Freundschaften, Freiheit, Gelassenheit. Sein Weg zeigt: Leidenschaft kann viele Formen annehmen, solange sie echt bleibt. Learnings: Erfolg ist kein Ziel, sondern ein Zustand. Dankbarkeit ersetzt Druck besser als jeder Titel. Zufriedenheit ist die höchste Form von Ambition. Fazit: Präzision mit Herz Christian Hümbs verkörpert eine seltene Mischung aus Disziplin, Menschlichkeit und Humor. Seine Geschichte zeigt, dass Spitzenleistung nicht Härte braucht, sondern Bewusstsein. Vom Dessertteller bis zur Fernsehkamera steht er für handwerkliche Exzellenz und eine Haltung, die inspiriert: echt, fokussiert, menschlich.
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    56:13
  • # 41 I Nelson Müller über die Bedeutung von Familie, den Weg ins TV und weshalb nach Feedback fragen eines seiner Erfolgsrezepte ist
    Nelson Müller ist einer der bekanntesten Köche Deutschlands, Sternekoch, TV-Persönlichkeit, Unternehmer und Entertainer. Im Podcast spricht er über seine Karriere zwischen Küche und Fernsehen, über Selbstzweifel und Weiterentwicklung, über Führung, Kritik und die Verantwortung als Unternehmer. Gelernt von Nelson 1. Zwischen Sterneambition und Entertainment: Mut zur Vielseitigkeit Nelson berichtet, dass er eigentlich Musik machen wollte, bevor er durch Zufall ins Fernsehen kam. Schon früh hatte er Erfolge, doch begleitet waren diese immer von Zweifeln: Bin ich gut genug? Habe ich das Handwerk dafür? Sein Weg zeigt, dass auch hinter Glamour harte Arbeit, Feedback und ständige Selbstreflexion stehen. Learning für die Gastronomie: • Erfolg braucht keine gerade Linie. • Umwege, neue Türen und auch Unsicherheit können Teil des Weges sein. 2. Handwerk als Basis: Koch sein vor allem anderen Trotz TV und Unternehmertum betont Nelson, dass er in erster Linie Koch ist. Seine Ausbildung und die Jahre in der Spitzengastronomie sind für ihn das Fundament, auf dem alles andere steht. Entertainment und Musik sind Ergänzungen, aber der sichere Hafen bleibt das Kochen. Learning für die Gastronomie: • Ohne solides Handwerk kein nachhaltiger Erfolg. • Trends und Entertainment funktionieren nur mit Substanz. 3. Führung und Unternehmertum: Vibe statt Wasserkopf Nelson führt durch Vorleben, Leidenschaft und Bauchgefühl. Er ist präsent im Betrieb, baut auf organisches Wachstum und lehnt übermäßige Strukturen oder externe Investoren bewusst ab. Sein Ziel: Qualität, Authentizität und Menschlichkeit sichern. Learning für die Gastronomie: • Authentizität ist wertvoller als schnelles Wachstum. • Führung entsteht durch Energie, die man ausstrahlt, nicht durch Management-Formeln. 4. Kritik und Weiterentwicklung: Feedback einholen und einordnen lernen Ob in Küche, Fernsehen oder Musik, Nelson betont, wie wichtig es ist, Feedback aktiv einzuholen und Kritik nicht persönlich zu nehmen, sondern einzuordnen und für sich nutzbar zu machen. Coaching und Training halfen ihm, souveräner zu werden. Learning für die Gastronomie: • Kritik ist Rohstoff. • Wer sie gut abfragt, filtert und daraus lernt, wächst schneller. 5. Motivation und Mental Health: Familie, Sport, Balance Nelson spricht offen über Sport als Ausgleich, über mentale Stärke und die Rolle von Familie und Team als Halt. Mental Health ist für ihn noch ein unterentwickeltes Thema in der Gastronomie. Er setzt auf familiäre Strukturen, Nähe und Sensibilität im Umgang miteinander. Learning für die Gastronomie: • Gesundheit und Balance sind Grundzutaten für langfristigen Erfolg. • Körperliche Fitness und mentale Stärke gehen Hand in Hand. Fazit: Marke mit Herz und Handwerk Nelson Müller zeigt, dass große Marken auf echter Substanz beruhen. Zwischen Butter und Bauchgefühl, zwischen Entertainment und Ernsthaftigkeit beweist er, dass es in der Gastronomie nicht nur um Teller, sondern um Haltung, Menschlichkeit und kontinuierliche Weiterentwicklung geht.
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    54:05
  • # 40 I Sven Sallaerts über Erfolgsbeteiligung von Mitarbeitenden, Aufbau von Kultur und weshalb es 130% braucht, um Gäste happy zu machen
    Sven Sallaerts ist Mitgründer von Younique Concepts, einem Kollektiv, das innovative Gastronomie- und Hospitality-Konzepte entwickelt und betreibt. Das bekannteste davon: Pesca, ein modernes Fischrestaurant mit mittlerweile fünf Standorten in Europa. Im Gespräch mit Restaurant Hero spricht Sven über Leadership, Teamkultur, Wachstum, Finanzierung und darüber, wie man ein Unternehmen führt, das langfristig Bestand hat. Gelernt von Sven 1. Die drei Säulen von Erfolg Sven sieht die Zukunft der Gastronomie in drei zentralen Bereichen: Businessmodell, Marketing und Menschen. Klassische Margenmodelle funktionieren nicht mehr, stattdessen setzt er auf Effizienz, mutiges Storytelling und radikal neue HR-Strukturen. Sein Ziel: das attraktivste Hospitality-Unternehmen Europas zu werden. Learnings: Wirtschaftlicher Erfolg braucht neue Denkweisen, nicht nur neue Produkte. Employer Branding ist kein Nice-to-have, sondern Kernstrategie. Veränderung gelingt nur, wenn man Altes bewusst hinterfragt. 2. Ownership als Kulturprinzip Bei Pesca teilen alle Mitarbeitenden den Erfolg. Bis zu 12 % des Jahresgewinns werden unter dem Team verteilt, unabhängig von Position oder Titel. Learnings: Echte Verantwortung entsteht nur, wenn Menschen beteiligt sind. Wer wie ein Eigentümer denkt, handelt auch so. Wertschätzung ist die stärkste Währung im Team. 3. 40 Wege, anders zu sein Younique arbeitet nach einem internen System mit über 40 Punkten, die das Unternehmen bewusst anders macht. Von Datenbasiertem HR über persönliche Fürsorge bis hin zu Teamreisen nach Barcelona. Sven sagt: „Wir wollen unsere Leute kennen, nicht nur ihre Arbeitszeiten.“ Learnings: Kultur entsteht aus kleinen, konsequenten Gesten. Wer Menschen versteht, führt besser. Erfolg ist messbar, Zufriedenheit auch. 4. Konzepte als lebende Systeme Für Sven ist kein Konzept je „fertig“. Nach der Eröffnung beginnt die eigentliche Arbeit: testen, anpassen, lernen. Pesca wurde erst nach neun Jahren internationalisiert. Learnings: Perfektion entsteht durch Iteration, nicht durch Planung. Feedback ist der Kompass für jedes Konzept. Wachstum braucht Geduld und Mut zur Unvollkommenheit. 5. Führung auf Augenhöhe Sven beschreibt sich als direkten, offenen und energiegeladenen Leader. Er gibt viel Freiheit, erwartet aber Verantwortung. Feste Urlaubstage? Gibt es nicht. Vertrauen ersetzt Kontrolle. Learnings: Gute Führung kombiniert Freiheit mit Klarheit. Feedback ist kein Angriff, sondern ein Werkzeug. Wer zuhört, führt besser als jemand, der vorgibt. 6. Die 130 %-Regel Sven sagt, ein großartiges Restaurant hat „130 Punkte“. 100 Punkte für das Erwartbare: Essen, Service, Preis, Design. Und 30 Punkte extra für Emotion, Erlebnis und Überraschung. Diese 30 Punkte entscheiden, ob Gäste über dich sprechen. Learnings: Begeisterung ist planbar. Gästeerlebnisse entstehen dort, wo man Erwartungen übertrifft. Die letzten 30 % sind das, was niemand vergisst. 7. Finanzierung & Wachstum Sven setzt auf Eigenfinanzierung, Crowdfunding und Partnerschaften statt klassische Banken. Langfristig träumt er von Pesca in München, Zürich, London und New York, aber ohne den Charakter des Originals zu verlieren. Learnings: Langsames Wachstum kann nachhaltiger sein. Partnerschaften auf Augenhöhe sichern Qualität. Unabhängigkeit ist unternehmerischer Luxus. 8. Leadership mit Herz und Struktur Sven verbindet operative Exzellenz mit Empathie. Er glaubt an flache Hierarchien, ehrliche Gespräche und Entwicklung durch Feedback. Sein Credo: „Ich will kein Boss sein, sondern Kollege mit Verantwortung.“ Learnings: Offenheit ist die Basis von Vertrauen. Energie und Ehrlichkeit sind stärkere Führungsinstrumente als Kontrolle. Gute Kultur wächst nicht von oben, sondern von innen. Fazit: Unternehmertum mit Menschlichkeit Sven Sallaerts steht für eine neue Generation von Gastronomiegründern: mutig, strukturiert, menschlich. Seine Vision: Unternehmen schaffen, in denen Menschen gerne arbeiten und die gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sind. Pesca ist für ihn kein Projekt, sondern Lebenswerk. Ein Beispiel dafür, wie moderne Gastronomie Sinn, Wachstum und Freude verbinden kann.
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    48:22
  • # 39 I Ana Roš über Autodidaktismus, vor Glück weinende Gäste und ihren Weg zur besten Köchin der Welt
    Ana Roš ist eine der prägendsten Köchinnen Europas. Sie führte Hiša Franko zu drei Michelin-Sternen, erhielt den Grünen Stern für Nachhaltigkeit und wurde als 2017 World’s Best Female Chef ausgezeichnet. Im Restaurant Hero Podcast spricht sie über ihren ungewöhnlichen Weg in die Gastronomie, über Perfektion, Muttersein und darüber, wie sie aus einem abgelegenen Tal eine internationale Pilgerstätte für Kulinarik machte. Gelernt von Ana 1. Autodidaktin mit Haltung Ana hat nie eine Kochschule besucht und sich alles selbst beigebracht. Ihre ersten Jahre waren geprägt von Improvisation, Neugier und Beharrlichkeit. Ohne Investoren, ohne Pausen, lernte sie das Handwerk im laufenden Betrieb. Ihre größte Stärke: Sie musste ihren eigenen Stil finden. Learnings: Grenzenlosigkeit entsteht durch Unabhängigkeit. Talent ist kein Ersatz für Disziplin, aber ein starker Antrieb. Selbstlernen bedeutet, sich selbst zu vertrauen. 2. Regionale Küche als Notwendigkeit Da Hiša Franko abgelegen liegt, hatte sie keine Lieferanten. Also begann sie, das zu kochen, was die Region hergab lange bevor Regionalität zum Trend wurde. Heute arbeitet sie mit Foragern, Bauern und Nachbarn, um Mikroprodukte in feine Küche zu verwandeln. Learnings: Not kann zur Quelle der Innovation werden. Regionale Produkte sind keine Einschränkung, sondern ein Spiegel der Umgebung. Wer die Natur versteht, kocht relevanter. 3. Der kreative Prozess Ana beschreibt ihre Arbeit wie die eines Malers. Sie sieht Zutaten als Farben. Manche Kombinationen entstehen im Kopf, andere auf dem Teller. Ihr Team testet jedes Gericht regelmäßig neu, weil die Natur sich ständig verändert. Learnings: Geschmack ist lebendig und braucht konstantes Feedback. Kreativität entsteht aus Beobachtung, nicht aus Rezepten. Ein gutes Gericht wächst mit den Jahreszeiten. 4. Fehlerkultur und Verantwortung In einer Drei-Sterne-Küche darf es keine schlechten Tage geben, sagt Ana. Doch sie akzeptiert, dass Menschen Fehler machen. Statt Perfektion zu fordern, schafft sie Kontrollpunkte und regelmäßige Verkostungen. Learnings: Exzellenz braucht Systeme, keine Angst. Perfektion ist ein Prozess, kein Zustand. Verantwortung bedeutet, Kontrolle abzugeben, ohne Haltung zu verlieren. 5. Delegieren als Reifeprozess Der Netflix-Dreh zwang Ana, Aufgaben loszulassen. Aus der Familienküche wurde ein professionell geführter Betrieb. Anfangs schwer, heute notwendig. Nur durch Delegation bleibt sie kreativ und kommunikativ. Learnings: Kontrolle abzugeben ist der schwierigste Schritt im Wachstum. Vertrauen ist eine Führungsdisziplin. Professionalisierung schützt vor Burnout. 6. Familie und Arbeit Ana spricht offen über die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Karriere. Ihre Kinder wuchsen zeitweise in der Küche auf. Für sie war das keine Schwäche, sondern Realität. Learnings: Es gibt keine perfekte Balance, nur bewusste Entscheidungen. Mut bedeutet, eigene Wege zu gehen. Auch als Mutter. Disziplin ersetzt nicht die Liebe, aber sie macht sie möglich. 7. Gastronomie als Kulturauftrag Für Ana ist Kochen Kunst. Sie fordert, dass Fine Dining als Kulturgut anerkannt wird, ähnlich wie Musik oder Malerei. Denn es erzählt Geschichten eines Landes, bevor sie verloren gehen. Learnings: Kulinarik ist kulturelle Identität. Wer die Zukunft des Essens gestaltet, bewahrt die Vergangenheit. Gesellschaftliche Anerkennung bleibt die größte offene Rechnung der Branche. Fazit: Zwischen Feuer und Feinheit Ana Roš steht für eine Form der Kulinarik, die Intelligenz, Gefühl und Widerstandskraft vereint. Ihre Geschichte zeigt, dass große Küche nicht aus Privilegien entsteht. Ihr Erfolg ist weniger das Ergebnis eines Plans, sondern einer unerschütterlichen Leidenschaft, die sie selbst am besten beschreibt: “We are humans cooking, not machines.”
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    44:09

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Über Restaurant Hero

Im Restaurant Hero Podcast sprechen wir mit spannenden Persönlichkeiten aus unserer Branche – und darüber hinaus. Von Spitzenköch:innen und Gastro-Unternehmer:innen bis zu inspirierenden Menschen aus Wirtschaft, Kultur, Kunst und Sport. Wir wollen verstehen: Gibt es Erfolgsrezepte? Welche Prinzipien, Denkweisen und Routinen helfen wirklich, um langfristig erfolgreich zu sein? Egal ob du Unternehmer:in, Gründer:in, Führungskraft, Profi in Küche & Service oder Berater:in bist – hier bekommst du das Wissen, das oft nur hinter verschlossenen Türen weitergegeben wird. Direkt aus der Praxis. Ehrlich, verständlich und anwendbar. Unser Motto: Jeden Tag ein kleiner Schritt – für dich, dein Team und eine Gastronomie mit Zukunft. Neben unserem Podcast gibt es auf www.restauranthero.de noch mehr zum Thema Wissen zu entdecken.
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