23. Skinny-Shaming: weil das mit schlanken Menschen anscheinend okay ist
TW: In dieser Folge sprechen wir über Bodyshaming und Ernährung. Bitte höre nur weiter, wenn du dich damit wohlfühlst.
In dieser Episode erklären wir, warum wir uns für den Titel entschieden haben:
„90-60-91-next please.“
Dieser Satz begleitet viele Models – nicht nur auf Castings, sondern als ständige Erwartung im Hinterkopf. Eine Zahl ist zu groß und plötzlich entscheidet jemand Fremdes über deinen Wert, deinen Erfolg oder deinen Platz in einem Raum. Wir sprechen darüber, wie sich dieses „Next please“ anfühlt, wenn Türen zugehen – aber auch darüber, wie genau in solchen Momenten manchmal neue Chancen entstehen. Denn jedes „Next please“ kann auch bedeuten: weitergehen und weiterwachsen.
Im Kern geht es uns darum zu zeigen, dass wir mehr sind als Maße auf einem Papier oder Nummern, die wir auf Castings tragen. Hinter jeder Figur, jedem Körper und jedem Bild steht ein ganzer Mensch – mit Persönlichkeit, Stärken, Schwächen und einer Geschichte, die kein Maßband erfassen kann.
Wir sprechen außerdem über Hate-Kommentare auf TikTok, aber weniger aus der Perspektive des Urteilens, sondern des Hinterfragens. Warum fällt es uns Menschen so leicht, über andere zu sprechen, statt mit ihnen? Warum kommentieren viele Körper, ohne zu wissen, welche Geschichte dahinter steckt? Wir erzählen, wie es sich anfühlt, wenn Fremde nur den äußeren Teil sehen – und wie wir lernen, ihren Worten weniger Macht zu geben. Nicht, um jemanden bloßzustellen, sondern um zu zeigen, wie wichtig es ist, dass wir alle bewusster miteinander umgehen.
Ein Teil der Folge widmet sich Skinny Shaming im Alltag – in den banalsten Momenten. Beim Essen. Auf der Hundewiese. In der Schule. Sätze wie „Dein Freund will dich bestimmt nicht mehr anfassen“ oder „Iss doch mal mehr“ wirken für andere harmlos, doch sie können tief treffen. Wir beschreiben, wie es ist, diese Kommentare immer wieder zu hören. Auch schlanke Frauen haben mit Scham, Erwartungen und Unsicherheiten zu kämpfen.
Am Ende dieser Folge ist uns eines besonders wichtig:
Jeder Mensch hat das Recht, sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen. Jeder hat seinen eigenen Weg, seinen eigenen Körper, seine eigene Geschichte. Und genau deshalb bitten wir alle:
Seid nett. Seid achtsam. Seid einander Halt statt Hindernis. Lasst uns mehr miteinander sein – und weniger gegeneinander.
Wenn du oder jemand in deinem Umfeld von Essstörungen betroffen ist oder Unterstützung braucht, findest du anonym Hilfe bei professionellen Beratungsstellen wie z. B. der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), lokalen Beratungsstellen oder anonymen Online-Hilfsangeboten. Hilfe zu suchen ist immer ein mutiger Schritt.
https://essstoerungen.bioeg.de/hilfe-finden/
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Flyer_Poster_etc/Flyer_Essstoerungen_Multiplikatoren_2018.pdf
https://www.anad.de/essstoerungen/erste-schritte-aus-der-essstoerung/