Klimamittel für fossile Energien, Klimagespräche ohne Aufbruch, Klimaangst trifft nicht alle gleich
Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.
01:32 Wieviel Klimaschutz steckt im Haushalt?
Das Bundeskabinett hat in dieser Woche den Haushaltsentwurf für dieses Jahr beschlossen. Die Regierung will schon auch etwas fürs Klima tun, sie fördert zum Beispiel neue Heizungen, bessere Dämmung, klimafreundlicheren Verkehr oder wiedervernässte Moore. Gleichzeitig soll aber auch fossile Energie mitfinanziert werden – und das ausgerechnet mit Geld, das eigentlich für Klimaschutz gedacht ist.
06:56 Zwischenkonferenz in Bonn
Zehn Tage lang wurde auf der "kleinen Klimakonferenz" in Bonn verhandelt. Doch echte Fortschritte blieben aus. Bei der Klimafinanzierung ging kaum etwas voran, neue Klimapläne lassen weiter auf sich warten und große Emittenten wie die EU und China wollen erst im Herbst liefern. Dabei sollte das Treffen eigentlich wichtige Signale für den Klimagipfel in Brasilien senden.
13:20 Klimaangst
Klimaangst betrifft besonders junge Menschen, Frauen und politisch eher links eingestellte Personen. Das zeigt eine Studie der Universitäten Leipzig und Dortmund. Wer häufig mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert ist, fühlt sich oft besonders belastet. Gleichzeitig kann genau das auch zum Handeln motivieren.
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18:48
Brasiliens Weltuntergangsauktion, EU-Methanverordnung in Gefahr, erstes CCS-Zementwerk
Mit Susanne Schwarz und Jonas Waack.
Die brasilianische Regierung treibt die Nutzung fossiler Energieträger massiv voran - dabei wird sie bald Gastgeberin der Weltklimakonferenz sein. Am Dienstag startete die nationale Öl- und Gasagentur ANP eine Versteigerung von 172 neuen Explorationsgebieten. Was das fürs Klima bedeutet.
Die EU hat eine Verordnung, mit der sie Energiekonzerne zur Reduktion ihrer Methan-Emissionen zwingen will - noch. Denn einige Länder wollen sie noch mal aufweichen, obwohl sie längst beschlossen ist. Methan ist ein besonders klimaschädliches Treibhausgas und gilt als das zweitwichtigste nach Kohlenstoffdioxid.
In Norwegen gibt es jetzt das erste Zementwerk im industriellen Betrieb, das mit einer CCS-Anlage läuft. Das heißt: Ein Teil des entstehenden CO2 wird vor Ort aufgefangen und dann mit dem Schiff in ein Endlager gebracht. Das Wekr gehört dem deutschen Konzern Heidelberg Materials. Einige feiern das als Klimaschutzerfolg - doch die Technologie ist auch sehr umstritten. Die Befürchtung: Sie könnte die Nutzung fossiler Energieträger länger am Leben halten.
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14:14
Klimaanpassung ohne soziale Fairness, vier von fünf Bäumen geschädigt, Klimaschutz ist ein Wirtschaftsmotor
Diese Woche mit Sandra Kirchner und Jonas Waack.
01:12 Klimaanpassungspläne ohne soziale Fairness
Gerade die Schwächsten trifft die Klimakrise am härtesten, und doch werden sie bei der Anpassung an den Klimawandel oft übersehen. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur. Besonders benachteiligt sind einkommensschwache Haushalte, im Freien arbeitende Menschen, Senior:innen, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigung.
05:31 Waldzustandsbericht 2024
Der Zustand der Wälder in Deutschland bleibt besorgniserregend. Vier von fünf Bäumen sind geschwächt, wie der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt. Besonders alte Bäume – darunter viele Eichen – leiden noch immer unter den Folgen der vergangenen Trockenjahre.
09:34 Klimaschutz hilft der Wirtschaft
Investitionen in den Klimaschutz zahlen sich aus. Wenn alle Länder ihre Klimaziele am Paris-Abkommen ausrichten und entsprechend handeln, wächst die Weltwirtschaft bis 2040 um 0,2 Prozent stärker, ergab eine Analyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und des UN-Entwicklungsprogramms UNDP. Andere Studien kamen auch schon auf größere Unterschiede.
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15:49
Hitzeaktionstag, Regierung fährt fossile Subventionen hoch, Kaffee wird teurer
Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.
Hitze tötet und schädigt in Deutschland viele Menschen. Das wiederum überlastet Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegende. Ein Bündnis aus Klimaschutzorganisationen, Verbänden von Gesundheitsberufen und weiteren Gruppen hat diese Woche deshalb einen Hitzeaktionstag abgehalten.
Die Bundesregierung erhöht die fossilen Subventionen in Deutschland - also staatliche Fördergelder, die in klimaschädliche Produkte und Industrien fließen. Dabei hat Deutschland schon vor vielen Jahren versprochen, solche Zahlungen abzuschaffen.
Kaffee ist zuletzt teurer geworden - unter anderem, weil extremes Wetter zu schlechten Ernten geführt hat. Branchenexpert*innen warnen schon länger, dass die Klimakrise zu Problemen beim Kaffeeanbau führt.
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18:45
Klimaklage gegen RWE abgewiesen, klimaschädliche Aufrüstung, EU bei Klimaziel auf Kurs
Diese Woche mit Jonas Waack und Sandra Kirchner.
Der Energiekonzern RWE muss nicht für Klimarisiken in Peru zahlen. Das hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden und damit die Klage des peruanischen Landwirts und Bergführers Saúl Luciano Lliuya abgewiesen. Lliuyas Anwältin Roda Verheyen sieht das Urteil trotzdem als großen Erfolg. Das Gericht habe anerkannt, dass Konzerne eine Verantwortung für Klimaschäden haben.
Die Rüstungsinvestitionen der Nato-Staaten könnten fast 200 Millionen Tonnen CO2 jährlich in die Atmosphäre blasen. Das zeigen Zahlen des Conflict and Environment Observatory (Ceobs). Schätzungen zufolge sind die Armeen der Welt zusammen für etwa 5,5 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Das gemeinsame Klimaziel der EU-Staaten für 2030 ist nach wie vor erreichbar. Bis Ende dieses Jahrzehnts werden die CO2-Emissionen laut einer Prognose der EU-Kommission um 54 Prozent sinken, ein Prozent weniger als angestrebt. Dafür müssten die 27 Länder in der EU allerdings ihre geplanten Klimaschutzvorhaben und auch die EU-Vorschriften vollständig umsetzen.
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Über klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°
So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn Deutschland CO2-Endlager bauen will, China den Solar-Markt mit Dumping-Preisen flutet oder Forscher*innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können? Im klima update° besprechen Journalistinnen vom Online-Magazin klimareporter° und von der Tageszeitung taz jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche. So seid ihr in ein paar Minuten auf dem Stand.
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