
#11 - Klimakommunikation – zwischen Angst und Aufbruch
11.12.2025 | 56 Min.
Wissenschaft liefert das beste Werkzeug, um die Welt zu verstehen – doch beim Thema Klima stößt sie auf viel Emotionen und Widerstände. Die öffentliche Debatte driftet zunehmend von wissenschaftlichen Fakten ab. Warum wird die Kluft zwischen dem, was wir wissen und dem, was wir tun, immer größer? Warum zwei Schritte nach vorne – und vier zurück?Klimapolitikforscher Reinhard Steurer zeigt, dass wir die Klimapolitik bekommen, die wir wählen – und dass Klimaregeln schützen, statt bestrafen. Ein vermeintlicher „Verzicht“ bedeutet in Wahrheit Gewinn: weniger ungesunde Ernährung, weniger Raserei im Verkehr und mehr.Umweltrechtsexperte Daniel Ennöckl erklärt, wo Umweltrecht an seine Grenzen stößt, wenn Mehrheiten oder Stimmungen kippen – und wie es generell um unser Recht auf Zukunft steht. Recht kann nur wirken kann, wenn politische Entscheidungsträger auch unpopuläre Klimaschutzmaßnahmen unterstützen.Klimajournalistin Verena Mischitz analysiert, warum Klimakommunikation so emotional ist und wo Missverständnisse zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit entstehen. Die Klimakrise stellt unsere Lebensweise infrage, Interessen treffen konfliktreich aufeinander – und Kommunikation muss Orientierung schaffen.Kapitel(00:00) - Intro(02:02) - Podiumsvorstellung(03:15) - Wo stehen wir beim Klimaschutz – und wohin geht’s wirklich?(07:15) - Warum löst Klimakommunikation so starke Emotionen aus?(09:20) - Wozu taugen Klimakonferenzen?(12:07) - Haben wir überhaupt ein Recht auf Klimaschutz?(17:55) - Welche Diagnose ziehen Sie aus dem neuen österreichischen Sachstandsbericht 2025?(28:58) - Worauf müssen wir für Klimaschutz wirklich verzichten?(32:18) - Wie sprechen wir über Suffizienz, ohne Moral- oder Verzichtsframing auszulösen?(39:58) - Was können wir Desinformation entgegensetzen?(46:19) - Wie kann man im Umfeld rechtsextremer Parteien noch Klimapolitik machen?(52:17) - Wo müsste der erste große Ruck passieren, damit Klimaschutz endlich Fahrt aufnimmt?Weiterführende LinksZweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2) auf https://aar2.ccca.ac.at SachbuchKlimaschutzrecht Daniel Ennöckl (Hrgb.)Umfang: 637 Seiten (gebunden), ISBN Print: 978-3-7046-9252-8, ISBN eBook: 978-3-7046-9261-0, Erscheinungsdatum: 20. September 2023; 129 Euro Originalbeitrag in SammelwerkKlimapolitikReinhard Steurer, Sarah Louise Nash In: Das Politische System Österreichs: Basiswissen und Forschungseinblicke. Herausgeber: Praprotnik K., Perlot F.; Böhlau Verlag, Wien, 2023. Seiten 495-520.TEDxTalkJede Story ist eine KlimastoryVerena Mischitzauf https://www.youtube.com/watch?v=L8DyBjWldxI&t=339sYoutube-KanalKlimakrise, Österreich EditionVerena Mischitzauf https://www.youtube.com/@Verena-MischitzBOKU Universityboku.ac.at Instagram.com/[email protected]

#10 Zukunft bauen – statt verbauen
21.11.2025 | 33 Min.
Jede Minute wird in Europa ein Gebäude abgerissen – jede Sekunde ein Container mit Bauschutt entsorgt. Nicht durch Naturkatastrophen, sondern von Menschenhand. Der Preis: steigende Mieten und steigende Temperaturen. Die Lösung: Bestehendes besser nutzen, statt neu zu bauen.Benjamin Kromoser, Experte für kreislaufgerechtes Bauen, erklärt, wie nachhaltiges Bauen ökologisch UND wirtschaftlich funktionieren kann, wo die Bauwirtschaft beim Thema Wiederverwendung heute steht – und welche Lösungen die Forschung dafür entwickelt.Holztechnologe Johannes Konnerth spricht über die aktuellen Herausforderungen in der Holzverarbeitung – und warum eine deutlich höhere Holzausbeute für den Klimaschutz so entscheidend ist.Wertstromforscher Manfred Gronalt zeigt, wie digitale Abbilder von Produktionsprozessen Unternehmen helfen, nachhaltiger zu arbeiten – und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.Unternehmenrin Elisabeth Hutter berichtet, was passiert, wenn ein traditionsreicher Handwerksbetrieb plötzlich auf wissenschaftliche Forschung trifft – und wie viel Potenzial darin steckt.KapitelIntro. (00:00) Fakten. (01:30) Wiederverwendung als Bauprinzip: Braucht es höhere Materialpreise, damit sich Kreislaufwirtschaft am Bau wirklich auszahlt?Forschung. (10:50) Kann ein neuer Holzwerkstoff aus Misch- und Minderwertsortimenten die Holzausbeute auf 80 Prozent steigern – und qualitativ trotzdem mithalten? Fertige Lösungen. (17:55) Wie viel kann ein digitaler Zwilling bewirken – von der Engpassanalyse bis zur Optimierung ganzer Produktionsabläufe? Abschließende Frage in die Runde. (28:01) Wie bauen wir 2024 – und was wird sich im Vergleich zu heute wirklich verändern? Weiterführende LinksWebsite Grüne Zukunft bauen: Mehr zu den Projekten KRAISBAU und UniStrand – sowie zu über 30 weiteren Projekten von BOKU-Forscher*innen rund ums nachhaltige Bauen – finden Sie auf: https://boku.ac.at/oeffentlichkeitsarbeit/gruene-zukunft-bauen BOKU Magazin Bastlerhit Zukunft: Wie wir morgen bauen werden https://www.yumpu.com/de/document/read/70771362/boku-magazin-03-2025Artikel Pionierarbeit im Bauwesen: Institute of Green Civil Engineering an der BOKU https://boku.ac.at/oeffentlichkeitsarbeit/gruene-zukunft-bauen/holzfassaden-aus-dem-roboterlabor-boku-entwickelt-neue-wege-fuer-nachhaltige-sanierung/zukunft-bauen Website BOKU-Forschung zu strukturierten Holzbaustoffen https://boku.ac.at/nwnr/htnr/fachbereiche-1/strukturelle-holzbauwerkstoffe Website Projekt "Digistrom - Prozesse und Wertströme optimieren" https://www.ecoplus.at/vernetzen/projekt-digistrom-prozess-und-wertstroeme-optimierenWebsiteHutter Acustix - Experte für Raumakustik- und Schallschutzlösungenwww.hutter.co.atBOKU University boku.ac.at Instagram.com/[email protected]

#9 Im Feldlabor: Von Wetter, Wein und Wattstunden
23.10.2025 | 32 Min.
Rund 80 Prozent unserer Lebensmittel wachsen unter freiem Himmel – und sind dem Wetter ausgeliefert. Wie können sich Landwirt:innen und Winzer:innen an den Klimawandel anpassen? Und lässt sich vielleicht sogar beides verbinden – Ernährung sichern und Energie gewinnen – auf ein und demselben Feld?Agrarmeteorologe Josef Eitzinger erklärt, wie er Klima- und Bodendaten direkt im Feld erfasst und mithilfe digitaler Technik Modelle entwickelt, die Trockenheit oder Schädlingsbefall frühzeitig erkennbar machen.Weinbauexpertin Astrid Forneck zeigt, wie PIWI-Weine (pilzresistente Rebsorten) dem Klimawandel trotzen, mit Hitze und Feuchtigkeit besser umgehen - und wo noch am Geschmack und Ertrag gefeilt wird.Landtechnikforscher Alexander Bauer beschreibt, wie sich auf einem Feld gleichzeitig Lebensmittel und Energie erzeugen lassen – eine Idee, die die Energiewende voranbringt und Landwirt*innen neue Einnahmequellen eröffnet.KapitelIntro.(00:00)Fakten.(01:26) Klimawandel im Ackerbau: Wer leidet, wer profitiert – und wie genau lassen sich Trockenheit oder Schädlingsrisiken vorhersagen?Forschung.(05:35) Was sind PIWI-Weine, wofür wurden sie gezüchtet – und warum sind sie gerade jetzt wieder so gefragt?Fertige Lösungen.(21:24) Wie verändert Agri-Photovoltaik Ertrag, Bodenfeuchtigkeit und das Geschäftsmodell der Landwirtschaft?Abschließende Frage in die Runde.(28:27) Blick ins Jahr 2050: Wie sieht der ideale Acker oder Weingarten aus, und wie haben Klima und Energie die Landwirtschaft verändert?Weiterführende LinksFachartikel in VITICULTUREPredicting the first seasonal occurrence of Lobesia botrana and Eupoecilia ambiguella in Austria using new multiple linear regression models.Kerstin Kolkmann, Sylvia Blümel, Josef Eitzinger (Juli 2025)https://oeno-one.eu/article/view/8269Fachartikel in European Journal of AgronomyClimate change impacts on two European crop rotations via an ensemble of models.Pohanková E, Hlavinka P, Kersebaum K, Nendel C, Rodríguez A, Balek J, Eitzinger J, et al. (März 2025)https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1161030124003770?via%3DihubFachartikel in Earth and Scoace ScienceWarm-Season Drying Across Europe and Its Links to Atmospheric Circulation.Bestáková Z, Kysely J, Lhotka O, Heilig M, Eitzinger J (Juni 2024)https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2023EA003434ORF science„PIWI-Weine: Neue Weinsorten trotzen Klimawandel“ mit Astrid Forneck (Dezember 2024)https://science.orf.at/stories/3228070/Fachartikel in Der WinzerPilzwiderstandsfähig und angepasst an den Klimawandel? Herausforderung „Trockenheit und Hitze“Astrid Forneck, Jose Carlos Herrera (April 2023)https://www.der-winzer.at/fachartikel/weinbau/2023/pilzwiderstandsfaehig-und-angepasst-an-den-klimawandel-.htmlBOKU-Energiecluster-FactsheetAgri-Photovoltaik: Doppelnutzung agrarischer FlächenTheresa Krexner, Iris Kral, Alexander Bauerhttps://boku.ac.at/fileadmin/data/themen/BOKU_Energiecluster/Energiecluster/02-02_EC-FS_AGRI-PVneu.pdfVortrag Bundeskammer der Ziviltechniker*innenEnergie vom Feld: Was können wir von Agri-PV in Zukunft erwartenAlexander Bauer (Jänner 2025)https://www.arching.at/fileadmin/user_upload/redakteure/Fotos/46._Nat_Res/Bauer_Praesentation_final.pdfBOKU Universityboku.ac.atInstagram.com/[email protected]

#8 - Wald am Limit? Zwischen CO₂-Speicher und Klimarisiko
25.9.2025 | 30 Min.
Österreich stößt weniger Treibhausgase aus – und liegt trotzdem pro Kopf ganz vorne im internationalen Ranking. Gleichzeitig heizt sich unser Land doppelt so schnell auf wie der Rest der Welt. Die Folgen spüren wir schon jetzt. Doch es gibt Hoffnung: unsere Wälder. Sie speichern CO₂ – ein entscheidender Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Aber wie lange noch? Bleiben sie Klimaretter oder kippen sie selbst zur Gefahr? Waldökosystemforscher Hubert Hasenauer zeigt, wie unsere Wälder im Klimawandel überleben können: stabil, widerstandsfähig und anpassungsfähig – durch robuste Bestände, schnelle Erholung und kluge Baumartenwahl. Waldbrandexperte Harald Vacik erklärt, warum Feuer eine ernste Gefahr für Wälder, Natur und Gesundheit ist – und welche Strategien helfen, Risiken zu senken und Wälder widerstandsfähiger zu machen. Doris Damyanovich, Initiatorin des Forstmentoringprogramms, und Raphaela Hellmayr, ausgezeichnete Holzforscherin der BOKU, sprechen über Chancen, Hürden und neue Impulse für Frauen in der Forst- und Holzwirtschaft. KapitelIntro. (00:00) Fakten. (01:16) Wie können Wälder im Klimawandel stabil bleiben, CO₂ langfristig speichern und zugleich durch Vielfalt, Ernte und Holznutzung ihre Rolle als Klimaretter sichern?Forschung. (10:40) Wie können wir Wälder, Natur und Gesundheit vor immer häufigeren Bränden schützen – und ihre Widerstandskraft nachhaltig stärken? Fertige Lösungen. (19:44) Welche Chancen und Impulse eröffnen sich für Frauen in der nach wie vor männerdominierten Forst- und Holzwirtschaft – und welche Hürden gilt es dabei zu überwinden? Abschließende Frage in die Runde. (26:20) Warum ist gerade das Studium der Forstwissenschaft die richtige Wahl für alle, die beim Klimaschutz wirklich etwas bewegen wollen? Weiterführende LinksForschungsinitiative Waldbrand https://boku.ac.at/oekb/wald/forschung/themen/bewirtschaftungskonzepte/waldbewirtschaftung-und-klimaaenderung/waldbrand/waldbrand-forschung/affriWaldbrand-Datenbank Österreich https://boku.ac.at/oekb/wald/forschung/themen/bewirtschaftungskonzepte/waldbewirtschaftung-und-klimaaenderung/waldbrand/waldbrand-datenbank BOKU-Mentoring für Frauen in der Forstwirtschafthttps://boku.ac.at/lawi/ilap/projekte/frauenmentoring-forstwirtschaft#c580828Bachelorstudium Forstwirtschaft (Bachelor of Science) Beschreibung: Vermittelt breite forstwirtschaftliche und ökologische Grundlagen sowie Kenntnisse in Natur-, Technikwissenschaften und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Offizielle Seite: https://short.boku.ac.at/uh033225Masterstudien Masterstudium Forstwissenschaften (DI) Vertieft Wissen zu Ökologie, Technik, Ökonomie und Verwaltung im Kontext nachhaltiger Waldbewirtschaftung inklusive Praxisorientierung, Exkursionen und Spezialisierungsmöglichkeiten. Offizielle Seite: https://short.boku.ac.at/uh066425Mountain Forestry (Master of Science) International ausgerichtetes Studienprogramm in englischer Sprache; Fokus auf nachhaltiges Management von Bergwäldern unter komplexen ökologischen, technischen und sozialen Rahmenbedingungen. Offizielle Seite: https://short.boku.ac.at/uh066429European Forestry (Erasmus Mundus, Master of Science) Internationales Double-Degree-Programm in Kooperation mit mehreren europäischen Universitäten, anerkannt als exzellentes Erasmus-Mundus-Programm; Fokus auf Waldrmanagement in Europa. Offizielle Seite: https://short.boku.ac.at/int-Master-EF-en.htmlBOKU University boku.ac.at Instagram.com/[email protected]

#7 - Cool City - Innovationen gegen Hitze in der Stadt
26.6.2025 | 33 Min.
Die Sommer werden heißer – besonders in Städten wird das zur Belastung. Versiegelte Flächen, wenig Grün und dichte Bebauung schaffen urbane Hitzeinseln.Was können Städte dagegen tun? Und wie sichern wir trotz Klimawandel unsere Lebensqualität?Mit dem Klimatologen Philipp Weihs sprechen wir darüber, wie Grünflächen, Bewässerung, Photovoltaik und die Verringerung der von Stadtbewohner*innen erzeugten, anthropogenen Wärme dabei helfen können, städtische Hitze zu reduzieren.Ingenieurbiologin Rosi Stangl erklärt uns, wie sich Glasfassaden nachträglich begrünen lassen – und warum genau diese grüne Innovation einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Stadtklima leistet.Rudolf Bintinger, Experte für nachhaltiges Bauen, nachwachsende Rohstoffe und Energieeffizienz vom IBO, begleitete das erste Umsetzungsprojekt von Rosi Stangls Glasgrün – und berichtet, welche konkreten Verbesserungen beim Energieverbrauch und Raumklima erzielt wurden.KapitelIntro.(00:00) Fakten.(01:18) Was genau versteht man unter dem „urbanen Wärmeinsel-Effekt“, warum ist er so problematisch und Welche Möglichkeiten gibt es grundsätzlich, um Städte gegen Hitze widerstandsfähiger zu machen?Forschung.(11:26) Wie kann man Glasfassaden nachträglich begrünen – und warum kann Glasgrün einen wichtiger Beitrag zum besseren Stadtklima leisten? Fertige Lösungen.(19:13) Was können Fassadenbegrünung bauphysikalisch leisten und wie sieht ihre Zukunft im Kontext nachhaltiger Gebäudetechnik aus? Abschließende Frage in die Runde. (28:35) Welche Maßnahmen müssten Stadtplaner*innen und Entscheidungsträger*innen vorrangig tun, um Städte hitzeresilient zu machen? Weiterführende LinksBeitrag für eine wissenschaftliche VeranstaltungCooling potential of green spaces in the Vienna metropolitan area during extended periods of droughtPhilipp Weihs, Sabina Thaler, Josef Eitzinger, Herbert Formayer, Heidelinde Trimmel, David Wöß und weitere Autor*innen. https://meetingorganizer.copernicus.org/EMS2023/EMS2023-343.html FachartikelGrüner Schutzschirm für Gebäude - Beitrag von Dach- und Fassadenbegrünung zum Energiehaushalt von GebäudenBernhard Scharf und Rosemarie Stangl https://www.oiav.at/wp-content/uploads/2021/09/15_schutzschirm.pdf Reviewed PaperGreen Facades – How they Matter for Working Environments, Public Spaces and the Livability of a CityBarbara Smetschka, Willi Haas, Rosemarie Stanglhttps://repository.corp.at/932/1/CORP2022_101.pdf Österreichisches Institut für Bauen und Ökologiehttps://www.ibo.at BOKU Universityboku.ac.atInstagram.com/[email protected]



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