"Sie unterstützen etwas, das zum Tod von Menschen führt"
Aus finanzieller Sicht klingt es traumhaft: Wer kurz nach dem Angriff
Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 in Aktien des Rüstungskonzerns
Rheinmetall investiert hat, konnte seinen Einsatz bis heute mehr als
verzehnfachen. Und davon profitieren, dass Länder wie Deutschland
derzeit massiv in Rüstung investieren, um sich im Notfall verteidigen zu
können. Was für eine Rendite!
Aber sind solche Waffen-Investments vertretbar, vielleicht sogar
wünschenswert? Oder sollte ich aus moralischen Gründen besser die Finger
von Rüstungsaktien lassen, auch wenn sie Gewinne versprechen? Verdient
jemand wie der Rapper Bushido einen Shitstorm, wenn er seine
Rüstungsinvestments öffentlich macht – und ist es vorbildlich, wenn er
sich dann entschuldigt, die Wertpapiere verkauft und die Erlöse spendet?
Um diese Fragen geht es in der neuen Folge von "Ist das eine Blase?",
dem Podcast über Geld, Macht und Gerechtigkeit von ZEIT und ZEIT ONLINE.
Die Hosts Carla Neuhaus und Jens Tönnesmann diskutieren mit dem
Philosophen Bernd Villhauer, der am Weltethos-Institut zu Finanzethik
forscht, einem An-Institut der Universität Tübingen.
Villhauer erklärt, welche Fragen man sich bei der Geldanlage
grundsätzlich immer stellen sollte, was ethisches Investieren eigentlich
bedeutet und weshalb sich Nachhaltigkeit und Rendite nicht ausschließen.
Außerdem geht es um die Frage, ob es eine rote Linie gibt, anhand derer
sich ethische und unethische Waffenhersteller unterscheiden lassen –
etwa anhand der Waffen, die sie herstellen. Villhauer erklärt, was heute
für Rüstungsinvestments spricht, warum man sich aber im Klaren darüber
sein sollte, "dass Sie damit auch etwas unterstützen, was zum Tod von
Menschen führt". An die Anleger appelliert er: "Seid da sehr kritisch,
schaut euch genau an, was da passiert."
Außerdem ist Hauke Friederichs zu Gast. Der sicherheitspolitische
Korrespondent der ZEIT erklärt, warum die Aktienkurse der
Rüstungskonzerne zuletzt so gestiegen und ob sie an den Börsen
möglicherweise schon überbewertet sind.
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