1848 und weiter-der Kampf um Frauenrechte im 19.Jahrhundert
1848 gründete sich der Erste Wiener demokratische Frauenverein als Reaktion auf die blutige Niederschlagung einer Demonstration gegen Lohnkürzungen von Baustellenarbeiterinnen. Der Verein forderte unter anderem gleiche politische Rechte und gleichen Zugang zu Bildung. Doch bis zum Ende der Monarchie 1918 war es Frauen verboten, sich in politischen Vereinen zu engagieren. Wie sie sich dennoch organisierten, diskutieren die Historikerinnen Gabriella Hauch (Uni Wien, emeritiert) und Veronika Helfert (Uni Wien, Central European University) bei den ORF-Journalistinnen Irene Suchy und Katharina Gruber.Der Beginn einer Veranstaltungsreihe im Radiokulturhaus über die Geschichte der Frauenbewegung. Asgestrahlt in der Ö1 Science Arena am 16.6.2025
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These trifft auf Erfahrung: Über wieviel digitale Kompetenz verfügen wir?
Nur weil die Mehrheit der Menschen täglich das Handy nutzt, heißt das nicht, dass wir damit über die nötige Digitalkompetenz verfügen, um in einer Welt der digitalen Ämter, der digitalen Kommunikation und Information gut zurechtkommen. Laut dem Digital Skill Barometer überschätzen die Österreicher/innen ihr digitales Wissen, und zudem zeigt die EU weite Studie der International Association of Educational Achievment, dass das überraschenderweise keine Generationenfrage ist: es betrifft jung wie alt. Man müsse sich vom Narrativ der "Digital Natives" verabschieden und zur Kenntnis nehmen, dass mehr als einem Drittel der Schüler/innen der vierten Klasse Mittelschule oder AHS die absoluten Basics im Umgang mit Computer und Internet fehlen würden. Die neue Regierung legt im Regierungsprogramm einen Fokus auf Digitalkompetenz. Aber was bedeutet und beinhaltet digitale Kompetenz in der Praxis und was weiß die Wissenschaft darüber? Gestaltung:Elisabeth Scharang, Ö1 Science Arena vom 2.6.2025
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Pflege wohl- was brauchen wir am dringensten?
Kontroversen der Wissenschaft: "Pflege wohl! Was brauchen wir am dringensten? - Ernest Pichlbauer vs. Sabine PleschbergerBeim Stichwort "Pflege" ertönt reflexhaft die Forderung nach "mehr": Mehr Geld, mehr Personal! Aber löst das tatsächlich die Probleme einer rapide alternden Gesellschaft und ihrer Bedürfnisse? Der Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer meint Auswege zu kennen, die nicht zwingend eine Explosion aus Kosten und Arbeitskräften verheißen. Wie steht die Professorin für Pflegewissenschaft an der Medizinischen Universität Wien Sabine Pleschberger zu seinen Vorschlägen?Eine spannende Diskussion aus dem Wiener Ringturm, moderiert von Martin Haidinger vor einem interessierten Publikum. Ö1 Science Arena vom 26.5.2025
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80 Jahre Brünner Todesmarsch. Aufarbeitung von Mord und Vertreibung
Aufarbeitung von Mord und VertreibungIm Mai 2025 jährt sich zum 80. Mal der "Brünner Todesmarsch". Dieser Akt an Mord und Deportation markiert den blutigen Höhepunkt der "wilden Vertreibung" der deutschen Einwohner Böhmens und Mährens nach dem Ende der Nazi-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs.Die Hälfte der Brünner Deutschen, 27.000 Menschen jeden Alters, wurden ab 31.Mai 1945 unter grausamsten Umständen von Tschechen und Sowjetrussen Richtung Österreich getrieben, mindestens 5200 starben bzw. wurden ermordet. Was die meisten Tschechen als Rache für die Nazi-Herrschaft deklarierten, war in Wahrheit der Massenmord an Frauen, Kindern und alten Menschen.Nach dem Ende des Kommunismus konnte die Aufarbeitung dieser Verbrechen einsetzen. Seitdem hat sich einiges getan - zumindest in der Erinnerungskultur.Martin Haidinger bittet berufene österreichische und tschechische Stimmen vors Mikrofon. Niklas Perzi und Katarina Portmann diskutieren. Ö1-Science Arena 19.5.2025
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Wo warst Du am 15.5.1955?
Wer beim Festakt der Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15.5.1955 dabei war, im Park des Wiener Belvederes, oder sogar im Saal - dem wird das ewig in Erinnerung bleiben. Aber kann man allen Reminiszenzen trauen? Martin Haidinger hat Geschichten von Menschen gesammelt, die Leopold Figl gehört haben wollen, wie er vom Balkon des Belvederes "Österreich ist frei" gerufen haben soll und andere, die das ganze angeblich im Fernsehen sahen. Reicht der Mix aus richtigen und falschen Rückblicken aus, um ein historisches Bewusstsein zu entwickeln?Persönliche Erinnerungen an Zäsuren wie das Kriegsende 1945, die Besatzungszeit und der Staatsvertrag überlagern oft die Vorgabe offiziöser Geschichtsschreiber, möglichst allgemein gültige Codes für Geschichtsbilder zu entwickeln.Klingt sehr gelehrt, ist aber für eine generationenübergreifende Erinnerungskultur wichtig. Und von der ist ja mehr oder weniger jeder Mensch im Land betroffen... Eigenproduktion des ORF vom 12.5.2025,Ö1 Science Arena
Philosophische Streitgespräche, wissenschaftliche Kontroversen, die für gesellschaftspolitische Debatten sorgen und einladen, beim lauten Denken live dabei zu sein, wenn Positionen formuliert und vermeintlich Feststehendes durcheinandergewirbelt wird - ein Labor für diskursive Experimente.