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Springer Medizin Wien/ Martin Krenek-Burger
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  • Mehr als nur ein Augentier - die unterschätzten Sinne des Menschen
    Es heißt ja immer, die Menschen sind Augentiere. Das bedeutet, wir orientieren uns durch unseren Sehsinn im Raum. Als wichtig wird weiters der Hörsinn erachtet. Wir hören beispielsweise die quietschenden Bremsen eines Autos und reagieren darauf. Was dabei oft vergessen wird, ist, dass auch das Riechen wichtig ist, damit wir uns im Alltag zurechtfinden, obwohl uns das oft nicht bewusst ist. Den Physiologieprofessor Wolfgang Skrandies stört das Vernachlässigen des Riechens, aber auch des Schmeckens, schon lange, und er wittert offene Fragen: Warum schmeckt Vanillezucker zwar auch bei verstopfter Nase noch süß, verliert aber seine Vanillenote? Und welcher Geruch ergibt sich, wenn man Haferflocken mit Maggi-Würze mischt? Nicht nur im Alltag auch in der Lehre werden das Schmecken und Riechen vernachlässigt: „Lehrbücher sind meistens so aufgebaut, dass sie einen riesigen Teil über das Sehen bringen, einen stattlichen Teil über das Hören, dann kommt ein Teil über das Fühlen, den Schmerz und die Wahrnehmung, die über die Haut vermittelt wird. Und zum Schluss kommen noch zwei, drei, vier oder fünf Seiten über das Riechen oder über das Schmecken." Dabei vermittelt gerade der Geruch Heimatgefühle. „Stellen Sie sich vor, Sie kommen abends nach Hause oder Sie besuchen an den Feiertagen Ihre Eltern, und da riecht es eben so, wie es immer gerochen hat. Das ist der heimatliche Geruch, der als angenehm empfunden wird." Im Gespräch mit Jasmin Altrock stellt Skrandies sein eigenes Buch über das Schmecken und Riechen vor, das vor Kurzem im Springer-Verlag erschienen ist.
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    24:37
  • Chikungunya, Dengue, Oropouche - tropische Krankheiten auf dem Vormarsch
    Die häufigsten tropischen Virus-Erkrankungen sind Chikungunya, Dengue und das hierzulande noch unbekannte OROV - Oropouche Virus (sloth fever) sind auf dem Vormarsch. Das klimatische Durcheinander aus Erderhitzung einerseits und extrem starken Regenfällen andererseits heizt ihre Ausbreitung an, selbst in europäischen Städten haben sich stabile Populationen ihrer Überträger, der Asiatischen Tigermücke, herausgebildet. In Graz werden seit Kurzem sterile Männchen ausgesetzt, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Der Tropenmediziner Thomas Valentin berichtet in dieser Episode vom neuen Impfstoff gegen die Chikungunya-Erkrankung. Und er spricht über die neuesten Erfolge bei der Suche nach einem effektiven Malaria-Impfstoff, und warum es für eine sichere Reiseimpfung immer noch nicht reicht. Anlass für das Gespräch war die Europäische Impfwoche (21.-27.4.2025). Diese Aktion soll die Bevölkerung an die Bedeutung von hohen Durchimpfungsraten erinnern. Österreich zahlt einen hohen Preis für das Vernachlässigen der Impfdisziplin wie die jährlichen Masernausbrüche beweisen. Auch die sinkende Impfquote bei der FSME-Impfung verspricht nichts Gutes. Und es lauern neue exotische Viren in unseren Hinterhöfen und Kleingärten. Die Fragen stellt Martin Krenek-Burger.
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    27:30
  • Neue Geschichten aus der Psychiatrie
    Der ehemalige Primar der psychiatrischen Abteilung in Klagenfurt, Herwig Oberlerchner, will sein Fach öffnen und ein realistisches Bild seiner Patienten zeichnen. Das ist auch nötig, denn bis heute noch herrscht die Vorstellung, dass Psychiatrien abgeschlossene Anstalten sind, und dass das, was hinter ihren Mauern passiert, auch dort bleibe, sowie dass die Patienten für sehr lange Zeit in stationärer Behandlung bleiben. Tatsächlich sind es nicht Monate, wie viele denken, sondern rund zwei Wochen durchschnittliche Aufenthaltsdauer. Und zwei Drittel der Patienten kommen freiwillig, was die wenigsten glauben. Oberlerchner nimmt seine Hörer mit auf eine Reise in die für viele unbekannte und mit Mythen und Fehlmeinungen durchsetzte Welt einer psychiatrischen Abteilung. Er gewährt im Wortsinn Einblicke, denn Oberlerchner liest aus seinem neuen Buch „Einblicke", erschienen im Drava-Verlag, und erklärt das Coverbild, das die Ruine des alten Hauptgebäudes von 1877 zeigt, hinter der ein Park sichtbar wird. Oberlerchner: „Ich wollte einen Einblick geben in diese oft ein bisschen unheimliche Binnenwelt einer psychiatrischen Abteilung." Aber wozu, mit welchem Ziel? „Einerseits hat die psychiatrische Abteilung in Kärnten eine ganz außergewöhnliche Geschichte, die eben mit dem Neubau 1877 beginnt. Aber wir haben dann eine Ära in Klagenfurt zu betrauern, die 1938 begann und 1945 endete, nämlich die Ära der NS-Euthanasie. Wir waren in Kärnten mit der Tatsache konfrontiert, dass die damalige Landesirrenanstalt eine Tötungsanstalt war. Es wurden 739 Menschen ins Schloss Hartheim deportiert, weitere 700 Menschen danach in den 1940er-Jahren an der Abteilung in der Siechenanstalt und im Hinterhaus aktiv getötet. Die Auseinandersetzung mit dieser menschenverachtenden Ära der Medizingeschichte war zögerlich in Kärnten, insbesondere in den 50er-, 60er-, 70er-Jahren." Der Hörgang bat Oberlerchner anlässlich des ÖGPP-Kongresses (2. bis 5. April 2025, Wien) zum Interview.
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    24:57
  • Seit 30 Jahren: Hemayat hilft Opfern von Krieg und Folter
    Das Betreuungszentrum Hemayat in Wien behandelt seit 30 Jahren Kinder, Frauen und Männer, die unter den Folgen von Krieg und Folter leiden. Bisher haben rund 22.000 schwertraumatisierte Menschen Hilfe erhalten. „Die Menschen, die wir betreuen, kommen aus den Krisenherden dieser Welt", sagt Geschäftsführerin Cecilia Heiss. Die häufigste Erkrankung ist die posttraumatische Belastungsstörung. „Die Erinnerungen kehren in Form von Flashbacks und Albträumen zurück. Die Patienten sehen die Gesichter ihrer Peiniger in der U-Bahn, sie spüren die Schmerzen der Folter wieder, wenn sie jemanden in einer Uniform sehen - es ist belastend." Prof. Dr. Siroos Mirzaei, Nuklearmediziner an der Klinik Ottakring, war als Jugendlicher im Iran politisch aktiv. Er erklärt: „Wenn Personen aus bestimmten Gebieten aus einem Gefängnis kommen, gehen Experten davon aus, dass sie körperlich misshandelt wurden." Er nennt Syrien, Afghanistan und Iran als Länder, in denen körperliche Misshandlung und psychische Traumatisierungen häufig vorkommen. Die Fragen stellt Irene Thierjung.
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    22:03
  • Vergiss Demenz: Strategien für ein fittes Gehirn
    Haben Sie Ihren Schlüssel schon mal im Kühlschrank gefunden? Vergesslichkeit gehört zum Alltag – doch wann steckt mehr dahinter? Gemeinsam mit Dr. Barbara Plagg, Wissenschaftlerin und Autorin von „Smart bis zum Sarg“, sprechen wir über Demenzprävention, Risikofaktoren und die besten Strategien für ein fittes Gehirn. Jetzt reinhören und erfahren, wie Sie Ihr Gedächtnis langfristig schützen können!
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    28:37

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Über Hörgang

Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wir auf Springer Medizin Österreich einen Podcast ins Leben gerufen, der sowohl aktuell als auch wissensvermittelnd sein, darüber hinaus akustisch etwas hermachen soll. Neben Experten aus Wissenschaft und Praxis werden wir auch unsere Fachredakteure, Kolumnisten und Reporter der „Ärzte Woche“ zu Wort kommen lassen.
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