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Auflicht - Der Dermatologie Experten Talk

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  • Kontroverse: Hautkrebs-Screening
    Die Wirksamkeit bevölkerungsweiter Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen ist umstritten und die Evidenz ist weltweit uneinheitlich und widersprüchlich.Deutschland führte ein landesweites Programm ein. Anfängliche Rückgänge der Melanom-Mortalität waren nicht nachhaltig, aber es gab positive Effekte wie die Früherkennung dünnerer Läsionen und eine geringere Behandlungsintensität. Ein Hauptproblem ist die Überdiagnose, bei der Tumore entdeckt werden, die nie Schaden angerichtet hätten.Die diagnostische Unsicherheit bei der Unterscheidung zwischen gutartigen Muttermalen und frühen Melanomen trägt zur Überdiagnose bei. International empfehlen die meisten Fachorganisationen, einschließlich der US Preventive Services Task Force und der Cochrane Collaboration (2019), keine routinemäßigen bevölkerungsweiten Screenings für asymptomatische Erwachsene, da die belastbare Evidenz fehlt.Vorteile sind die Erkennung dünnerer Läsionen und reduzierte Behandlungsintensität.Nachteile umfassen vor allem Überdiagnose und Überbehandlung (unnötige Biopsien, psychische Belastung, kosmetische Unzufriedenheit) sowie eine hohe Belastung der Gesundheitsressourcen.Es besteht ein Bedarf an Risikostratifizierung, um nur jene zu untersuchen, die am meisten profitieren, sowie an neuen Technologien wie Teledermatologie und KI.Fazit: Aktuelle Evidenz deutet darauf hin, dass bevölkerungsweite Vorsorgeuntersuchungen für asymptomatische Personen ohne klare Risikostratifizierung keinen konsistenten direkten Mortalitätsvorteil haben. Die primäre Prävention (UV-Schutz) und die Aufklärung der Patienten zur Selbstuntersuchung bleiben entscheidend.
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    25:53
  • Seltene Pemphigus Erkrankungen (Teil 2)
    Seltene autoimmunmediierte blasenbildende Hauterkrankungen der Pemphigus-Gruppe Prof. Klemens Rappersberger beleuchtet seltene Subformen der Pemphiguserkrankungen, darunter Pemphigus foliaceus, Pemphigus vegetans, IgA Pemphigus und den paraneoplastischen Pemphigus.Pemphigus foliaceus:Exklusiv Autoantikörper gegen Desmoglein 1 (Dsg1), einem differenzierungsassoziierten Protein, das bei Luftkontakt in Keratinozyten exprimiert wird.Klinisch nie Schleimhautveränderungen, nur Erosionen, primär an Stamm und Kopf.Histopathologisch eine subkorneale Spaltbildung oder im oberen Stratum granulosum mit Akantholyse. Die Immunfluoreszenz zeigt eine interzelluläre Färbung, wobei das Basallager oft nicht gefärbt ist, da dort Dsg1 kaum exprimiert wird.Die Erkrankung ist schwierig zu behandeln und kann unbehandelt ebenso tödlich verlaufen.Pemphigus vegetans:Eine echte Rarität.Tritt im Rahmen eines Pemphigus vulgaris auf.Charakterisiert durch papillomatös-vegetierende, nässende Tumoren, besonders in intertriginösen Arealen (z.B. Leiste).Histologisch: papillomatöse Hyperplasie mit Massen von Eosinophilen und gelegentlicher suprabasaler Spaltbildung.Therapie ähnlich dem Pemphigus vulgaris, ergänzt durch Retinoide zur Reduktion der Vegetationen. Eine Erscheinungsfreiheit der Vegetationen ist möglich.IgA Pemphigus:Eine grundlegend andere Erkrankung, dominiert von neutrophilen Granulozyten.Autoantikörper gegen Desmokoline (v.a. Desmokolin 1 und 2) sowie Desmoglein 1 und 3.Spaltbildung subkorneal oder in höheren Epidermisschichten. Histologisch viele neutrophile Granulozyten.Diagnose durch IgA-Autoantikörper in der Immunfluoreszenz.Klinisch: Multiple, kleine Pusteln, oft mit Hypopyon, die wie eruptive Psoriasis oder generalisierte Infektionen wirken können.Dapson ist die Therapie der Wahl, daneben Kortikosteroide, Immunsuppressiva, Retinoide und CD20-Antikörper. TNF-alpha-Blocker können ebenfalls wirksam sein.Die Erkrankung ist extrem selten.Paraneoplastischer Pemphigus:Ebenso sehr selten.Autoantikörper gegen multiple epidermale Proteine und Basalmembranproteine, mit Desmoglein 3 im Vordergrund.Klinisch: Schwere, akut auftretende Schleimhautläsionen, die TEN-artig erscheinen können.Assoziiert mit hämatologischen Malignomen (z.B. Leukämien, Lymphome, Castleman-Tumoren).Sehr schlechte Prognose aufgrund der zugrunde liegenden onkologischen Erkrankung.
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    28:08
  • Der Pemphigus vulgaris (Teil 1)
    Pemphigus Vulgaris - Teil 1Prof. Klemens Rappersberger - ein ausgewiesener Experte bei blasenbildenden Autoimmunerkrankungen der Haut teilt seine Erfahrungen zum Pemphigus Vulgaris (PV). PV ist eine potentiell lebensbedrohliche autoimmune blasenbildende Hauterkrankung, die sofortige Diagnose und Behandlung erfordert. Wer ist betroffen?Meist jüngere Erwachsene unter 50 JahrenFrauen etwas häufiger betroffenAkuter Beginn aus völliger Gesundheit heraus (Tage bis Wochen)Schleimhäute: Schwere, schmerzhafte orale Läsionen als häufiges ErstsymptomHaut: Scharf begrenzte, relativ blande Erosionen (selten intakte Blasen)Nikolski-Phänomen: Haut lässt sich am Blasenrand wegschiebenWas passiert? Autoantikörper gegen Desmoglein 1 und 3 in Desmosomen führen zum Verlust der Zell-Zell-Adhäsion (Akantholyse) und intraepithelialer Spaltbildung.Diagnostik?Histologie: Suprabasale Spaltbildung, "Grabstein"-BasalzellenDirekte Immunfluoreszenz: "Fischernetz"-Muster von IgG-AblagerungenELISA: Standardverfahren zur AntikörperbestimmungDie Folgen?Flüssigkeits- und ProteinverlustElektrolytstörungenHauptrisiko: Sekundärinfektionen/Sepsis durch offene LäsionenTherapie?Hochdosis-Steroide und anti-CD20 AntikörperImmunadsorption bei schweren FällenAzathioprin oder Mycophenolat Mofetil als steroidspaarende SubstanzenDas Wichtigste ganz kompakt:Notfall: PV ist dermatologischer Notfall mit potentiell tödlichem VerlaufDiagnostik: Sofortige Biopsie (Histologie + Immunfluoreszenz) und SerologieTherapie: Unverzüglicher Beginn mit Steroiden und anti-CD20 Therapie, supportive TherapieBetreuung: Dermatologische Spezialisierung erforderlich
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    44:21
  • Haut und Gynäkologie: Es juckt!
    Im zweiten Teil "Schnittstelle Haut und Gynäkologie" fokussieren wir auf entzündliche Hauterkrankungen im Genitalbereich. Dr. Uschi Denison und ich besprechen klinische Merkmale und Therapiemöglichkeiten häufiger und differentialdiagnostisch relevanter Erkrankungen.Wichtige Erkrankungen und Merkmale:Intertrigo: Eine kumulativ toxische Kontaktdermatitis, die häufig in inversen Arealen (Haut auf Haut) durch Wärme und Feuchtigkeit begünstigt wird und oft eine Keimbesiedlung aufweist.Lichen Sclerosus (LSA):Tritt zweigipfelig auf (Kinder/Jugendliche und Postmenopause).Hauptsymptom ist starker Juckreiz.Klinisch: weißliche, starre, elfenbeinartige Veränderungen im Klitoris-, Labien- und Analbereich. Führt später zu Sklerosierung der Haut mit Elastizitätsverlust und Schmerzen.Eine chronische, nicht heilbare Erkrankung, deren Symptome jedoch mit hochpotenten Kortisonsalben (Klasse 3-4) und Fettsalben gelindert werden können. Wichtige Differentialdiagnose ist die Östrogenmangel-Vulvitis, die auf Östrogensalben anspricht.Assoziiert mit Autoimmunerkrankungen (z.B. Vitiligo, Schilddrüsenerkrankungen) und Autoantikörpern gegen extrazelluläres Matrixprotein 1.Geringes Risiko (2-4%) für Präkanzerosen (VIN) oder Plattenepithelkarzinome; Oberflächenveränderungen müssen biopsiert werden (idealerweise in Kortisonpause). Psoriasis Inversa:Eine genitale Variante der Psoriasis, die wenig oder keine Schuppung zeigt und sich daher stark von der klassischen Psoriasis unterscheidet.Präsentiert sich als scharf begrenztes, rot schimmerndes Areal, oft in der Analfalte oder im Genitalbereich.Juckreiz ist das Hauptsymptom; wird oft fälschlicherweise als Pilzinfektion behandelt.Sehr effektive systemische Therapien (z.B. TNFa-, IL17-, IL23-Inhibitoren) sind verfügbar und können bei hoher Patientenbelastung frühzeitig eingesetzt werden. Begleitende Nagel- oder Kopfhautveränderungen können den Verdacht erhärten.Herpes Genitalis:Eine sehr häufige rezidivierende Viruserkrankung.Symptome: Juckreiz, Schmerzen, Bläschen und inguinale Lymphknotenschwellung.Oft eine Blickdiagnose, besonders bei wiederkehrenden Läsionen an derselben Stelle.Therapie erfolgt systemisch mit Acyclovir. Für lokale Symptomlinderung können Inotiol oder antientzündliche Therapien eingesetzt werden.Weitere Differentialdiagnosen umfassen die Sklerodermie (Morphea, Zirkumskripte Sklerodermie) und den familiären benignen Pemphigus (Hailey-Hailey).
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    19:31
  • Haut und Gynäkologie: Condylome und HPV-Impfung
    Schnittstelle: Haut und Gynäkologie Hören Sie hinein, wenn Dr. Ursula Denison (Gynäkologie) ihre Fachexpertise zu HPV-assoziierten Erkrankungen teilt! Das Humane Papillomavirus hat viele Gesichter - mal harmlos und sorgt für lästige Warzen, mal gefährlich und löst Krebs aus. Die Risiko HPV-Typen sind 16 und 18, die sich durch kleinste Hautrisse einschleichen und Zervixkarzinome verursachen können. Die Typen 6 und 11 sind dagegen "nur" für Kondylome verantwortlich.Zum Glück haben wir einen effektiven Schutz: den 9-valenten HPV-Impfstoff. Am besten wirkt er bei Kindern zwischen 9 und 15 Jahren.Die Diagnose ist ein eingespieltes Duo: PAP-Abstrich und ab 30 Jahren alle drei Jahre HPV-Testung. Bei Kondylomen gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten: Podophyllin (dem Zellgift) über Imiquimod (das Immunsystem-Aktivator) bis hin zu Gewebedestruktion mit CO2-Lasern, flüssigem Stickstoff oder Elektrokaustik.
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    34:52

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Über Auflicht - Der Dermatologie Experten Talk

Willkommen beim AUFLICHT-Podcast! Dr. Christian Posch spricht mit ausgewiesenen Experten zu verschiedenen Themen der Dermatologie: wissenschaftlich fundiert, unabhängig und praxisnahe. Von Fachleuten, für Fachleute. Ob Dermatologe, Kinderärztin, Internist oder Allgemeinmedizinerin - hier ist für alle interessierten Medizinexperten etwas dabei. Nicht vergessen: Die Wissenschaft ist stetig im Wandel. Daher immer alle Informationen auf Aktualität und Kontext prüfen. Disclaimer für Patienten: Alle Angaben sind ohne Gewähr und ersetzen den Arztbesuch nicht.
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Generated: 9/16/2025 - 4:05:44 AM